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Gestaltende Interpretation literarischer Texte: Häufig gestellte Fragen

"Ich bin einfach kein kreativer Typ" ... oder:

Ist das gestaltende Interpretieren nur was für echte "Dichterinnen*"?

 
FAChbereich Deutsch
Glossar SchreibformenSchreibformen in der Schule Texte zusammenfassen ● Texte interpretieren
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Intelligenz
Überblick
Begriffe: clever - intelligent - tüchtig - begabt - cool - schlau -
pfiffig - gewieft - smart - raffiniert - klug - ausgebufft

Kreativität
Merkmale kreativer Methoden

Genau! Das denken viele, die sich ▪ kreatives Schreiben nicht so recht zutrauen. Vielleicht hat man auch "schlechte" Erfahrungen damit gemacht. Kann durchaus sein, dass man also bei seinen letzten Schreibversuchen in dieser Richtung Rückmeldungen von seinem/seiner Lehrerin* bekommen hat, die wenig Mut gemacht haben. Vielleicht hat man, was da gesagt worden ist, auch einfach persönlich genommen, weil man das Gefühl bekommen hat, dahinter steckt die Vorstellung, man eben grundsätzlich kein Händchen für so etwas. Dabei hat man versucht, beim Schreiben so authentisch wie möglich zu sein und gute Ideen umzusetzen. Und die müssten doch eigentlich ganz genau so gelten, wie die kreativen Schöpfungen anderer. Wenn das, was man geschrieben hat, der beurteilenden Lehrerin* nicht gefällt, dann ist das halt deren Meinung, heißt aber noch lange nicht, dass das Ganze nicht einfallsreich und interessant gestaltet worden ist.

Klar, gegen so viel Frust, ist schlecht zu argumentieren, vor allem wenn man die genauen Umstände nicht kennt. Aber gegen die Selbsteinschätzungen, die ihnen zugrunde liegen oder durch solche Erfahrungen gefördert werden, kann man schon etwas sagen.

Natürlich gibt es unterschiedliche Talente ...

Nicht jedem liegen solche produktiv-kreativen Schreibaufgaben in gleicher Weise, das stimmt. Aber, ob man mit ihnen zurecht kommt, hat zunächst einmal überhaupt nichts mit ▪ Intelligenz zu tun, über deren Wesen in den Köpfen der Menschen ohnehin viele Alltagstheorien miteinander konkurrieren. In der Schule jedenfalls geht es bei ▪ Kreativität stets um das Zusammenspiel von Begabungen, Wissen und Können.

Es gibt Schreiberinnen*, die ihre Stärken im Bereich der Analyse und Beschreibung von literarischen Texten haben und diese bei anderen ▪ Formen der schulischen Textinterpretation , z. B. beim ▪ aspektorientierten und systematischen Interpretieren besser unter Beweis stellen können. Andere tun sich bei diesen Formen eher schwer und sind froh, wenn sie sich schriftlich auch mal kreativ "austoben" dürfen.

Und wieder andere haben mit dem Schreiben jeder Art schon immer ihre Probleme. Alle diese Fälle sind dementsprechend anders gelagert. Kommt es also beim gestaltenden Interpretieren zu Schwierigkeiten beim Schreiben, darf man das nicht alles über einen Kamm scheren, sondern sollte die Dinge differenziert betrachten – und das besonders auch bezogen auf die eigene Person.

Ganz wichtig: Unangebrachte Alltagsvorstellungen über das Schreiben hinter sich lassen

Oft schleppt man einen, auch in vielfältigen Schreiberfahrungen im Laufe der Zeit "liebgewonnenen" Ballast eigentlich vollkommen ungeeigneter Vorstellungen über das Schreiben an sich mit sich herum.


