1517 |
Luther
veröffentlicht in Wittenberg 95 Thesen über den Ablass. ("Thesenanschlag
an der Schlosskirche zu Wittenberg") |
1555 |
Augsburger Religionsfrieden als vorläufiges Ende des Kampfes
zwischen Protestanten und Katholiken |
1567 |
Beginn der
Gegenreformation in Bayern |
1598 |
Gegenreformation Erzherzog Ferdinands von Steiermark (später Kaiser
Ferdinand II.,1619-1637) |
1608 |
"Bruderzwist im Hause Habsburg": Matthias (Kaiser 1612-19) erhebt
sich gegen seinen kaiserlichen Bruder Rudolf II. (Kaiser 1576-1612).;
böhmische Stände profitieren davon durch den
Majestätsbrief
Rudolfs II. (1609) und das Zugeständnis der
freien Königswahl durch Matthias
Gründung der protestantischen
Union (Verteidigungsbündnis süddt.
Reichsfürsten unter Führung des Kurfürsten von der Pfalz); Beitritte:
Brandenburg, Hessen-Kassel und 17 oberdt. Reichsstädte |
1609 |
Gründung der
katholischen Liga (Schutzbündnis zwischen
Herzog Maximilian von Bayern und süddt. Bischöfen, dem sich auch die
drei geistlichen Kurfürsten und die Mehrzahl der katholischen
Reichsstände anschließen |
1612-19 |
Kaiser Matthias |
1618 |
Aufstand in Prag (Böhmen) wegen
Verletzung des
Majestätsbriefes: »Prager
Fenstersturz« (26.5.1618): die kaiserlichen Räte Martinitz und
Slavata werden aus dem Fenster des Schlosses gestürzt;
Beginn des Dreißigjährigen Krieges |
1618-23 |
Böhmisch-pfälzischer Krieg:
Nach der Wahl des protestantischen Kurfürsten Friedrich V. von der
Pfalz, dem Führer der protestantischen Liga, Bündnis Ferdinands
II. (Kaiser 1619-37) mit Maximilian von Bayern, dem Oberhaupt der
katholischen Liga. Sieg des kaiserlichen Feldherrn Tilly
in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag 1619 über Philipp und
die böhmischen Stände. Strafgericht, Enteignung des böhmischen Adels
und umfassende Rekatholisierung, Auflösung der Union, Philipp V. von
der Pfalz flieht |
1623 |
Maximilian
von Bayern erhält die pfälzische Kurwürde und die Oberpfalz |
1625-29 |
Dänisch-niedersächsischer Krieg:
Eingreifen Christians IV., protestantischer König von Dänemark
und Herzog von Holstein und Oberster des
niedersächsischen Kreises in den Krieg;
Aufstellung eines kaiserlichen Söldnerheeres durch
Albrecht von Wallenstein
(1583-1634, ermordet), der den Oberfehl über das kaiserliche Heer, das
nach neuen Grundsätzen unterhalten wird ("Der Krieg ernährt den
Krieg"), verschiedene Siege der kaiserlichen Heerführer Tilly und
Wallenstein über die Dänen und Frieden zu Lübeck (1629):
Dänemark erhält besetzte Gebiete zurück, muss sich aber künftig von
deutschen Streitigkeiten fernhalten. |
1629 |
Restitutionsedikt Ferdinands II.
(6.März): Rückgabe aller seit 1552 von den Protestanten eingezogenen
geistlichen Güter; Ausschluss der Reformierten aus dem Augsburger
Religionsfrieden, Gewichtsverschiebung zu Gunsten des Katholizismus in
Deutschland, Machtgewinn des Kaisers gegenüber den Reichsständen |
1630 |
Maximilian
von Bayern erzwingt auf dem Kurfürstentag zu Regenburg die
Entlassung Wallensteins
durch Ferdinand II. |
1630-35 |
Schwedischer
Krieg:
Der protestantische Gustav Adolf II. von Schweden landet in Pommern
und will der Ausweitung des kaiserlichen Einflusses im Ostseeraum
entgegentreten; nach der
Eroberung Magdeburgs
durch Tilly (1631),
Sieg Gustav Adolfs bei
Breitenfeld (in der Nähe Leipzigs); Zug des schwedischen
Heeres durch Thüringen, über Franken bis nach Mainz; schwedischer Sieg
und Tod Tillys bei Rain am Lech (1632); Wallenstein erneut
kaiserlicher Oberbefehlshaber: erzwingt schwed. Rückzug bei Nürnberg,
schwedischer
Sieg in der Schlacht bei Lützen (Tod
Gustav Adolfs, 6.11.1632, - schwed. Reichskanzler Axel Oxensternja
neuer Führer); kaiserlicher Sieg bei Nördlingen (1634)
1635
Friede zu Prag zwischen Kaiser und Sachsen: keine Durchführung
des Restitutionsedikts, gemeinsam gegen die Schweden; Brandenburg und
der Großteil protestantischer Reichsstände unterstützen den
Friedensschluss |
1634 |
Wallenstein knüpft Kontakte
mit seinen Gegner und verfolgt eigenmächtige Macht- und Friedenspläne;
wird vom Kaiser abgesetzt und geächtet und auf kaiserlichen Befehl hin
in Eger ermordet; |
1637-57 |
Kaiser Ferdinand III. |
1635-48 |
Schwedisch-französischer Krieg:
Das katholische Frankreich tritt, um habsburgische Vormachtstellung in
Europa zu brechen, an der Seite des protestantischen Schwedens in den
Krieg ein (= Dominanz der Staatsraison über die Konfession unter
Kardinal Richelieu); Katalonien, Savoyen und Portugal werden dadurch
in den Krieg hineingezogen
1636 Sieg der Schweden bei Wittstock und erneutes schwedisches
Vordringen bis nach Mähren; während die Schweden erfolgreich Prag
angreifen (1645) erobern die Franzosen einen großen Teil des
Rheinlandes, fallen 1646 und 1648 in Bayern ein.
Seit 1641 allmählich Gespräche über Friedensschluss im Gang |
1644 |
Beginn der
Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück |
1648 |
Westfälischer Friede
Ausdehnung des
Augsburger Religionsfriedens auch auf die Reformierten
(Calvinisten); Konfessionsstand von 1624 als Basis für die endgültige
konfessionelle Aufteilung und die Verteilung des Kirchengutes;
Schweden erhält u. a. Vorpommern mit Stettin und Gebiete um die
Odermündung; Frankreich erhält u. a. Hoheitsrechte im Elsass
und die Brückenköpfe Philippsburg und Breisach auf dem rechten
Rheinufer (="natürliche Rheingrenze" als Ziel); Rheinpfalz erhält
achte Kurwürde; Reichsstände erlangen volle Mitbestimmung in allen
Reichsangelegenheiten; Landesherren erlangen nahezu völlige Autonomie
(Landeshoheit) in politischen und
religiösen Fragen (z.B. Bündnisrecht mit ausländischen Mächten);
Das
Heilige Römische Reich Deutscher Nation wird damit ein lockerer
Verband kleinster, kleiner und mittlerer staatsähnlicher Gebilde.
Westfälischer Friede fortan Hauptquelle des Reichsrechts; Ende der
spanischen Hegemonie über Europa |