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Regeln der Amtlichen Rechtschreibung (2016): Zeichensetzung
Kommasetzung bei Aufzählungen will geübt
sein
Die ▪
Kommasetzung bei Aufzählungen erscheint auf den ersten Blick
ziemlich einfach, aber hat bei genauerem Hinsehen eben auch ihre
Tücken.
Die amtliche Rechtschreibung hat im
Zusammenhang mit den Regeln ▪
§ 71 bis ▪
§ 73
eine ▪ Reihe von Beispielen
aufgeführt, mit denen die einzelnen Regeln erläutert werden.
Hier haben wird zur Übung haben hier eine
Reihe von Beispielen aus
literarischen Texten zusammengestellt, bei denen Sie überlegen
können, ob und wo ein Komma gesetzt werden muss oder nicht. Zugleich
geben die Beispiele die Möglichkeit, ihren Inhalt und ihre Aussage
zu erörtern oder zu
diskutieren.
Beispiel 1:
"Er
[Léon, d. Verf.] war zu einem Mann von einiger Lebenserfahrung
herangewachsen, und nach fünf Jahren Ehe war ihm bekannt, dass die
Seele einer Frau auf geheimnisvolle Weise in Verbindung steht mit
den Wanderungen der Gestirne, dem Wechselspiel der Gezeiten und den
Zyklen des weiblichen Körpers, möglicherweise auch mit
unterirdischen Vulkanströmen, den Flugbahnen der Zugvögel und dem
Fahrplan der französischen Staatsbahnen, eventuell sogar mit den
Förderquoten auf den Ölfeldern von Baku, den Herzfrequenzen der
Kolibris am Amazonas und den Gesängen der Pottwale unter dem Packeis
der Antarktis."
(aus:
Alex Capus, Léon
und Louise, Hanser-Verlag, München 2011, S.99)
Beispiel 2:
"Wir
gingen neben der alten Stadtmauer her durch die Viale del Muro
Turot. Auf dem Pincio wehte Wind und aus dem Garten der Villa Medici
drang süßer Duft. Macht hatte diese Gärten geschaffen Macht die
Villen Macht die Paläste Macht die Stadt gebaut Macht die
Mauer errichtet Macht hatte die Schätze herbeigeholt Macht die Kunst
angeregt die Stadt war schön ich war glücklich an ihrer alten Mauer
entlangzugehen aber die Macht war für die Mitlebenden stets
schrecklich war Machtmissbrauch war Gewalt war Unterdrückung war
Krieg war Brandstiftung und Meuchelmord Rom war auf Erschlagenen
aufgebaut selbst die Kirchen standen auf blutbesuldeter Erde kein
Tempel keine Basilika kein Dom war ohne vergossenes Blut zu denken.
Aber Rom ist herrlich die Tempel sind herrlich; wir bewundern die
Hinterlassenschaft der Macht wir lieben sie wenn die Machthaber tot
sind."
(aus:
Wolfgang Koeppen,
Der Tod in Roman, Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 1975, S.155)
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Regeln der Amtlichen Rechtschreibung (2016): Zeichensetzung
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
19.12.2023
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