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Beispiel einer illustrierenden Prüfungsaufgabe in den
KMK-Bildungsstandards (2012) zum Vergleich pragmatischer Texte
▪
Bewertungskriterien für den Textvergleich
in der schriftlichen Abiturprüfung
▪
Notenpunkte für die Analyse pragmatischer Texte
▪
NP Textvergleich
Schreibaufgaben zur Analyse
kontinuierlicher Sachtexte werden oft als ▪
Aufgaben zum Vergleich zweier
solcher Sachtexte gestellt. Selten hingegen kommt es vor,
dass
▪ kontinuierliche und
diskontinuierliche Sachtexte miteinander zu vergleichen
sind.
Schreibaufgaben in einem offenen, weitgehend ungelenkten Format
Aufgaben
zur vergleichenden Analyse kontinuierlicher Sachtexte können in
einem
▪
offenen, weitgehend ungelenkten
▪
Aufgabenformat gestellt sein, bei dem der Schreiber bzw. die
Schreiberin eigenständig auf sein erworbenes
deklaratives und
prozedurales Wissen
zurückgreifen muss. Allerdings sind solche Aufgaben, die wie im
folgenden Beispiel lauten können, heute wohl eher selten
geworden.
Die Texte, die
analysiert und miteinander verglichen werden sollen, sind in
einem solchen Fall von gleicher Bedeutung, sind jeder für sich
Gegenstand der Analyse und müssen dann unter selbstgewählten
Gesichtspunkten miteinander verglichen werden. Das ist eine sehr
anspruchsvolle, besonders
▪
komplexe Aufgabe
auf einem vergleichsweise hohen
▪
Kompetenzniveau
und wohl nur von Schülerinnen und Schülern angemessen zu
bewältigen, die über die dafür erforderlichen Kompetenzen und
das nötige Wissen (Fachwissen,
Weltwissen,
deklaratives Wissen,
Handlungswissen,
Textmusterwissen
etc.) verfügen.
Schreibaufgaben in einem offenen, mehr oder weniger gelenkten
Format
Häufiger
werden die Schreibaufgaben hingegen im Rahmen ▪ mehrteiliger Arbeitsanweisungen
mit sogenannten
Relevanzinstruktionen,
Hinweisen und Vorgaben versehen, die ohne allzu kleinschrittig
zu werden, inhaltliche, konzept- oder hypothesengeleitete
Vorgaben machen.
Gewöhnlich geben
die ▪
Operatoren,
die in der Schreibaufgabe verwendet werden, in groben Zügen vor,
wie die Schreibaufgabe bewältigt werden soll.
Auch bei
Aufgaben zum Textvergleich kann der Operator ▪ "Analysieren"
als ▪ übergeordneter Operator für die Gesamtaufgabe
verwendet werden. Er kommt aber auch als konkreter Operator
für einen einzelnen Arbeitsauftrag vor. In solchen Fällen wird er gewöhnlich
für die Teilaufgabe verwendet, auf der der Schwerpunkt der
Gesamtaufgabe liegt.
Es sind also
meistens nicht alle, in der Regel zwei, Texte in der gleichen
Art zu analysieren, sondern der Fokus der Analyseaufgaben
richtet sich gewöhnlich auf einen der Texte, dessen vollständige
oder je nach Vorgabe aspektorientierte Analyse den Schwerpunkt
der Gesamtaufgabe darstellt. Ein von der Aufgabe gesetzter
Schwerpunkt muss dabei aber klar und verständlich aus der
Aufgabenstellung hervorgehen.
Eine Aufgabe mit
einer derartigen Schwerpunktsetzung könnte zum Beispiel aus den
beiden nachfolgenden Arbeitsaufträge bestehen.
-
Analysieren Sie die
den Text X (ggf. Textsorte) mit dem Titel ... von ... in einem strukturierten
zusammenhängenden Text.
-
Vergleichen
Sie diesen Text mit dem Text Y, und vertiefen Sie damit ihre
gewonnenen Untersuchungsergebnisse zu Text X.
Eine
ähnliche Schreibaufgabe enthält eine der den
KMK-Bildungsstandards (2012) beigefügten
▪ illustrierenden Prüfungsaufgaben
»BISTA-AHR-D 2012,S.70),
die aber mit zwei Teilaufgaben, die inhaltliche, konzept- und
hypothesengeleitete Vorgaben machen, stärker gelenkt ist. Im
konkreten Fall beziehen sie sich auf die ▪
Analyse der
argumentativen Strukturen und der in den Texten
vorgenommenen direkten und indirekten ▪
Bewertungshandlungen
zum Thema.
Die Durchführung des Vergleichs
Wie
der Vergleich im Einzelnen durchzuführen ist, hängt natürlich auch davon
ab, um was für eine Textart bzw. ▪
Textsorte
es sich bei den Vergleichstexten handelt, worin die dominierende ▪
Textfunktion des Textes bzw. der Texte besteht, wie sie ihr
Thema entfalten (argumentative
– ,
deskriptive –,
explikative – oder
narrative Themenentfaltung) und in welchen ▪
Kommunikationsbezügen die Texte stehen.
