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Bausteine

Handlungsalternativen zu dem Verhalten Josef K.s erörtern

Franz Kafka: Der Prozess - Verhaftung

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur
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Text: Verhaftung

Während seiner "Verhaftung" und in der unmittelbar darauf folgenden Zeit sieht sich • Josef K.  in Franz Kafkas Roman "Der Prozess"  immer wieder Situationen gegenüber, die seiner Ansicht nach eine Entscheidung über sein weiteres Verhalten und Vorgehen verlangen. Dies ist auch bei den nachfolgenden Textstellen der Fall.

Textstelle 1:

"»Und nun rate ich Ihnen«, fügte er [der Wächter Willem, d. Verf. ] hinzu, »in Ihr Zimmer zu gehen, sich ruhig zu verhalten und darauf zu warten, was über Sie verfügt werden wird. Wir raten Ihnen, zerstreuen Sie sich nicht durch nutzlose Gedanken, sondern sammeln Sie sich, es werden große Anforderungen an Sie gestellt werden. Sie haben uns nicht so behandelt, wie es unser Entgegenkommen verdient hätte, Sie haben vergessen, dass wir, mögen wir auch sein was immer, zumindest jetzt Ihnen gegenüber freie Männer sind, das ist kein kleines Übergewicht. Trotzdem sind wir bereit, falls Sie Geld haben, Ihnen ein kleines Frühstück aus dem Kaffeehaus drüben zu bringen.« (HL 9f.)

Ohne auf dieses Angebot zu antworten, stand K. ein Weilchen lang still. Vielleicht würden ihn die beiden, wenn er die Tür des folgenden Zimmers oder gar die Tür des Vorzimmers öffnete, gar nicht zu hindern wagen, vielleicht wäre es die einfachste Lösung des Ganzen, dass er es auf die Spitze trieb. Aber vielleicht würden sie ihn doch packen und, war er einmal niedergeworfen, so war auch alle Überlegenheit verloren, die er jetzt ihnen gegenüber in gewisser Hinsicht doch wahrte. Deshalb zog er die Sicherheit der Lösung vor, wie sie der natürliche Verlauf bringen musste, und ging in sein Zimmer zurück, ohne dass von seiner Seite oder von Seite der Wächter ein weiteres Wort gefallen wäre."

Textstelle 2:

Der Staatsanwalt Hasterer ist mein guter Freund«, sagte er, »kann ich ihm telephonieren?«, »Gewiss«, sagte der Aufseher, »aber ich weiß nicht, welchen Sinn das haben sollte, es müsste denn sein, dass Sie irgendeine private Angelegenheit mit ihm zu besprechen haben.« »Welchen Sinn?« rief K., mehr bestürzt als geärgert. »Wer sind Sie denn? Sie wollen einen Sinn und führen dieses Sinnloseste auf, das es gibt? Ist es nicht zum Steinerweichen? Die Herren haben mich zuerst überfallen, und jetzt sitzen oder stehen sie hier herum und lassen mich vor Ihnen die Hohe Schule reiten. Welchen Sinn es hätte, an einen Staatsanwalt zu telephonieren, wenn ich angeblich verhaftet bin? Gut, ich werde nicht telephonieren.« »Aber doch«, sagte der Aufseher und streckte die Hand zum Vorzimmer aus, wo das Telephon war, »bitte, telephonieren Sie doch.« »Nein, ich will nicht mehr«, sagte K. und ging zum Fenster." (HL 13f.)

Text: Verhaftung

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 12.12.2023

    
   Arbeitsanregungen:
  1. Verschaffen Sie sich einen kurzen Überblick über den inhaltlichen Zusammenhang, in dem die Textstelle steht.
  2. Arbeiten Sie heraus, was K. auf den Ratschlag des Wächters Willem hin durch den Kopf geht. Was meint er damit, wenn er sagt, die einfachste Lösung für sein Problem sei, das Ganze auf die Spitze zu treiben?
  3. Welchen Gedanken verfolgt K. mit seinem Ansinnen, mit Staatsanwalt Hasterer zu telefonieren?
  4. Überlegen Sie, aus welchen Gründen er sich für eine bestimmte Handlungsalternative entscheidet.
  5. Wie beurteilen Sie sein Verhalten?
 
 
 

 
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