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Anschreiben für eine Stellenbewerbung

Initiativanschreiben für eine Blindbewerbung

Textsortentypische Texthandlungen beim privaten Geschäftsbrief

 
FAChbereich Deutsch
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Fehler beim Bewerbungsanschreiben

Ein individuelles Bewerbungsprofil erstellen -Informationen aus einer einfachen Stellenanzeige auswerten

Vom Anforderungsprofil zum individuellen Bewerberprofil - Schulische Schreibaufgabe

Das eigene Profil als Antwort auf das allgemeine Anforderungsprofil
Neben dem Weg, sich auf eine z. B. in einer Anzeige ausgeschriebene Stelle zu bewerben, versuchen heutzutage immer mehr Menschen, ihre Arbeitskraft auf eigene Initiative einem Unternehmen oder einer Institution anzubieten.

Diese Form einer unaufgeforderten Bewerbung wird häufig Blindbewerbung genannt, besser aber als Initiativbewerbung bezeichnet.

Die Zunahme solcher Bewerbungen hat auch damit zu tun, dass etliche Stellen heute gar nicht mehr ausgeschrieben werden. Stattdessen können Personalverantwortliche auf Bewerberinnen und Bewerber zurückgreifen, die sich in der letzten Zeit selbst mit Ihrer Bewerbungsmappe vorgestellt haben.

Auch wenn das für jede Art von Bewerbung gilt, eine Initiativbewerbung ist eine besondere Form der Werbung in eigener Sache.

Wer bei der Jobsuche also selbst initiativ sein will, muss sich besonders gut be-werben und die "Regeln" kennen, die dabei zu beachten sind.

"Initiativbewerber", betonen Püttjer/Schnierda (2005, S.265), "müssen von sich aus deutlich machen, was sie bisher geleistet haben und welche Ziele sie für ihre weitere berufliche Zukunft haben. Ihr Anschreiben sollte Ihre Kompetenz zeigen und so viel Interesse bei Personalverantwortlichen wecken, dass Sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten."

Sich blind zu bewerben heißt allerdings nicht, sich blindlings zu bewerben.

  • So macht es überhaupt keinen Sinn, sich mit einem schön formulierten Standardtext bei mehreren verschiedenen Firmen zu bewerben.

  • Anschreiben, die nicht zeigen, dass man sich als Bewerber/-in mit der Frage auseinandergesetzt, warum man ausgerechnet bei diesem Unternehmen oder bei dieser Institution tätig werden will, landen wahrscheinlich schneller im Papierkorb als einem lieb ist.

  • Ebenso wenig ratsam ist es, mit den erstbesten Infos, die man binnen weniger Minuten recherchieren kann, loszulegen.

  • Stattdessen sollte man mit Bedacht alle möglichen Informationsquellen heranziehen, die Aussagekräftiges über das Wunschunternehmen liefern.

Um eine Initiativbewerbung möglichst genau an die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen, für das man sich bewerben will und zugleich, so weit möglich, dafür zu sorgen, dass die auch "ankommt", ist es in der Regel sehr hilfreich, vor dem Absenden der Bewerbungsunterlagen einen Telefonkontakt mit dem Unternehmen herzustellen.

  • Dabei kann mannicht nur erfahren, ob Initiativbewerbungen überhaupt erwünscht sind und an welchen Ansprechpartner Sie es richten können.

  • Vielleicht wird einem auch mitgeteilt, worauf bei einer Bewerbung auf eine bestimmte Stelle bei dieser Firma besonders Wert gelegt wird.

  • Solche Informationen kann man dann in sein Initiativanschreiben einbauen und auf diese Weise das persönliches Anschreiben noch adressatenspezifischer gestalten, indem man die Argumente, die für die eigene Bewerbung sprechen, damit konkretisiert.

 Insgesamt sollte man nicht erwarten, dass die erste Initiativbewerbung, insbesondere wenn man auf eine schnelle positive Antwort setzt, schon Erfolg hat. Andererseits sollte man sich auch von Misserfolgen nicht abschrecken lassen.

Mit ein wenig Abstand lohnt es daher, vielleicht mit einem Dritten, nicht erfolgreiche Initiativbewerbungen noch einmal durchzugehen, um seine Bewerbungsstrategie zu optimieren.

Darauf kommt es in der Praxis an

Was die Position des Initiativanschreibens in der Bewerbungsmappe, seine äußere Form und seine sprachlich-stilistische Gestaltung angeht, gilt, was für jedes ▪ Bewerbungsanschreiben zu beachten ist. Und auch die Selbstpräsentation im Anschreiben erfolgt grundsätzlich nach den gleichen Regeln.

