An einem Argument, das ein fünfjähriger Junge namens Jonas
vorbringt, zeigt Klaus
Bayer (1999,
S.98f.) auf, zu welchen Ergebnissen eine Argumentationsanalyse führen kann,
die sich auf die vier grundlegenden
▪
Arbeitsschritte zur Analyse stützt.
Das Beispiel:
Der Papa hat nur getan, als ob er schläft. Gerade noch war bei ihm
Licht, und so schnell kann kein Mensch einschlafen.
(Rössler/Rössler
1994, S.16)
Um das Argument zu verstehen, müssen aber bestimmte
Ergänzungen vorgenommen werden.
Diese Rekonstruktion des vollständigen Arguments wirkt natürlich
pedantisch, aber sie zeigt doch auf, welche Ergänzungen prinzipiell nötig
sind, um das Argument beurteilen zu können.
Denn die
Prämissen, auf die sich die
Konklusion stützt, können ja durchaus falsch sein (die Mutter könnte das
Licht ausgemacht haben, der Vater könnte wirklich so schnell eingeschlafen
sein). (vgl.
Bayer 1999, S.98)
Schaut man noch genauer hin, dann wird sogar deutlich, dass im
ursprünglichen Argument nicht nur die Prämissen fehlen, sondern dass
eigentlich zwei vollständige Hilfsargumente ausgelassen worden sind.
Gerade noch war bei Papa Licht.
Jetzt ist das Licht aus.
► Das
Licht muss gerade erst ausgeschaltet worden sein.
Das Licht muss gerade erst
ausgeschaltet worden sein.
Nur der Papa kann das Licht
ausgemacht haben.
► Also
war der Papa gerade noch wach.
(vgl.
Bayer 1999, S.98)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
19.12.2023