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1. Erschließung des Themas
Das Thema verlangt ausdrücklich die
literarische Charakteristik der Figur des
Mortimer
in
Friedrich Schillers
»Maria
Stuart«.
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Mortimer: Neffe von Amias Paulet, unternimmt Befreiungsaktion
zu Gunsten Maria Stuarts und tötet sich nach dem Scheitern dieser Aktion
selbst
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(Mögliche) Motive: Übermut, religiöser Eifer, Bewunderung für
Maria ..
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plot = inszenierte Dramenhandlung, von Bewunderung hin zum
Anspruch, Maria zu besitzen
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Verhältnis zu Leicester: Gegenspieler (Kontrast jugendlicher
"Heißsporn" - zaudernder Taktiker (L.), warnt L. noch vor Burleigh, wird
von ihm verraten
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Funktion: treibt die Dramenhandlung voran, Befreiungsplan
schafft Spannung
2. Systematische Stoffsammlung
Heranzuziehen sind vor allem folgende Szenen:
I,6 |
Mortimer informiert Maria über den Schuldspruch und
seinen Befreiungsplan |
II,4 |
Mortimer wird im Staatsrat Elisabeth vorgestellt |
II,5 |
Mortimer wird von Elisabeth zum Mord an Maria
angestiftet und willigt ein |
II,6 |
Mortimer rechtfertigt im Monolog seinen Verrat an
Elisabeth |
II,7 |
Mortimer wird von Paulet vor dem Auftragsmord und
Elisabeth gewarnt; Leicester sucht das Gespräch mit Mortimer |
II,8 |
Mortimer begegnet Leicester und weiht ihn in seinen
Plan ein; Leicester möchte, dass Mortimer sich seiner Leitung bei
seinen Befreiungsplänen anvertraut |
III,6 |
Mortimer droht Maria nach deren Begegnung mit
Elisabeth zu vergewaltigen |
III,8 |
Mortimer erfährt, dass sein Befreiungsplan gescheitert
ist und entscheidet sich gegen eine noch mögliche Flucht |
IV,4 |
Mortimer wird von Leicester verraten und begeht
Selbstmord |
W-Fragen-Methode
Was erfährt man über die äußere Erscheinung der Mortimers?
Mortimer ist ein junger Mann von etwas mehr als 20 Jahren (Z 409),
über dessen äußere Erscheinung Text und Nebentext keine weiteren
Informationen geben.
Was erfährt man über das äußere Verhalten der Figur?
- I,6:
Bei seiner ersten Begegnung mit Maria unter vier Augen (I,6) zeigt sich
Mortimer sehr redselig. Voller Begeisterung schildert er Maria seinen
Wechsel zum Katholizismus. Sein Glaube, durch göttliche Fügung zur
Befreiung Marias auserwählt zu sein, lässt ihn in geradezu
pathetisch-hymnischer Weise von der als Märtyrerin verklärten und als
weibliche Schönheit vergötterten Maria sprechen. (I,6 Z 565f.)
- Mortimer weiß sich in seinem Doppelspiel mit Elisabeth so geschickt
zu verstellen, dass er ihr Vertrauen gewinnt (IV,4 und IV,5)
Was erfährt man über die soziale Lage der Figur?
Welche psychischen Dispositionen prägen die Figur?
→Operatorenkatalog
des Landes Baden-Württemberg)
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