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Bausteine zur Figur der Recha in Lessings Nathan der Weise

Interpretationshypothesen zur Figur Rechas


FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Literarische Gattungen Dramatische Texte Autorinnen und Autoren Gotthold Ephraim Lessing Nathan der Weise
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Figurengestaltung in dramatischen Texten
Kontrast- und Korrespondenzbeziehungen der Figuren
Figurenkonstellation
Konfiguration
Figurenkonzeption
Figurencharakterisierung
Literarische Charakteristik

Recha-Szenen im Dramentext von Lessing
Recha im Rahmen der Szenenanalysen

Die Figur der Recha in Lessings Drama »Nathan der Weise« kann unter vielen verschiedenen Aspekten betrachtet und interpretiert werden.

Mit ihren knapp 18 Jahren erscheint sie gegenüber allen anderen Akteuren mit Ausnahme des Tempelherrn sehr jung und in den Dingen des Lebens unerfahren. Dafür steht auch ihre Annahme, dass sie ihre Rettung aus den Flammen beim Brand in Nathans Haus einem Engel zu verdanken hat. Allerdings wird man auch einräumen dürfen, dass ein solches Ereignis auch traumatisierend wirken kann und damit einer rationalen Verarbeitung durchaus schwer zugänglich. Und das insbesondere dann, wenn, wie in ihrem Fall, ihr Vater, auf den sie vertraut außer Haus ist, der Retter "untergetaucht" ist und Daja, die christliche Haushälterin Nathans, die um die Herkunft Rechas weiß, alles daran setzt, sie mit ihrem Wunderglauben zu missionieren.

Dass sie Nathan folgt, der sie behutsam, ohne sie anzugreifen oder von oben herab zu behandeln, von ihrem Wunderglauben abbringt, indem er ihre Emotionen in eine andere Richtung lenkt, weist sie nur auf den ersten Blick als folgsame Tochter aus, die den Einlassungen des "weisen" Vaters nichts entgegenzusetzen hat. Sobald sie von dem Wunderglauben lässt, ist sie nämlich durchaus in der Lage, ihre Welt in vernunftgemäßer Weise zu sehen, auch wenn sie mit den aufkeimenden Gefühlen für den Tempelherrn offenbar, wie könnte es anders sein, Anlass genug hat, in gewisser Weise verwirrt zu sein. Die Art und Weise, wie sie sich später gegen Dajas Missionierungsabsichten mit rationalen Argumenten zur Wehr setzt und Sittah gegenüber dagegen argumentiert, dass man ihr, nachdem sie ihre tatsächliche Herkunft erfahren hat, Nathan als Vater nehmen könne, zeigt, dass Recha nicht nur intelligent und klug ist, sondern auch für ihre eigenen Interessen eintreten kann. Eine unmündige, naive junge Frau ist Recha jedenfalls nicht.

Die folgende Interpretationshypothese lädt zur Auseinandersetzung ein:.

"Zart ohne schwächliche Empfindsamkeit, geistreich und gebildet ohne eitles Bücherwissen, ist im Zeitpunkt ihres ersten Auftretens ihr Gemüt der Kampfplatz, auf welchem Vernunft und Schwärmerei sich bekämpfen; nachdem sie hierauf an dem heimgekehrten Vater sich leicht aus diesem Strudel herausgehoben, löst sie die Aufgabe, die sich ihr nun stellt, eine leidenschaftliche Neigung zu reiner Schwesterliebe zu läutern, schon im Voraus mit ahnendem Instinkt einer tiefen und reinen Natur; und wehrt sich endlich gegen den Versuch, sie ihrem bisherigen Vater, neben dem sie keinen anderen haben will, zu entfremden, mit einer Wärme, einer Leidenschaft, die der schönste Lohn für Nathan, der günstigste Beweis ist, dass er seine Liebe und Sorge an ihr nicht verschwendet hat." (aus: David Friedrich Strauß, Über Lessings Nathan. Ein Vortrag (1863), in: Bohnen (Hg.) (1984), S.32f..; an die moderne Rechtschreibung angepasst, G. E.)

 

Figurengestaltung in dramatischen Texten
Kontrast- und Korrespondenzbeziehungen der Figuren
Figurenkonstellation
Konfiguration
Figurenkonzeption
Figurencharakterisierung
Literarische Charakteristik

Recha-Szenen im Dramentext von Lessing
Recha im Rahmen der Szenenanalysen

 

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 16.12.2023

     
      
   Arbeitsanregungen:
  1. Setzen Sie sich mit der obenstehenden Thesen zur Interpretation der Figur der Recha auseinander.

  2. Ziehen Sie dazu die entsprechenden Textbelege heran.

  3. Formulieren Sie eine eigene Interpretationshypothese zur Figur.
     

 
 
 

 
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