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▪
Figurengestaltung
in einem dramatischen Text
▪
Kontrast-
und Korrespondenzbeziehungen der Figuren
▪
Überblick
▪
Beispiel:
Schachspiel
Wenn
man die Figur des ▪
Saladin in
▪
Lessings
Drama ▪ »Nathan der Weise«
auf einer allgemeinen globalen Ebene mit den anderen Figuren des
Dramas vergleicht, kann man feststellen, in welcher Weise sie
sich formal bzw. strukturell aufeinander beziehen. Damit gewinnt
man wichtige Erkenntnisse über die
Figurenkonstellation,
-konzeption und
-charakterisierung im Drama.
Die Bezugspunkte sind dabei in der Regel einzelne oder mehrere
Merkmale, die sich danach
unterscheiden,
ob sie einen Merkmalsgegensatz zwischen den Figuren darstellen (Kontrastbeziehung,
Figurenkontrast) oder zeigen, dass sich bestimmte Figuren in
bestimmten Merkmalen mehr oder weniger gleichen oder darin
übereinstimmen (Korrespondenzbeziehung).
Auch
die Figur des ▪
Saladin
steht in verschiedenen Korrespondenz- und Kontrastrelationen zu
anderen Figuren des Dramas. Dabei können bestimmte Figuren
sowohl Kontrast- als auch Korrespondenzbezüge aufweisen, wobei
der eine oder der andere Bezug dabei vorherrschen kann.
Nicht
jedes Merkmal, das Figuren unterscheidet, ist dabei für den in
einem Text zur Gestaltung genutzten
Figurenkontrast gleichermaßen relevant.
Daher
muss man entscheiden, ob z. B. bestimmte "äußerliche" ▪
personenstrukturierende Merkmale Merkmale
überhistorische
(z. B. biologisches Geschlecht, Generationszugehörigkeit,
sozialer Stand) oder eher ▪
historisch variable Differenzmerkmale (z. B. soziales
Geschlecht (Gender), Gegensatz von Stadt und Land etc.) für die
Analyse und die eigene die eigene Interpretation bzw. ▪
Sinnkonstruktion wirklich wichtig ist und wie man dies
plausibel textnah begründen kann.