Die
Textsorte
•
Kontaktanzeige gehört
zu den
• einfachen
Formen der Personenbeschreibung. Sie stellt darüber hinaus eine
•
Werbeanzeige in persönlicher
Sache dar.
Unter dem Begriff der Kontaktanzeige werden
Anzeigen in verschiedenen Medien zusammengefasst, mit denen sich Menschen,
die auf der Suche nach einem Partner oder einer Partnerin sind, in der
Öffentlichkeit an andere Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts mit
dem Ziel wenden, in persönlichen Kontakt miteinander zu treten.
Kontaktanzeigen können, wenn das Ziel der Anzeige als Kriterium der
Zuordnung verwendet wird, in Heirats- und Bekanntschaftsanzeigen
eingeteilt werden.
Kontaktanzeigen gewinnen heutzutage bei der Partnerwahl eine immer größere
Bedeutung und haben längst die Printmedien überschritten. Kontaktbörsen im
Internet haben ihnen den Rang abgelaufen. Und doch sind sie noch immer in
nahezu allen größeren überregionalen und regionalen Tageszeitungen, in
Zeitschriften und Journalen unterschiedlichster Art weit verbreitet.
Die Kontaktanzeige in Printmedien
wird in schriftlicher Form niedergeschrieben einer Öffentlichkeit über die
Presse zugänglich gemacht. Derartige Kontaktanzeigen, auch spezifischer
als Heirats- oder Bekanntschaftsanzeigen voneinander abgehoben, erscheinen
in unterschiedlichen Presseprodukten. Man findet sie in der regionalen und
überregionalen Tages- oder Wochenpresse ebenso wie in zahlreichen Magazinen,
Illustrierten oder Journalen. Kontaktanzeigen finden sich daher in
Presseprodukten unterschiedlichster Zielgruppen in Jugendzeitschriften
ebenso wie in bestimmten Branchen- oder gar Fachzeitschriften.
Die Kontaktanzeige ist, wenn man unter
•
pragmatischem Aspekt
textexterne Kriterien zur
Bestimmung der
•
Textfunktion zugrunde legt,
eine
•
Textsorte mit dominierendem
•
Appellcharakter,
der direkt und indirekt signalisiert werden kann. Sie zählt zur
•
Textklasse der
•
Appelltexte
(vgl.
Brinker (1997, S.144)
Die Kontaktanzeige kann wie andere Textsorten auch jedoch nicht auf die
appellative als die einzige Textfunktion beschränkt werden, da sie auch
informative Funktion hat. Sie soll also nicht nur jemanden anderen
auffordern, mit dem Autor bzw.
Emittenden der Anzeige in
Kontakt zu treten, sondern natürlich auch, gewissermaßen als Voraussetzung
dafür, über die Person des Anzeigenaufgebers informieren.
Man findet die Kontaktanzeige in verschiedenen
• (Kommunikations-)Formen,
die in verschiedenen Medien realisiert werden. Sie ist in Printmedien,
im Fernsehen wie im
Internet zu
finden, das mittlerweile wohl den mit Abstand wichtigste
Kommunikationsbereich für derartige Texte darstellt. Die
Kontaktanzeige richtet sich an die Leserinnen und Leser bzw. Zuschauerinnen
und Zuschauer des betreffenden Mediums und kann daher dem öffentlichen
Handlungsbereich zugeordnet werden.
Das
•
Thema einer
Kontaktanzeige steht fest. Es ist fixiert als Selbstdarstellung einer Person
männlichen oder weiblichen Geschlechts. Die
•
Themenentfaltung erfolgt
überwiegend
•
deskriptiv.
In sprachlich-grammatischer Hinsicht sind besonders die häufige
Verwendung von
Adjektiven zur Beschreibung
der eigenen Person oder des gewünschten Partners, Aufzählungen,
elliptische Satzkonstruktionen
für die Textsorte Kontaktanzeige charakteristisch.
Kontaktanzeigen können aus verschiedenen Elementen, deren auffälligste
Text und Bild darstellen. Fasst man auch diese beiden Elemente unter einem
•
erweiterten Textbegriff
zusammen, wie er heute in der
•
Textlinguistik üblich ist,
dann kann die Kontaktanzeige als
•
komplexer Text, der
sprachliche und nicht-sprachliche Elemente in einer Aussageeinheit
zusammenfasst (vgl.
Gansel/Jürgens 2002, S.14), folgende Textteile aufweisen.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
07.01.2024
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