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▪ Baustein: Den
Motivparallelismus herausarbeiten
"Die Kreuzigung war", so ist in der
»Online-Enzyklopädie Wikipedia
vermerkt, "im »römischen Kaiserreich die grausamste Hinrichtungsmethode,
die meist gegen Aufständische, entlaufene Sklaven und Einwohner ohne
römisches Bürgerrecht angewandt wurde. Sie sollte Augenzeugen demütigen
und von der Teilnahme an Aufruhr abschrecken. Juden galt sie als
Verfluchtsein durch Gott (Dtn 21,23; Gal 3,13)."
Über die Kreuzigung von Jesus Christus wird in den »Evangelien, den
"frohen Botschaften" der vier Evangelisten »Matthäus, »Markus, »Lukas und »Johannes berichtet.
Sie sind wohl 30 und 33 n. Chr. (dem »Jahr
der Kreuzigung Jesu) und ungefähr 100 n. Chr. entstanden und stehen
in der
»christlichen Bibel am Anfang des so genannten
»Neuen Testaments. In diesen vier Evangelien wird über das Wirken
von Jesus Christus berichtet.
Viele Christen sehen den Tod von Jesus Christus am Kreuz bis heute als
"Sühneopfer" für die Sünden der Menschen an. Und diese Überzeugung ist
für sie "das Herzstück ihres Glaubens" (Pesch 2009, S.3) Aber auch mehr
und mehr Christen zweifeln mittlerweile an dieser Vorstellung und
stellen inzwischen eine Reihe ganz elementarer Fragen, die sie bewegen:
"Wie kann Christus gestorben sein für heutige Sünden, die vor 2000
Jahren noch gar nicht begangen waren? Wie kann ein Mensch die Sünde, die
zerbrochene Beziehung zu Gott eines anderen Menschen auf sich nehmen?
Ist Gott angewiesen auf ein blutiges Opfer, um barmherzig sein zu
können? Und wovon sollen wir erlöst werden - so, dass man es uns auch
ansieht?" (ebd.)
Alles Fragen, auf die die zeitgenössische christliche Lehre zeitgemäße
Antworten sucht, die an dieser Stelle nicht ausgebreitet werden können.
Die Kreuzigung von Jesus Christus ist aufgrund ihrer Bedeutung für
die christliche Lehre in allen Jahrhunderten Gegenstand unzähliger
bildlicher Darstellungen gewesen, die immer wieder unterschiedliche
Akzente gesetzt haben. (→Google
Bildersuche mit den Suchbegriffen "Kreuzigung Jesus")
1. Aus dem Matthäus-Evangelium 27
Die Auslieferung an Pilatus Als es Morgen wurde,
fassten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den
Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. Sie ließen ihn fesseln und
abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus.
[...] Die Verhandlung vor Pilatus Als
Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König
der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es. Als aber die Hohenpriester und
die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu
ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen? Er aber antwortete ihm
auf keine einzige Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war.
Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen,
den sich das Volk auswählen konnte. Damals war gerade ein berüchtigter
Mann namens Barabbas im Gefängnis. Pilatus fragte nun die Menge, die
zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas
oder Jesus, den man den Messias nennt? Er wusste nämlich, dass man Jesus
nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. Während Pilatus auf dem
Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Lass die Hände von diesem
Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute Nacht einen
schrecklichen Traum.Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die
Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber
hinrichten zu lassen. Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll
ich freilassen? Sie riefen: Barabbas! Pilatus sagte zu ihnen: Was soll
ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt? Da schrien sie alle:
Ans Kreuz mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn
begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Als Pilatus
sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer
wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und
sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!
Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu
kreuzigen.
Die Verspottung Jesu
durch die Soldaten Da nahmen die Soldaten des
Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des
Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn
aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen
Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in
die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn,
indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! Und sie spuckten ihn
an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf.
Die Kreuzigung Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den
Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.Dann führten sie
Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus
Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. So
kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe.
Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er
aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken. Nachdem sie ihn
gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter
sich. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn. Über seinem Kopf
hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist
Jesus, der König der Juden. Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber
gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links. Die Leute, die
vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: Du willst
den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du
Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz! Auch die
Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und
sagten: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er
ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann
werden wir an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn jetzt
retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes
Sohn. Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit
ihm gekreuzigt hatte.
Der Tod
Jesu Von der sechsten bis zur neunten Stunde
herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief
Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen? Einige von denen, die dabeistanden und es
hörten, sagten: Er ruft nach Elija. Sogleich lief einer von ihnen hin,
tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab
Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen,
ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf.
Dann hauchte er den Geist aus. Da riss der Vorhang im Tempel von oben
bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. Die
Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen
waren, wurden auferweckt. Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre
Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.Als der
Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das
Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und
sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn! Auch viele Frauen waren dort
und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa
nachgefolgt und hatten ihm gedient. Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala,
Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne
des Zebedäus.
(Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift)
2. Aus dem Lukasevangelium 23,1-23,49
Die Auslieferung an Pilatus
Daraufhin erhob sich die ganze Versammlung und man führte Jesus zu
Pilatus. Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor; sie sagten: Wir
haben festgestellt, dass dieser Mensch unser Volk verführt, es davon
abhält, dem Kaiser Steuer zu zahlen, und behauptet, er sei der Messias
und König. Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er
antwortete ihm: Du sagst es. Da sagte Pilatus zu den Hohenpriestern und
zum Volk: Ich finde nicht, dass dieser Mensch eines Verbrechens schuldig
ist. Sie aber blieben hartnäckig und sagten: Er wiegelt das Volk auf und
verbreitet seine Lehre im ganzen jüdischen Land von Galiläa bis hierher.
Die Verspottung durch
Herodes
Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei. Und
als er erfuhr, dass Jesus aus dem Gebiet des Herodes komme, ließ er ihn
zu Herodes bringen, der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war.
Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah; schon lange hatte er sich
gewünscht, mit ihm zusammenzutreffen, denn er hatte von ihm gehört. Nun
hoffte er, ein Wunder von ihm zu sehen. Er stellte ihm viele Fragen,
doch Jesus gab ihm keine Antwort. Die Hohenpriester und die
Schriftgelehrten, die dabeistanden, erhoben schwere Beschuldigungen
gegen ihn. Herodes und seine Soldaten zeigten ihm offen ihre Verachtung.
Er trieb seinen Spott mit Jesus, ließ ihm ein Prunkgewand umhängen und
schickte ihn so zu Pilatus zurück. An diesem Tag wurden Herodes und
Pilatus Freunde; vorher waren sie Feinde gewesen.
Die Verhandlung vor Pilatus
Pilatus rief die Hohenpriester und die anderen führenden Männer und
das Volk zusammen und sagte zu ihnen: Ihr habt mir diesen Menschen
hergebracht und behauptet, er wiegle das Volk auf. Ich selbst habe ihn
in eurer Gegenwart verhört und habe keine der Anklagen, die ihr gegen
diesen Menschen vorgebracht habt, bestätigt gefunden, auch Herodes
nicht, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also: Er hat
nichts getan, worauf die Todesstrafe steht. Daher will ich ihn nur
auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. Da schrien sie
alle miteinander: Weg mit ihm; lass den Barabbas frei! Dieser Mann war
wegen eines Aufruhrs in der Stadt und wegen Mordes ins Gefängnis
geworfen worden. Pilatus aber redete wieder auf sie ein, denn er wollte
Jesus freilassen. Doch sie schrien: Kreuzige ihn, kreuzige ihn! Zum
dritten Mal sagte er zu ihnen: Was für ein Verbrechen hat er denn
begangen? Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient.
Daher will ich ihn auspeitschen lassen und dann werde ich ihn
freilassen. Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus
kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch: Pilatus
entschied, dass ihre Forderung erfüllt werden solle. Er ließ den Mann
frei, der wegen Aufruhr und Mord im Gefängnis saß und den sie gefordert
hatten. Jesus aber lieferte er ihnen aus, wie sie es verlangten.
Die Kreuzigung
Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene
namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf,
damit er es hinter Jesus hertrage. Es folgte eine große Menschenmenge,
darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich
zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich;
weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen:
Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht
gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und
zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz
geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden? Zusammen mit Jesus
wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. Sie kamen zur
Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen
rechts von ihm, den andern links. Jesus aber betete: Vater, vergib
ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Dann warfen sie das Los und
verteilten seine Kleider unter sich. Die Leute standen dabei und
schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und
sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er
der erwählte Messias Gottes ist. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie
traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der
Juden bist, dann hilf dir selbst! Über ihm war eine Tafel angebracht;
auf ihr stand: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die
neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann
hilf dir selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und
sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil
getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten;
dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an
mich, wenn du in dein Reich kommst. Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage
dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Der Tod Jesu
Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze
Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne
verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, und Jesus
rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen
Worten hauchte er den Geist aus. Als der Hauptmann sah, was geschehen
war, pries er Gott und sagte: Das war wirklich ein gerechter Mensch. Und
alle, die zu diesem Schauspiel herbeigeströmt waren und sahen, was sich
ereignet hatte, schlugen sich an die Brust und gingen betroffen weg. Alle seine Bekannten aber standen in einiger Entfernung (vom Kreuz),
auch die Frauen, die ihm seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt waren und
die alles mit ansahen.
(Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift)
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▪ Baustein: Den
Motivparallelismus herausarbeiten
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.04.2024
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