Die
unterrichtliche Arbeit mit ▪
Elisabeth
Langgässers ▪ Kurzgeschichte
▪ "Saisonbeginn"
lässt auch mal "zwischendurch" mit Übungen zu Rechtschreibung,
Zeichensetzung und Grammatik verbinden.
Mal so zwischendurch …1
Zeichensetzung zu Beginn der Geschichte "Saisonbeginn“ von Elisabeth
Langgässer
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Die
Arbeiter kamen mit ihrem Schild und einem hölzernen Pfosten auf
den es genagelt werden sollte zu dem Eingang der Ortschaft die
hoch in den Bergen an der letzten Passkehre lag. Es war ein heißer
Spätfrühlingstag, die Schneegrenze hatte sich schon hinauf zu den
Gletscherwänden gezogen. Überall standen die Wiesen wieder in Saft
und Kraft die Wucherblume verschwendete sich der Löwenzahn
strotzte und blähte sein Haupt über den milchigen Stengeln;
Trollblumen welche wie eingefettet mit gelber Sahne waren
platzten vor Glück, und in strahlenden Tümpeln kleinblütiger Enziane
spiegelte sich ein Himmel von unwahrscheinlichem Blau. Auch die
Häuser und Gasthöfe waren wie neu: ihre Fensterläden frisch
angestrichen die Schindeldächer gut ausgebessert die
Scherenzäune ergänzt. Ein Atemzug noch: dann würden die Fremden
die Sommergäste kommen - die Lehrerinnen die mutigen Sachsen die
Kinderreichen die Alpinisten aber vor allem die Autobesitzer in
ihren großen Wagen…Ford und Mercedes Fiat und Opel blitzend von
Chrom und Glas. Das Geld würde anrollen. Alles war darauf
vorbereitet. Ein Schild kam zum anderen die Haarnadelkurve zu dem
Totenkopf Kilometerschilder und Schilder für Fußgänger: Zwei
Minuten zum Café Alpenrose.
An der Stelle wo die Männer den Pfosten in die Erde einrammen
wollten stand ein Holzkreuz, über dem Kopf des Christus war auch
ein Schild angebracht. Seine Inschrift war bis heute die gleiche,
wie sie Pilatus entworfen hatte: J. N. R. J. die Enttäuschung
darüber, dass es im Grunde hätte heißen sollen: er behauptet nur,
dieser König zu sein, hatte im Lauf der Jahrhunderte an Heftigkeit
eingebüßt. Die beiden Männer welche den Posten das Schild und
die große Schaufel, um den Pfosten in die Erde zu graben, auf ihren
Schultern trugen, setzten alles unter dem Wegkreuz ab; der dritte
stellte den Werkzeugkasten Hammer Zange und Nägel daneben und
spuckte ermunternd aus.
(aus: Elisabeth Langgässer, Der Torso,
Hamburg: Claasen 1947, S.15-18)
Arbeitsanregung:
Lesen Sie den Textabschnitt und ergänzen Sie dabei die
Zeichensetzung an den mit gekennzeichneten Stellen.
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Mal so zwischendurch …2
Übung zur Rechtschreibung und Grammatik:
Artikel/Relativ-/Demonstrativpronomen "das" und Konjunktion "dass" –
Relativsätze/Attributsätze
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…
Nun beratschlagten die drei Männer, an welcher Stelle die Inschrift
des Schildes am besten zur Geltung käme; sie sollte für alle, welche
das/dass Dorf auf dem breiten Passweg betraten, besser: befuhren,
als Blickfang dienen und nicht zu verfehlen sein. Man kam also
überein, das/dass Schild kurz vor dem Wegekreuz anzubringen,
gewissermaßen als Gruß, den die Ortschaft jedem Fremden
entgegenschickte. Leider stellt sich aber heraus, das/dass der
Pfosten dann in den Pflasterbelag einer Tankstelle hätte gesetzt
werden müssen — eine Sache, die sich selbst verbot, da die Wagen,
besonders die größeren, dann am Wenden behindert waren. Die Männer
schleppten also den Pfosten noch ein Stück weiter hinaus bis zu der
Gemeindewiese und wollten schon mit der Arbeit beginnen, als ihnen
auffiel, das/dass diese Stelle bereits zu weit von dem Ortsschild
entfernt war, das/dass den Namen angab und die Gemeinde, zu welcher
der Flecken gehörte. Wenn also das Dorf den Vorzug dieses Schildes
und seiner Inschrift für sich beanspruchen wollte, musste das Schild
wieder näher rücken — am besten gerade dem Kreuz gegenüber, so
das/dass Wagen und Fußgänger zwischen beiden hätten passieren
müssen.
Dieser Vorschlag, von dem Mann mit den Nägeln und dem Hammer
gemacht, fand Beifall. Die beiden anderen luden von neuem den
Pfosten auf ihre Schultern und schleppten ihn vor das Kreuz. Nun
sollte also das Schild mit der Inschrift zu dem Wegekreuz senkrecht
stehen; doch zeigte es sich, das/dass die uralte Buche, welche
gerade hier ihre Äste mit riesiger Spanne nach beiden Seiten wie
eine Mantelmadonna ihren Umhang entfaltete, die Inschrift im Sommer
verdeckt und ihr Schattenspiel deren Bedeutung verwischt, aber
mindestens abgeschwächt hätte. ...
(aus: Elisabeth Langgässer, Der Torso,
Hamburg: Claasen 1947, S.15-18)
Arbeitsanregung:
- Unterstreichen Sie die vorkommenden Relativsätze
(Attributsätze). Markieren Sie dabei besonders das den
Attributsatz einleitende Relativpronomen (der, die, das,
welcher, welche, welches, wo, wie, wodurch …) (= bezügliches
Fürwort)
- Lesen Sie den Textabschnitt und streichen Sie die jeweils
falsche Variante der "Das-dass-Kombination“ durch.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.04.2024
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