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Bausteine: Antonie Buddenbrook, verh. Grünlich, Permaneder (1827-?)

Die Einschätzung von Bendix Grünlich durch die Buddenbrooks nach der ersten Begegnung analysieren

Thomas Mann - Buddenbrooks

 
FAChbereich Deutsch
Glossar
Literatur Literarische Gattungen Autorinnen und Autoren Thomas ManN (1875-1955) Buddenbrooks  Gesamttext/Rechercheversion Didaktische und methodische Aspekte Überblick Die Familiengeschichte der Buddenbrooks ASPEKTE DER ERZÄHLTEXTANALYSE Überblick Zeitgestaltung Raumgestaltung Erzählverhalten Darbietungsformen Figurengestaltung Einzelne figuren   Johann Buddenbrook, sen. (1765 - 1842)   Gotthold Buddenbrook (1796 - 1856) Friederike (1822-?), Henriette (1823-?) und Pfiffi Buddenbrook (1824-?) Antoinette Buddenbrook, geb. Duchamps (? - 1842) Johann Buddenbrook, der Jüngere, Konsul (ca. 1800 - 1855) Konsulin Elisabeth Buddenbrook, geb. Kröger (ca. 1803 - 1871) Thomas Buddenbrook (1826-1875) [ Antonie Buddenbrook, verh. Grünlich, Permaneder (1827-?) Überblick Aspekte zur Analyse und Interpretation Bausteine ] Christian Buddenbrook (1828-?) Clara Buddenbrook (1838-1864) Hanno Buddenbrook (1861-1877) Weitere Figuren Komparativisches ErzählenTextauswahl Bausteine Links ins Internet Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

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Nach ihrer ersten Begegnung mit Bendix Grünlich (1813-?) im Garten der Familie äußern sich die verschiedenen Mitglieder der Familie Buddenbrook über die Eindrücke, die der Besucher aus Hamburg bei ihnen hinterlassen hat.

"Herr Grünlich küsste der Konsulin die Hand, wartete einen Augenblick, dass auch Antonie ihm die ihrige reiche, was aber nicht geschah, beschrieb einen Halbkreis mit dem Oberkörper, trat einen großen Schritt zurück, verbeugte sich nochmals, setzte dann mit einem Schwunge und indem er das Haupt zurückwarf, seinen grauen Hut auf und schritt mit dem Konsul davon …

»Ein angenehmer Mann!« wiederholte der letztere, als er zu seiner Familie zurückkehrte und seinen Platz wieder einnahm. »Ich finde ihn albern«, erlaubte sich Tony zu bemerken und zwar mit Nachdruck. »Tony! Mein Gott! Was für ein Urteil!« rief die Konsulin ein wenig entrüstet. »Ein so christlicher junger Mann!« »Ein so wohlerzogener und weltläufiger Mann!« ergänzte der Konsul. »Du weißt nicht was du sagst.« – [...]

Christian zog seine große Nase in Falten und sagte: »Wie wichtig er immer spricht! … Man plaudert! Wir plauderten gar nicht. Und Klatschrosen putzen ungemein! Manchmal tut er, als ob er ganz laut zu sich selbst spräche. Ich störe – ich muss um Verzeihung bitten! … Ich habe niemals schöneres Haar gesehen! …« Und Christian ahmte Herrn Grünlich so vortrefflich nach, dass selbst der Konsul lachen musste.

»Ja, er macht sich allzu wichtig!« fing Tony wieder an. »Er sprach beständig von sich selbst! Sein Geschäft ist rege, er liebt die Natur, er bevorzugt die und die Namen, er heißt Bendix … Was geht uns das an, möchte ich wissen … Er sagt alles nur, um sich herauszustreichen!« rief sie plötzlich ganz wütend. »Er sagte dir, Mama, und dir, Papa, nur, was ihr gern hört, um sich bei euch einzuschmeicheln!«

»Das ist kein Vorwurf, Tony!« sagte der Konsul streng. »Man befindet sich in fremder Gesellschaft, zeigt sich von seiner besten Seite, setzt seine Worte und sucht, zu gefallen – das ist klar …«

»Ich finde, er ist ein guter Mensch«, sagte Klothilde sanft und gedehnt, obgleich sie die einzige Person war, um die Herr Grünlich sich nicht im Geringsten bekümmert hatte. Thomas enthielt sich des Urteils.

»Genug«, beschloss der Konsul, »er ist ein christlicher, tüchtiger, tätiger und fein gebildeter Mann, und du, Tony, ein großes Mädchen von 18 oder nächstens 19 Jahren, gegen das er sich so artig und galant betragen hat, du solltest deine Tadelsucht bezähmen. Wir alle sind schwache Menschen, und du bist, verzeih mir, wahrlich die letzte, die einen Stein aufheben dürfte … Tom, an die Arbeit!«

Tony aber murmelte vor sich hin: »Ein goldgelber Backenbart!« und dabei zog sie die Brauen zusammen, wie sie es schon mehrere Male getan hatte."

(Quelle: Thomas Mann, Buddenbrooks, Frankfurt: Fischer 1999/2008, III, 1 - S. 97f.) Mann, Thomas. Buddenbrooks: Verfall einer Familie (Fischer Klassik) (S.56f.). FISCHER E-Books. Kindle-Version, an die moderne Rechtschreibung angepasst, G. E.)

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 15.05.2024

    
   Arbeitsanregungen:
  1. Arbeiten Sie heraus, wie die verschiedenen Mitglieder der Familie Bendix Grünlich nach seiner ersten Vorstellung im Garten der Familie beurteilen.
    • Auf welche Beobachtungen stützen sie ihr Urteil?
    • Von welchen Überlegungen lassen sich ihre Einschätzungen leiten?
    • Was bedeutet Tonys Verwendung des Adjektivs albern?
  2. Wie entwickelt sich die Beziehung zwischen Bendix Grünlich und Antonie Buddenbrook bis zu ihrer Heirat weiter?
    • Welche Gründe bewegen die Beteiligten bei dieser Partnerwahl?
 
 
 

 
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