In den
allermeisten Fällen werden aber wohl Texte miteinander verglichen, die
ihr ▪
Thema vorwiegend ▪
argumentativ entfalten.
Erwartet wird in einem solchen Fall ein zusammenhängender, in sich
plausibel strukturierter Text, der die beiden Texte auf der
Grundlage aussagekräftiger Textbelege miteinander vergleicht.
Dabei
informiert er über
Nicht
immer ist die Vergleichsaufgabe allerdings die einzige Aufgabe, die
bei einer Schreibaufgabe gestellt wird. So gibt es immer wieder
Mischformen der Aufgabenarten, bei denen aber angeben sein muss,
worauf der jeweilige Schwerpunkt liegt.
(»BISTA-AHR-D 2012,
S.24)
Die Strukturierung des Vergleichs
Um den
Textvergleich durchzuführen, können die Schülerinnen und Schüler
unterschiedliche ▪
Bearbeitungsstrategien wählen
und damit auch die Organisation
ihres ▪
Schreibprozess strukturieren.
Im Allgemeinen empfiehlt sich wohl
am ehesten eine
textstrukturierende
Bearbeitungsstrategie (systematisch, den Text gliedernd),
die dabei schon den Fokus auf Vergleichspunkte richten kann, die
entweder vorgegeben oder bei der Erschließung der Texte selbständig
ermittelt werden müssen.
Als ▪
Schreibstrategien kommen beim Textvergleich wohl am ehesten ▪
planendes Schreiben
oder ▪
Schritt für-Schritt-Schreiben
in Betracht, um ggf. auftretenden ▪
Schreibschwierigkeiten und Schreibblockaden
entgegenzuwirken. Die Wahl der für die Schülerinnen und Schüler
geeigneten ▪
Schreibstrategie, oft verbinden sie auch
mehrere Strategien als "Vorgehenspläne beim Schreiben" (Mrotzek/Böttcher
2011, S. 30) miteinander, hängt dabei von vielen Faktoren ab.
Darunter ist die individuelle Schreiberfahrung sicher einer der
wichtigsten.
Wie
man die vergleichende Analyse im Einzelnen durchführt, bleibt dem
jeweiligen Schreiber bzw. der jeweiligen Schreiberin selbst
überlassen. Wichtig ist nur, dass der Schwerpunkt, wenn dies so
gefordert ist, eindeutig auf dem Textvergleich liegt.
Grundsätzlich gesehen
kann man bei der
Strukturierung des Textvergleichs zwischen zwei verschiedenen
Varianten wählen.
Man
kann
-
beide Texte nacheinander erschließen, analysieren und im
Anschluss daran miteinander vergleichen (Blockprinzip)
-
die
vergleichende Betrachtung direkt mit der Analyse des Textes
verbinden, auf dem der Schwerpunkt der gesamten Aufgabe liegt
(Reißverschlussprinzip). Allerdings müssen dabei schon vorher
entsprechende Vergleichskriterien vorgegeben sein oder geeignete
Kriterien im Rahmen der Bewältigung der Schreibaufgabe selbst
entwickelt werden.
Wenn
man sich an den kompetenzorientierten Kriterien orientieren
will, die in der schriftlichen Abiturprüfung bei der
vergleichenden Analyse pragmatischer Texte gelten, lassen sich
neben den zur ▪ "Gesamtwürdigung
der erbrachten Leistung" (vgl. »BISTA-AHR-D
2012, S.23/26) heranzuziehenden Aspekten, die bei der ▪
prüfend-bewertenden Beurteilung
der Gesamtleistung für alle schriftlichen Aufgabenarten gelten,
die ▪
Bewertungskriterien für die Notenstufen
'gut' (11 Punkte) und 'ausreichend' (05 Punkte) heranziehen. Sie
zeigen im Detail, was von einem Schreiber / einer Schreiberin am
Ende der Schullaufbahn in der Reifeprüfung erwartet wird.
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Bis
dahin ist es aber ein langer Weg. Die dafür nötigen Kompetenzen
wollen nämlich erst einmal im Umgang mit anspruchsvollen
Sachtexten sein.
Daher kann die Orientierung am Abiturmaßstab nur Richtschnur
dafür sein, was beim Analysieren von kontinuierlichen Sachtexten
im Rahmen der Kompetenzentwicklung angestrebt und in
unterrichtlichen Lehr- und Lernprozessen vielfältiger Art
vermittelt werden muss.
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Beispiel einer illustrierenden Prüfungsaufgabe in den
KMK-Bildungsstandards (2012) zum Vergleich pragmatischer Texte
▪
Bewertungskriterien für den Textvergleich
in der schriftlichen Abiturprüfung
▪
Notenpunkte für die Analyse pragmatischer Texte
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NP Textvergleich
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.12.2023
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