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Untersucht man,
wie sich Lenz in dem
Textauszug
durch die Gebirgslandschaft bewegt und was er dabei erlebt, lassen sich
folgende Textbelege heranziehen. Charakteristischerweise kommt den meisten
von ihnen eine ausgesprochen dynamische Qualität zu.. Dies wird vor allem
durch die große Anzahl von Verben der Bewegung erreicht.
- ging Lenz
durch’s Gebirg
- das Wasser
rieselte die Felsen hinunter und sprang über den Weg
- Äste der
Tannen hingen schwer herab in die feuchte Luft
- Am Himmel
zogen graue Wolken,
- und dann
dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch
- Er ging
gleichgültig weiter ... bald auf- bald abwärts.
- drängte es
ihm in der Brust,
- wenn das
Gestein so wegsprang,
- der graue
Wald sich unter ihm schüttelte,
- der Nebel
die Formen bald verschlang, bald die gewaltigen Glieder halb enthüllte;
- es drängte
in ihm,
- um einen
Abhang hinunter zu klimmen,
- wenn der
Sturm das Gewölk in die Täler warf,
- und es den
Wald herauf dampfte,
- und die
Stimmen an den Felsen wach wurden,
- bald wie
fern verhallende Donner,
- und dann
gewaltig heranbrausten,
- und die
Wolken wie wilde wiehernde Rosse heransprengten,
- und der
Sonnenschein dazwischen durchging und kam und sein blitzendes Schwert
an den Schneeflächen zog,
- so dass ein
helles, blendendes Licht über die Gipfel in die Täler schnitt;
- oder wenn
der Sturm das Gewölk abwärts trieb
- und einen
lichtblauen See hineinriss,
- und tief
unten aus den Schluchten, aus den Wipfeln der Tannen wie ein
Wiegenlied und Glockengeläute heraufsummte,
- und am
tiefen Blau ein leises Rot hinaufklomm,
- und kleine Wölkchen
auf silbernen Flügeln durchzogen
- und alle
Berggipfel scharf und fest, weit über das Land hin glänzten und
blitzten,
- riss es ihm
in der Brust,
- er stand,
keuchend, den Leib vorwärts gebogen.
- er müsse
den Sturm in sich ziehen, alles in sich fassen,
- er dehnte
sich aus und lag über der Erde,
- er wühlte
sich in das All hinein,
- oder er
stand still und legte das Haupt in’s Moos und schloss die Augen
halb,
- und
dann zog es weit von ihm,
- die Erde
wich unter ihm,
- und tauchte
sich in einen brausenden Strom, der seine klare Flut unter ihm
zog.
- und dann
erhob er sich nüchtern, fest, ruhig,
- Gegen Abend
kam er auf die Höh des Gebirgs,
- er setzte
sich oben nieder.
- Es war gegen
Abend ruhiger geworden;
- das Gewölk
lag fest und unbeweglich am Himmel,
- so weit der Blick
reichte, nichts als Gipfel, von denen sich breite Flächen hinabzogen,
und alles so still, grau, dämmernd;
- das Biegen
seines Flusses tönte wie Donner unter ihm,
- er musste
sich niedersetzen;
- er riss
sich auf und flog den Abhang hinunter.
- Himmel und
Erde verschmolzen in Eins.
- als jage der
Wahnsinn auf Rossen hinter ihm.
- Er ging
durch das Dorf, die Lichter schienen durch die Fenster,
- alles
ruhige, stille Gesichter,
- es war
ihm als müsse das Licht von ihnen ausstrahlen
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