Der Titel der
Kurzgeschichte
"Das Fenster-Theater" von
Ilse
Aichinger stellt eine
Metapher
dar.
Merkmale
des Theaters:
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Szenische Anordnung des Geschehens
gleicht einer Guckkasten-Bühne mit verschiedenen Rängen/Logen für
die Zuschauer: Fenster des alten Mannes als Bühne, Fenster der alten
Frau und des Kindes als Zuschauerränge
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Spiel des Mannes mit Elementen des
Theaters: Verkleidung (Hut, Mantel, Schal, Turban, Leintuch),
Clownereien und artistische Einlagen (Mann hängt über die Brüstung,
steht auf dem Kopf), Kommunikation mit einem Publikum (zuwinken,
verneigen), Pantomime.
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Einfache, kleine Gesten
Bild
des Theaters als Modell der Welt mit grotesken Zügen
Frau:
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kann die Zeichensprache des Mannes
nicht verstehen
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Beobachtungen lösen bei ihr Angst
aus
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"Unnormales" bricht in
ihre streng gefügtes Wirklichkeitskonzept ein
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scheitert mit ihrer vermeintlich
klaren Wirklichkeitskonstruktion im Moment des Perspektivenwechsels
(beim Blick durch das Fenster des Mannes auf Kind und eigenes
Fenster), der ihr eine andere Wahrnehmungsperspektive ermöglicht
Alter Mann:
Die Polizei:
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in einer beziehungslos gewordenen
Welt wird der Polizeieinsatz völlig überdimensioniert vollzogen
("Motivierung" ihres Vorgehens: die nicht sehr klaren
Erklärungen" und die aufgeregte Stimme der Frau bei ihrem Anruf
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Gegensatz zwischen harmlosem Spiel
des alten Mannes und der Polizeiaktion
Die
metaphorische Weitergabe des Lachens als zentrales Bild
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zweimal im Text verwendet (alter
Mann, kleiner Junge)
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vom Jungen "mit aller Kraft
den Wachleuten ins Gesicht" geworfen
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Das Theater, das Spiel, das Lachen
als zentrales Element des Theaters befreit von den Zwängen einer
grotesk daherkommenden Wirklichkeit
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
27.07.2018
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