Für das Initiativanschreiben bedeutet dies in der Praxis, dass man

  • am besten schon im Vorfeld möglichst präzise Vorstellungen darüber macht, welches Anforderungsprofil eine Wunschstelle haben sollt (Basisprofil), auf die man sich bewerben will (hilfreich: Analyse von Stellenanzeigen auf ähnliche Stellen)

  • im Bewerbungsaschreiben auf die Anforderungen der gewünschten Stelle oder Position genau eingehen kann

  • aufzeigen kann, wie sich die bisherigen Tätigkeiten mit dem Anforderungsprofil der Wunschstelle verbinden (individuelles Profil) (z. B. Branchenerfahrung)

  • mit aussagekräftigen Beispielen belegt, welche beruflichen Aufgaben man schon mit den eigenen Qualifikationen bis dahin bewältigen konnte

  • diese Tätigkeiten und Fähigkeiten wirklich nur beschreibt, ohne sie dabei selbst zu bewerten

  • wichtige Schlüsselbegriffe aus dem Berufsfeld und dem möglichen zukünftigen "Tagesgeschäft" verwendet, die zeigen können, dass man auf dem Laufenden und auf dem neuesten Stand ist

  • beim Wechsel einer Arbeitsstelle zu einer anderen die Wechselgründe dafür nur dann angibt, wenn sie auch einleuchtend sind. Gewöhnlich kommen sie in einem Vorstellungsgespräch ohnehin zur Sprache.

  • seine Gehaltsvorstellungen erst in einem möglichen Vorstellungsgespräch thematisiert.

Die schulische Schreibaufgabe

Als schulische Schreibaufgabe bzw. ▪ schulische Schreibform kann das Initiativanschreiben zur Stellenbewerbung beim Thema "Bewerbung" ebenso behandelt wie beim ▪ privaten Geschäftsbrief. Im vorliegenden Arbeitsbereich wird es als Teil der Schreibform privater Geschäftsbrief behandelt.

Eine schulische Schreibaufgabe zur Abfassung eines Initiativanschreibens besteht im Allgemeinen aus zwei Teilen und gibt drei unterschiedliche Texte vor, z. B. eine ähnliche Stellenanzeige aus dem Berufsfeld, Informationen über das Wunschunternehmen und eine Rollenbiografie)

Die Arbeitsaufgabe umfasst:

  1. Analyse einer vorgegebenen Stellenanzeige zum gleichen Berufsfeld und von Informationen über das Unternehmen oder die Einrichtung, an die Blindbewerbung gerichtet wird

  2. Arbeitsanweisung (ggf. mit Rollenbiografie)

Wenn keine Situationsbeschreibung mit den wesentlichen Informationen vorgegeben ist, wird oft eine Stellenanzeige für eine ähnliche Stelle vorgelegt, aus man jene Informationen herausarbeiten muss, die das Basisprofil für die ins Auge gefasste Wunschposition darstellt.

Darüber hinaus müssen Informationen über das Unternehmen bzw. die Einrichtung (ggf. Kontaktdaten) in einem Sachtext präsentiert werden, die der Schreiber/die Schreiberin für sein Initiativanschreiben auswerten und verarbeiten muss. 

Bei der Analyse der beiden Texte sollte man

  • die Anforderungen, die gewöhnlich an die Wunschposition gestellt werden, herausarbeiten (Muss- und Kann-Anforderungen, Basisprofil)

    • Hard Skills: Berufskenntnisse, Fachwissen, Fremdsprachenkenntnisse, Computerkenntnisse

    • Soft Skills: Teamfähigkeit, Lernbereitschaft, eigenständiges Arbeiten, Flexibilität, Belastbarkeit, Kundenorientierung, Kritikfähigkeit, Fähigkeit zur Projektarbeit

  • die Informationen über das Unternehmen, die in dem Informationstext enthalten sind, auswerten

  • die Kontaktdaten, sofern vorhanden, ermitteln

Aus der  Rollenbiografie lässt sich in Kombination mit dem Basisprofil, das aus der beigefügten Stellenanzeige erarbeitet wird, das individuelle Profil des Bewerbers/der Bewerberin erstellen. (vgl. Beispiel).

In gewisser Weise wird das Initiativanschreiben dadurch zu einer Art literarischem Rollenspiel unter den formalen Regeln der Schreibform.

Die Rollenbiografie kann inhaltlich, je nach Kompetenzniveau, unterschiedlich ausfallen. So kann

  • sie unterschiedlich emotional gefärbt sein, z. B. mit Unmutsäußerungen über die derzeitige Stelle des Bewerbers,

  • bestimmte Dinge, wie z. B. bestimmte Gehaltsvorstellungen thematisieren oder

  • sonstige sachfremde Aspekte beinhalten.

Mit der entsprechenden Auswahl geeigneter Aspekte, die man in die sprachlich-stilistische Form des privaten Geschäftsbriefes transformieren muss, ergeben sich vielfältige Varianten der Schreibaufgabe.

Übungsbeispiele

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Fehler beim Bewerbungsanschreiben

Ein individuelles Bewerbungsprofil erstellen -Informationen aus einer einfachen Stellenanzeige auswerten

Vom Anforderungsprofil zum individuellen Bewerberprofil - Schulische Schreibaufgabe

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 07.01.2024

 
 

 
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