Leicht handhabbar
und vielseitig verwendbar: Die Karteikarte
Ein
Storyboard in Printform, das die wichtigsten Informationen zu einer
bestimmten Einstellung auf einen Blick zur Verfügung stellt, lässt sich in
Form einer "großen" Karteikarte anlegen. Dafür ist das DIN
A4-Format auf DIN A5 halbiert.

Für
größere Ansicht bitte anklicken!
Erläuterungen zu den Feldern
-
Nummer der
Einstellung davor
-
Scribble (Zeichnung,
Skizze der Einstellung durch den Kamerasucher betrachtet
-
Angabe der
Einstellungsgröße und der
Einstellungs- bzw. Kameraperspektive (z.B. Normal-, Ober-,
Untersicht) sowie des Aufnahmeorts (Location)
-
Laufende Nummer der Einstellung
-
Kamerabewegungen (z. B. Schwenk, Kamerafahrt etc.)
-
Geplanter Übergang zwischen der Einstellung davor (Übergangseffekt)
-
Anmerkungen zum Ton bzw. Art der Tonaufnahme (extern, intern)
-
Geplanter Übergang zu der nachfolgenden Einstellung
(Übergangseffekt)
-
Angabe der geplanten Einstellungslänge in Sekunden
-
Nummer der nachfolgenden "Karteikarte"/Einstellung
-
Voraussichtliches Aufnahmedatum und Uhrzeit
-
Details zum Aufnahmeinhalt, den Objektbewegungen, angedeutete
Dialoge usw.
Vorzüge des Karteikartenformats
Das vorliegende Storyboard-Format hat bestimmte Vorteile.
-
Es enthält
die wichtigsten Informationen, die für eine bestimmte Aufnahme zu
Verfügung stehen sollten.
-
Darüber hinaus ist es sehr übersichtlich
gestaltet und gut handhabbar.
-
So kann es nach der entsprechenden Lochung
in herkömmlichen Ordnern der Größe DIN A5 sehr gut eingeheftet werden.
-
Man
kann damit die fortlaufende Weiterentwicklung des Storyboards
ausgezeichnet organisieren und bei Bedarf einzelne Einstellungen
herausnehmen oder ergänzen.
Was die
Nummerierung der aktuellen Storyboard-Seite (Feld 10) anbelangt,
empfiehlt es sich mit Ruhe und Bedachtsamkeit vorzugehen. Denn bei einer
dynamischen Storyboardentwicklung wird es häufig vorkommen, dass diese
Einstellungen umgestellt oder um andere ergänzt werden. Ebenso wird es
auch dazu kommen, dass entgegen ursprünglicher Überlegungen bestimmte
Einstellungen weggelassen werden. Wer also in seinem Storyboard-System
dadurch Ordnung hält, dass die Einstellungsfolge nicht durcheinander
gerät, der sollte die Nummern erst dann eintragen, wenn die
Storyboard-Entwicklung zu einer gewissen Stabilität von Einstellungsfolgen
und Sequenzen geführt hat. Für die Nummerierung der aktuellen
Storyboard-Seite in den dafür vorgesehenen runden Kästchen, sollte man
sich also ruhig solange Zeit lassen, bis man sich dabei einigermaßen
sicher ist. Andernfalls muss man in Kauf nehmen, dass die ehemals
lückenlose lineare Reihenfolge der Zahlen Lücken und Ergänzungen aufweist,
was aber die Filmarbeit bei kleineren Projekten nicht erheblich
beeinträchtigen muss.
Es gibt natürlich auch "Nachteile"
Natürlich dürfen auch die Nachteile dieses doch
sehr ausführlichen Storyboard-Formats nicht verschwiegen werden. Wem es
mehr auf die visualisierte Darstellung bis hin zur illustrativen
Gestaltung des Drehbuchs ankommt, der wird ein Storyboardformat
bevorzugen, das einen, zumindest für 4-8 Scribbles umfassenden Überblick,
über den späteren Film verschafft. In diesem Fall werden die Metadaten zur
Einstellung, also z. B. Kameraperspektive, Übergangseffekte, Tongestaltung
usw. eher in der
Shot-list
geführt, die neben dem Storyboard bei der Aufnahme zum Einsatz kommt.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
08.06.2020
|