Die Word- und pdf-Vorlagen zum Download präsentieren den Text ohne
die entsprechenden Angaben.
Hier zunächst einmal der durcheinandergeratene und als Lückentext
präsentierte Übungstext, der mit Absatzgliederung, aber ebenso -
dann allerdings als deutlich schwierigere Aufgabe - ohne Absätze als
reiner Fließtext präsentiert werden kann.
"Sie kam
atemlos unten an. Eine Menschenmenge hatte sich um den Polizeiwagen
gesammelt. Die Polizisten waren abgesprungen, und die Menge kam hinter
ihnen und der Frau her. Sobald man die Leute zu verscheuchen suchte, erklärten
sie einstimmig, in diesem Hause zu wohnen. Einige davon kamen bis zum
letzten Stock mit. Von den Stufen beobachteten sie, wie die Männer,
nachdem ihr Klopfen vergeblich blieb und die Glocke allem Anschein nach
nicht funktionierte, die Tür aufbrachen. Sie arbeiteten schnell und mit
einer Sicherheit, von der jeder Einbrecher lernen konnte. Auch in dem
Vorraum, dessen Fenster auf den Hof sahen, zögerten sie nicht eine
Sekunde. Zwei von ihnen zogen die Stiefel aus und schlichen um die Ecke.
Es war inzwischen finster geworden. Sie stießen an einen Kleiderständer,
gewahrten den Lichtschein am Ende des schmalen Ganges und gingen ihm nach.
Die Frau schlich hinter ihnen her.
Und während
er, in ein Leintuch gehüllt, abwechselnd an beiden Fenstern erschien,
unterschied sie schon drei Gassen weiter über dem Geklingel der Straßenbahnen
und dem gedämpften Lärm der Stadt das Hupen des Überfallautos. Denn
ihre Erklärung hatte nicht sehr klar und ihre Stimme erregt geklungen.
Der alte Mann lachte jetzt, so dass sich sein Gesicht in tiefe Falten
legte, streifte dann mit einer vagen Gebärde darüber, wurde ernst,
schien das Lachen eine Sekunde lang in der hohlen Hand zu halten und warf
es dann hinüber. Erst als der Wagen schon um die Ecke bog, gelang es der
Frau, sich von seinem Anblick loszureißen.
Die Frau
lehnte am Fenster und sah hinüber. Der Wind trieb in leichten Stößen
vom Fluss herauf und brachte nichts Neues. Die Frau hatte den starren
Blick neugieriger Leute, die unersättlich sind. Es hatte ihr noch niemand
den Gefallen getan, vor ihrem Haus niedergefahren zu werden. Außerdem
wohnte sie im vorletzten Stock, die Straße lag zu tief unten. Der Lärm
rauschte nur mehr leicht herauf. Alles lag zu tief unten. Als sie sich
eben vom Fenster abwenden wollte, bemerkte sie, dass der Alte gegenüber
Licht angedreht hatte. Da es noch ganz hell war, blieb dieses Licht für
sich und machte den merkwürdigen Eindruck, den aufflammende Straßenlaternen
unter der Sonne machen. Als hätte einer an seinen Fenstern die Kerzen
angesteckt, noch ehe die Prozession die Kirche verlassen hat. Die Frau
blieb am Fenster.
Der Alte öffnete
und nickte herüber. Meint er mich? dachte die Frau. Die Wohnung über ihr
stand leer und unterhalb lag eine Werkstatt, die um diese Zeit schon
geschlossen war. Sie bewegte leicht den Kopf. Der Alte nickte wieder. Er
griff sich an die Stirne, entdeckte, dass er keinen Hut aufhatte, und
verschwand im Inneren des Zimmers.
Als die Tür
aufflog, stand der alte Mann mit dem Rücken zu ihnen gewandt noch immer
am Fenster. Er hielt ein großes weißes Kissen auf dem Kopf, das er immer
wieder abnahm, als bedeutete er jemandem, dass er schlafen wolle. Den
Teppich, den er vom Boden genommen hatte, trug er um die Schultern. Da er
schwerhörig war, wandte er sich auch nicht um, als die Männer auch schon
knapp hinter ihm standen und die Frau über ihn hinweg in ihr eigenes
finsteres Fenster sah.
Gleich darauf
kam er in Hut und Mantel wieder. Er zog den Hut und lächelte. Dann nahm
er ein weißes Tuch aus der Tasche und begann zu winken. Erst leicht und
dann immer eifriger. Es hing über die Brüstung, dass man Angst bekam, er
würde vornüberfallen. Die Frau trat einen Schritt zurück, aber das
schien ihn zu bestärken. Er ließ das Tuch fallen, löste seinen Schal
vom Hals - einen großen bunten Schal - und ließ ihn aus dem Fenster
wehen. Dazu lächelte er. Und als sie noch einen weiteren Schritt zurücktrat,
warf er den Hut mit einer heftigen Bewegung ab und wand den Schal wie
einen Turban um seinen Kopf. Dann kreuzte er die Arme über der Brust und
verneigte sich. Sooft er aufsah, kniff er das linke Auge zu, als herrsche
zwischen ihnen ein geheimes Einverständnis. Das bereitete ihr so lange
Vergnügen, bis sie plötzlich nur mehr seine Beine in dünnen, geflickten
Samthosen in die Luft ragen sah. Er stand auf dem Kopf. Als sein Gesicht
gerötet, erhitzt und freundlich wieder auftauchte, hatte sie schon die
Polizei verständigt.
Als die Tür
aufflog, stand der alte Mann mit dem Rücken zu ihnen gewandt noch immer
am Fenster. Er hielt ein großes weißes Kissen auf dem Kopf, das er immer
wieder abnahm, als bedeutete er jemandem, dass er schlafen wolle. Den
Teppich, den er vom Boden genommen hatte, trug er um die Schultern. Da er
schwerhörig war, wandte er sich auch nicht um, als die Männer auch schon
knapp hinter ihm standen und die Frau über ihn hinweg in ihr eigenes
finsteres Fenster sah."