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 Unterrichtliche Inszenierungsmuster kultureller Praktiken des Literaturumgangs

Verschiedene produktionsästhetische Inszenierungsmuster

Für Einzelstunden, Stundensequenzen und den Projektunterricht

 
FAChbereich Deutsch
Glossar SchreibformenSchreibformen in der Schule Kreatives Schreiben Überblick 
Produktive TextarbeitÜberblickFormen Textproduktive Verfahren im Rahmen einer produktiven Hermeneutik [ Unterrichtliche Inszenierungsmuster kultureller Praktiken des Literaturumgangs Überblick Verschiedene produktionsästhetische Inszenierungsmuster ] Bausteine   Literarisches Rollenspiel Szenische Interpretation Freies kreatives Schreiben Multimediale Objektpermutationen Multimediale Gestaltung von Gedichten Beispiele Gestaltendes Erschließen ... Operatoren im Fach Deutsch
 

Im Rahmen des Konzepts, ▪ den produktionsästhetischen Umgang mit Literatur in der Schule den Zielen des Literaturunterrichts folgend an die alltägliche kulturelle Praxis zu koppeln, lassen sich, von diesen Praktiken ausgehend, ▪ Inszenierungsmuster für Einzelstunden, Stundensequenzen und den längerfristigen Projektunterricht entwickeln, die aber kein feststehendes Repertoire darstellen, sondern immer wieder, nicht zuletzt von den Lernenden selbst, mit überraschenden weiteren Zugängen erweitert werden können. Zudem erweitern sich die kulturellen Praktiken selbst in einem fortwährenden Prozess, der an zahlreiche gesellschaftliche und mediale Entwicklungen gekoppelt ist.

So kommt es im ▪ Literaturunterricht also darauf an, in der Gesellschaft vorhandene kulturelle Praktiken im Umgang mit Literatur aufzugreifen und sie mit unterrichtlichen Inszenierungsmustern zu verbinden. Dabei wird das Rad natürlich nicht neu erfunden, sondern die produktionsästhetischen Verfahren oder Methoden des Literaturunterrichts (Spinner 2010), von denen die meisten schon länger bekannt sind, werden in diesem Konzept in einen offeneren Bezugsrahmen und damit auf eine andere Grundlage gestellt.

 

 

 

 

Ein literaturdidaktische Konzeption, die nicht von den ▪ Verfahren (Formen) oder den ▪ hermeneutischen Überlegungen zum Textverstehen ausgeht, sondern von kulturellen Praktiken, wie sie in unserer Gesellschaft alltäglich im Umgang mit Literatur zu finden sind, macht sich das von Matthis Kepser und Wolfgang Abraham (42016, S.226ff.) präsentierte Konzept der unterrichtlichen Inszenierung produktionsästhetischer Muster des Literaturumgangs zu eigen. Literaturunterricht ist dabei geprägt von Mustern, die auf die Wahrnehmung eines literarischen Textes oder eines Aspekts von Literatur großen Einfluss haben. Wenn man sich der Tatsache bewusst ist, dass es bestimmte Wahrnehmungs- und Handlungsmuster sind, die den Umgang mit Texten steuern, wird deutlich, dass der Umgang mit Literatur auf der Basis dieser Muster "inszeniert" wird.

Muster dieser Art können ▪ kognitionspsychologisch auch als ▪ kognitive Schemata verstanden werden, die dynamisch sowohl die Wahrnehmung, als auch das Verhalten im Umgang mit literarischen Texten steuern.

Als Inszenierungsmuster haben sie, wenn sie im Anschluss an die kulturelle Praxis in das Setting unterrichtlicher Lehr- und Lernprozesse im Literaturunterricht eingehen, eine unterschiedliche Reichweite. Sie können sich auf Einzelstunden, auf ganze Textsequenzen oder auf einen länger währenden Projektunterricht beziehen. (vgl. ebd., S.225)

Das Konzept der (produktionsästhetischen) Inszenierungsmuster geht von einem Verständnis der "Literaturdidaktik als eingreifende Kulturwissenschaft" (ebd., S.11-19) aus. Die Ziele des Literaturunterrichts in der Schule sollen im ▪ Handlungsfeld Literatur den kulturellen Praktiken entsprechen, die in der Gesellschaft im Umgang mit Literatur bestehen. Die wichtigste Aufgabe des Literaturunterrichts ist es dabei im Rahmen von Enkulturations-, Individuations- und Sozialisationsprozessen, "allen Schülern und Schülerinnen in möglichst weitreichendem Maße eine Teilhabe am Handlungsfeld Literatur zu ermöglichen" (ebd., S.26)

Dementsprechend geht es im Literaturunterricht "letztlich auch immer um die kulturelle Praxis Literatur [...] nicht um eine - viel engere, wissenschaftlichere, stärker spezialisierte – philologische Praxis der Textwahrnehmung, -erklärung und - auslegung." (ebd., S.228) Was sich wie ein Schlag ins Kontor ▪ texthermeneutisch oder ▪ schreibdidaktisch begründeter Konzepte des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts und die Aufstellung von Katalogen dafür geeigneter Verfahren liest, zielt im Kern freilich auf etwas anderes.

Gefordert ist nämlich vor allem, der Vielzahl von Mustern, in denen sich der Umgang mit Literatur im Alltag als kulturelle Praxis manifestiert, auch im schulischen Literaturunterricht Raum zu geben, damit dieser seine Hauptziel, die "Teilhabe am Handlungsfeld Literatur zu ermöglichen", auch verfolgen und erreichen kann. Zu der sich immer weiter entwickelnden Vielfalt von Umgangsformen mit Literatur gehören dabei auch alltägliche Inszenierungsmuster von Literatur wie in einer fesselnden Lektüre zu schmökern, Texte zu illustrieren, Neuerscheinungen vorzustellen oder ein Werk in ein anderer Medium (Video, Podcast etc.) zu transponieren bis hin zum »Poetry Slam (ebd.).

Diese kulturellen Praktiken stehen dabei dem herkömmlichen textanalytischen Vorgehen in nichts nach und lassen sich in unterrichtliche Lehr- und Lernprozesse, als Inszenierungsmuster für Einzelstunden, Stundensequenzen oder den projektorientierten Unterricht "übersetzen" und nutzen, ohne sie systematisch in Katalogen von Verfahrensweisen zum produktiven Umgang von Literatur zu fassen, von denen oft doch nur schematisch Gebrauch gemacht wird.

Schemata
Überblick
Dynamik von Schemata
Informationsverarbeitung mit Schemata
Ereignisschemata als Grundlage des Verstehens von Texten

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 30.12.2023

  
 

 
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