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Lyrische Texte interpretieren (Schulische Schreibform)
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Grundbegriffe zur Gedichtinterpretation
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Leitfragen und Aufgaben
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Sonett
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Überblick
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Grundtypen
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Textauswahl
Die
produktive Textarbeit mit den beiden Texten:
kann wichtige Erkenntnisse über die Funktion der äußeren Form des
Sonetts
ermöglichen (italienischer
Typ). Dabei muss betont werden, dass die strophische Verschiedenheit
von Quartetten und Terzetten "vom einzelnen Leser verschiedenartig und
verschieden stark erfahren" wird. Sie hängt von der jeweiligen
Differenzerfahrung des einzelnen Rezipienten ab. (Waldmann, 1998, S.257)
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Vierzeilige Strophen heben die strophische Verschiedenheit, die
zwischen den beiden Teilen des Gedichts besteht, auf und nehmen dem Sonett
ein gutes Stück seiner inneren Dynamik.
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Lichtenstein: Milderung der grotesken Widersprüchlichkeit
zivilisatorischer Naturbeflissenheit
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Trakl: Minderung der Spannung zwischen Versprechen und Drohung,
zwischen Lebenstrieb und Todesahnung, was der Winter für Trakl bedeutet
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Die Veränderung der Reihenfolge von der geschlossenen zur offenen
Strophenform beeinflusst die Aussage und Wirkung des Gedichts.
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Lichtenstein: Wird aus dem Lichtenstein-Sonett ein Text mit
zwei dreizeiligen Strophen und einer abschließenden vierzeiligen Strophe,
geht viel "von dem grotesken Spannungsbogen des Sonetts" verloren und das
Gedicht erhält einen "mehr harmonischen Abschluss". (Waldmann, 1998, S.257)
Wenn dagegen am Schluss Terzette mit dem Reimschema cde cde stehen, "wird
bei Lichtenstein der Dichter als der problematische Modellfall
naturverzückter Weltblindheit herausgestellt". (Waldmann, 1998, S.257)
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Trakl: Die vorletzte und besonders die letzte Strophe erhalten
immer eine besonders hervorgehobene Bedeutung.