Damit ein "Google-Text"
möglichst weit oben in den Suchergebnisseiten von
Google auftaucht, muss man sich beim
Copywriting
im Rahmen des
SEO (Search Engine Optimization) mit der
Frage befassen, wie relevant die Suchmaschine die bestehende oder die
erst noch zu gestaltende Webseite für eine Suchanfrage halten wird, wenn ein
Nutzer bei seiner Suche nach irgendetwas bestimmte
Schlüsselwörter (keywords) in das
Suchfeld eingibt.
Wer einen bestimmten Text für eine Zielgruppe im Internet verfassen
will, muss natürlich selbst wissen, welche
Kernbegriffe
zu seinem Thema, Sachverhalt und oder Inhalt gehören.
Die Bedeutung von Schlüsselwörtern (Keywords) ist so groß, dass
SEO-Profis offenbar erst einmal ausgiebige Keywordlisten anlegen und im Internet testen. (vgl.
Neumeier 2007, S.32)
Dabei bedienen sie sich
im
Allgemeinen wohl einer Reduktionstechnik. Die Liste mit allen möglichen
für Thema und Inhalt passenden Keywords wird auf einer Webseite ins Netz
gestellt, dann werden, nachdem die Seite von der Suchmaschine indexiert
worden ist, die Suchbegriffe abgefragt und untersucht, an welcher Stelle
man in den Suchergebnissen damit landet. Abgeschlagen gelandete Keywords
werden aus der Liste gelöscht und ggf. durch andere ersetzt.
Erst nach der Keyword-Optimierung
wird dann der zusammenhängende Text verfasst oder die entsprechende
Webseite gestaltet.
Grundsätzlich dreht sich die Keyword-Optimierung um folgende Fragen:
-
Welche Begriffe
sind für eine Seite relevant?
-
Wie groß ist das Suchaufkommen für die verschiedenen Begriffe?
-
Wie stark ist die Konkurrenz
von "Mitbewerbern" für die verschiedenen Begriffe?
-
Welche Keywords bringen
die gewünschten Adressaten auf die Webseite (qualifizierter Traffic)?
Wer annimmt, die Suchmaschine danke es einem, wenn man nur einen
einzelnen Begriff nach dem andern in seine Keyword-Liste aufnimmt, sieht
sich getäuscht. Man hat nämlich herausgefunden, dass etwa ein Drittel
aller Suchanfragen mit zwei Suchbegriffen vorgenommen werden. (vgl.
Erlhofer
42008, S.173) Im Oktober 2007 hat
OneStat.com nebenstehende Werte publiziert:
Das Erstellen einer Keyword-Liste hängt natürlich zunächst einmal
davon ab, für welchen Zweck und für welche Adressaten ein "Google-Text"
verfasst werden soll. Ferner muss herausgefunden werden, welche Begriffe
zu den ein Thema tragenden oder einen Inhalt bestimmenden Kernbegriffen
gehören.
Sie können sich z.B. als Strukturbegriffe aus den Besonderheiten eines
Gegenstandes ergeben, können Fachtermini oder ähnliches sein, sind
zunächst eher Abstrakta als Konkreta, wie sie in verschiedenen
wissenschaftlichen Disziplinen oder bestimmten anderen kommunikativen
Kontexten Verwendung finden. Sie können aber auch als
Konnotationen zu einem bestimmten Sachverhalt den Blick weit auf
allerlei mögliche Verknüpfungen hin öffnen.
Als Kernbegriffe, die, am besten
in einer Gruppe, aus dem Sachverhalt, dem Thema, dem Inhalt oder dem
Gegenstand mit unterschiedlichen systematischen und kreativen Verfahren
(z.B.
Brainstorming, Synonyme u. ä. m.) ermittelt werden können, sind
indessen noch keine Keywords. Dazu werden sie erst, wenn sie zugleich
die Begriffe sind, mit denen in einer Suchmaschine nach einem bestimmten
Sachverhalt, einem Thema, Inhalt oder auch Sachverhalt gesucht wird.
Diese Verwendung verleiht einem bestimmten Wort oder Kernbegriff erst
den Charakter eines Schlüsselworts.
Ob ein Begriff Keyword ist und für wen es als solches fungiert, ist
daher die entscheidende Frage. Hier spielen sämtliche Fragen hinein, die
in den Sprachwissenschaften (Linguistik)
und Kommunikationswissenschaften (Kommunikationspsychologie)
auf vielfältige Weise untersucht werden:
Semantik,
Pragmatik,
Verständlichkeitsforschung etc. Ohne einen gemeinsamen Code geht es
jedenfalls nicht und dieser hängt von zahlreichen Faktoren ab, zu denen
auch die verschiedenen sprachlichen
Varietäten (z.B.
Fachsprachen,
Dialekte,
Soziolekte)
gehören.
Es nützt eben nichts,
bei den Keywords "Erörterung anhand von Texten" einzutragen, wenn
die entsprechenden Seiten mit Begriffen wie "Problemerörterung" oder
"freie Erörterung" gesucht werden.
Und wer erwartet, dass jemand nach
"nicht-normativen Gattungskonzepten" sucht, der sich einfach einmal auf
die Suche danach macht, was man unter literarischen Gattungen zu
verstehen hat, macht bei der Keyword-Optimierung eine schlechte Figur.
So ist erweist sich die Keywordoptimierung also als ein komplexes
Problem.
-
Profis mögen dabei natürlich auf die so genannten
Log-Dateien zurückgreifen, die u. a.
anzeigen, mit welchen Suchwörtern bestimmte Anfragen durchgeführt worden
sind. (Erlhofer
42008,
S.188).
-
Für die schulische Produktion von "Google-Texten" muss daher
eine intersubjektiv, in einer Gruppe abgestimmte Auswahl von
Schlüsselwörtern genügen, von denen ihre Ersteller zunächst einmal nur
annehmen, dass sie als Keywords funktionieren könnten.
-
Aber im schulischen Kontext ist es auch möglich, mit Hilfe bestimmter
Tools an erfolgreichen Mustern im Internet herauszufinden, was sie,
jedenfalls unter dem Blickwinkel, der Keyword-Dichte (Keyword-densitity)
erfolgreich gemacht hat.
Zu solchen Tools gehören z. B. :
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
07.01.2024