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Solche ▪ Alltagshypothesen über das Schreiben können einem einen gewissen Schutz geben, zugleich aber auch das Ganze, vor allem wenn sie sich bei vielen Schreiberfahrungen verfestigt haben, ganz schön schwer machen. Sie zielen nämlich mitten hinein in unsere Persönlichkeit und beeinflussen unser Selbstwertgefühl. Insofern sollte man sich vor solchen weit verbreiteten ▪ Rezepten aus der Mottenkiste (▪ Genie-Hypothese, ▪ Dornröschen-Hypothese, ▪ Nachahmungshypothese) gründlich in Acht nehmen. (vgl. Feilke 1995, S,278ff.)

Dass solche Vorstellungen besonders stark beim ▪ kreativem Schreiben eine Rolle spielen, liegt in der Natur der Sache. In dieses personal-kreative Schreiben bringt man nämlich auch seine individuelle Persönlichkeit, seine eigenen Gefühle, Gedanken und Erfahrungen ein.

Von den fragwürdigen Alltagsvorstellungen über das Schreiben wird vor allem die sogenannte ▪ Genie-Hypothese (Formel  "Man kann es eben, oder kann es eben nicht") mit dem produktiv-kreativen Scheiben in Verbindung gebracht. Kein Wunder also, wenn das ▪ gestaltende Interpretieren dann wie eine Sache daherkommt, die nur etwas für "kreative Köpfe" zu sein scheint. Zählt man sich nicht dazu, dann, so die Annahme, lässt man also besser die Finger davon.

Das ist aber in jedem Fall höchstens die halbe Wahrheit. Gestaltendes Interpretieren, wie es in der Schule als Schreibaufgabe verlangt wird, kann man nämlich wirklich lernen. Natürlich muss man dazu ausgiebig Gelegenheit gehabt haben und beim Lernen auch immer wieder Rückmeldungen – von seinem/r Lehrerin* oder anderen Schülerinnen* – bekommen haben, wenn man sich an das Verfassen von solchen Texten gemacht hat.

Hat man sich dann auch motivieren lassen, erhaltene Anregungen zur Überarbeitung auch aufzugreifen, wenn sie einem eingeleuchtet haben, hat man sicherlich auch einen Lernfortschritt feststellen können. Und genau darauf kommt es an, wenn man nicht mehr in die "Mottenkiste" von simplen Vorstellungen über das Schreiben greifen will. Schreiben – auch das produktiv-kreative Schreiben – ist nämlich alles andere als ein mysteriöses Rätsel oder etwas, das sich, ohne dass wir darauf Einfluss haben, irgendwo im Kopf abspielt.

Daher machen viele potentielle Schreiberinnen* ihre Entscheidung, wenn sie z. B. zwischen kognitiv-analytischen und produktiv-kreativen ▪ Umgangsweisen mit literarischen Texten, also zwischen herkömmlicher Textinterpretation und gestaltender Interpretation, wählen können, oft von ihrer diesbezüglichen Selbsteinschätzung abhängig. Und die, dies muss eigentlich kaum weiter betont werden, ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, die schulisches Lernen nur bedingt beeinflussen kann.

Und auch die Ideen, die man für solche Texte braucht, purzeln im Allgemeinen nicht aus einer Art Blackbox im Gehirn aufs Papier. Weil dem so ist, gibt es auch zahlreiche, erprobte ▪ Methoden zur Ideenfindung. Natürlich muss man sie kennen und auch das eine oder andere Mal ausprobiert haben.

Und: Ehe man überhaupt an die Umsetzung kreativer Ideen zu einem Text gehen kann, steht erst einmal eine genaue Analyse des Textes, der als Vorlage für die Gestaltung dienen soll. Schließlich geht es bei solchen Schreibaufgaben in der Schule nicht darum, seiner Fantasie freien Lauf zu geben, sondern das eigene Textverständnis auf eine textproduktive und kreative Art und Weise zu verdeutlichen. (vgl. FAQ: Inwiefern muss die gestaltende Interpretation zur Vorlage passen?)

Intelligenz
Überblick
Begriffe: clever - intelligent - tüchtig - begabt - cool - schlau -
pfiffig - gewieft - smart - raffiniert - klug - ausgebufft

Kreativität
Merkmale kreativer Methoden

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 26.12.2023

 
 

 
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