Dem
100jährigen Geburtstag des französischen Dichters Antoine de
Saint-Exupéry wurde im Jahr 2000 weltweit gedacht. Seine Berühmtheit
liegt nicht nur an seinem mysteriösen Tod sondern auch an seiner
Leistung als Schriftsteller und Flieger.
Kurzbiographie
"Ich werde als Kreuz im Mittelmeer enden", sagte Antoine de
Saint-Exupéry in düsterer Vorausahnung, bevor er am 31. Juli 1944 mit
seiner "Lightning P 38" vom Militärflugplatz auf Korsika zu einem
Aufklärungsflug über das von den Deutschen besetzte Rhone-Tal startete.
Es sollte der letzte Flug des damals 44 Jahre alten französischen
Schriftstellers und Schöpfers des "kleinen Prinzen" sein. Saint-Exupéry
gilt seither als vermisst.
Doch am 7.9.1998 zog ein Fischer in seinem Fangnetz das silberne
Kettenarmband des Poeten und zwei kleine Wrackteile seines Flugzeuges
aus einer Bucht vor Marseille. "Antoine de Saint-Exupéry und Consuelo -
c/o Reynal and Hitchcock Inc. - 386 4th Ave N.Y. City - USA", ist auf
der Namensplakette des Armbands eingraviert - ein Geschenk von Consuelo,
der zweiten Frau Saint-Exupérys. Sie war Argentinierin. Die weiteren
Namen und die Adresse sind die des New Yorker Verlegers vom "Kleinen
Prinzen".
Saint Exupéry war ein weitgereister Mann. Schon früh faszinierte ihn das
Fliegen und er ließ sich daher im Militärdienst zum Piloten ausbilden.
1926 übernahm er dann die Postflug-Linie Toulouse-Casablanca. Schon zwei
Jahre später wurde er Direktor der Luftpost von Buenos Aires nach Punta/
Kaledonien und danach Versuchsflieger. Beides ist im Roman "Nachtflug"
verarbeitet. Im Jahre 1935 stürzte er - unterwegs von Paris nach Saigon
- über der ägyptischen Wüste ab und wanderte fünf Tage lang, bevor er
von einer Nomadenkarawane gerettet wurde - eine Episode, die in seinem
Buch "Wind, Sand und Sterne" wiederkehrt.
Im 2. Weltkrieg emigrierte Saint-Exupéry nach der Besetzung Frankreichs in
die USA; hier entstand neben "Der Kleine Prinz" auch "Flug nach Arras".
Als die Alliierten 1942 in Nordafrika landeten schloss sich "Saint-Ex" -
wie ihn seine Freunde nannten - sogleich der Armee des Generals de
Gaulles an. Am 31. Juli 1944 startete sein Fernaufklärer von der Insel
Korsika aus zum letzten Flug:
Über den bisher ungeklärten Fliegertod von Saint-Exupéry sagt Baron
Frederic d'Agay, ein Großneffe des Verschollenen: "Saint-Exupéry ist
entweder über dem Mittelmeer von deutschen Abfangjägern abgeschossen
worden, oder er vergaß, wie schon einmal zuvor, seine Sauerstoffmaske
aufzusetzen und verlor die Kontrolle über seine Maschine. Es war sein
Schicksal, in die Lüfte aufzusteigen und nicht mehr zurückzukehren. Wie
der kleine Prinz."
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
08.06.2020