▪
Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
●
Die Karlsschule
▪
Überblick
▪
Kurzer Abriss der Geschichte
▪
Die
Schüler der Karlsschule
▪
Erziehung und militärischer Drill
▪
Lehr- und Unterrichtspraxis
▪
Privatleben - Fehlanzeige
▪
Ständische Ungleichheit
▪
Umzug nach Stuttgart 1775
▪
Textauswahl
"Die Stadtstudierenden, auch
oppidani genannt, bilden einen anerkannten Bestandteil der Schule erst
seit 1784; vorher waren solche nur ganz ausnahmsweise, im Ganzen 12,
zugelassen worden. Von da an aber wurde der Unterricht in der Karlsschule,
und zwar auf allen Stufen und in allen Fächern, auch solchen zugänglich
gemacht, die nicht dem Internat angehörten, und es wurde hievon mehr und
mehr Gebrauch gemacht: von 20 im Jahr 1784 stieg die Zahl bis zu 213 im Jahr
1792, um dann wieder auf 149 zu sinken, während die Zahl der Akademisten von
1784-90 sich zwischen 258 und 285 bewegt, und von auf 116 sinkt, so dass
seit 1792 die Stadtstudierenden die Mehrheit bilden. Im Jahr 1785 wurde auf
eine Beschwerde der Universität Tübingen bestimmt, dass Landeeingeborene
nicht mehr von der Stadt aus Jurisprudenz oder Medizin in der Akademie
studieren dürfen; doch wurde dies tatsächlich nicht streng durchgeführt. Die
Stadtstudierenden hatten nur für den Unterricht, an dem sie teilnahmen, ein
Honorar zu bezahlen, das nach den verschiedenen Fächern normiert 6-10fl.
betrug und in die Akademiekasse floss, in einzelnen Fällen aber auch
erlassen wurde. Sie waren nur bezüglich regelmäßigen Besuchs der
Vorlesungen, deren Wahl ihnen grundsätzlich freistand, aber sich in der
Regel an die Studienordnung der Akademisten anzuschließen pflegte, und auf
das Betragen im Allgemeinen der Disziplin der Anstalt unterworfen; sie
Uniform mussten sie nur bei Festlichkeiten, durften sie aber auch sonst
tragen; als Strafmittel gab es für sie Karzer und Relegation; in die
Lehrabteilungen wurden sie eingeteilt, aber nicht mitloziert; von den
Preisen und Orden aber waren sie nicht ausgeschlossen. Im Ganzen der Schule
bilden sie einen sozusagen unorganischen Anhang; sie werden denn auch, wenn
man von den Karlsschülern redet, im Allgemeinen nicht mitverstanden, was
aber bei ihrer verhältnismäßig großen Zahl nicht ganz berechtigt ist."
(Die fett hervorgehobenen Wörter sind im
Original gesperrt gedruckt)
(aus:
Hauber 1907/1909, S.26, gekürzt}
▪
Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
●
Die Karlsschule
▪
Überblick
▪
Kurzer Abriss der Geschichte
▪
Die
Schüler der Karlsschule
▪
Erziehung und militärischer Drill
▪
Lehr- und Unterrichtspraxis
▪
Privatleben - Fehlanzeige
▪
Ständische Ungleichheit
▪
Umzug nach Stuttgart 1775
▪
Textauswahl
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.09.2023