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Nonverbale Kommunikation
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Visuelle Kommunikation
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Körperhaltungen
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Gesten
Überblick
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Redegesten
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Mimik
▪
Überblick
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Ausdruck persönlicher Eigenschaften
▪
Ausdruck von Gefühlen und interpersonalen Einstellungen
▪
Interaktionssignal
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Blickkontakt
Mit dem Begriff
Redegesten werden im Allgemeinen nicht nur
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Gesten wie Körperbewegungen,
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Körperhaltungen u. ä. bezeichnet. In einem weiteren Sinne
umfasst der Begriff das gesamte
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mimisch-gestische Verhalten, das ein Redner während seiner Rede
einsetzt.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch andere nonverbale Mittel
die gleiche Funktion erfüllen können. So können ergänzend oder an Stelle
von Redegesten auch paraverbale (paralinguistische) Signale eingesetzt werden. Denn
häufig wird erst durch die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, richtig klar, was gemeint ist. (vgl.
Linke
u. a. 1994, S.275)
Im Allgemeinen erfüllen Redegesten die folgenden sechs ▪
Hauptfunktionen
Nur in Fällen freilich, in denen es gestattet ist, den
Redner zu unterbrechen (z. B. mit Zwischenfragen oder kurzen Statements),
dienen entsprechende Gesten zur Kontrolle der Gesprächsabfolge und zur
Organisierung eines zumindest kurzzeitigen
Sprecherwechsels. Ob dieser nur als
Fremdwahl oder auch als
Selbstwahl möglich ist, hängt von institutionellen, technischen und
sonstigen Gegebenheiten ab.
Wer sich beispielsweise im Bundestag an eines der Mikrofone im Plenum
begibt, bringt damit zum Ausdruck, dass er eine Zwischenfrage stellen
will. Aber erst die Frage des leitenden Parlamentspräsidenten an den
jeweiligen Redner, ob er überhaupt eine Zwischenfrage zulassen will, gibt
ihm bei Zustimmung des Redners das Recht und die Möglichkeit
(Mikrofonfreischaltung) seine Frage zu stellen.
Gestus und Redegesten
Der Einsatz von Redegesten kann sehr
bewusst gewählt und die
entsprechenden Gesten können genau einstudiert sein.
Dieses Vorgehen ist insbesondere bei vorbereiteten Reden immer
wieder anzutreffen. Und in der politischen Rede des
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Nationalsozialismus sind ja gerade Adolf Hitlers Einstudierungen
möglichst dynamisch-entschlossen wirkender Gesten berühmt, mit der er
seine Demagogie nonverbal gestaltet hat. Sein Gestus von Führer und
Gefolgschaft stellt dabei die Grundlage für die funktionale Auswahl
bestimmter Redegesten.
Der
▪ Gestus der Rede ist für den Ausdruck und den funktionalen Einsatz von
Redegesten die eigentliche Grundlage. Wer sich über den Gestus seiner Rede
im Klaren ist oder diesen Gestus quasi unwillkürlich zum Ausdruck bringt,
braucht sich im Allgemeinen um seine Redegesten nicht zu sorgen. Ein
Mindestmaß an konventionalisierten Redegesten im Repertoire findet sich
immer, auch wenn der eine mehr, der andere weniger stark "gestikuliert".
Und gerade auch dies kann schließlich schon wieder Teil eines Gestus sein. Insofern kann man Holger Münzer wohl zustimmen, wenn er sagt:
»Einstudierte Gesten und Mimiken wirken aufgesetzt. Wenn ich den
richtigen Gestus habe zu dem, worüber meine Rede geht, entstehen Mimik und
Gestik, Tonfall und andere "Regieanweisungen" von innen (aus meinem
Gestus) heraus, d.h. von allein, sofern ich "es aus mir sprechen" lasse.
Insofern übertrage ich auch die Stanislawski’sche Theatererfahrung: "es
spielt aus mir..." auf die Rhetorik: "es spricht aus mir...". Es ist dies
nur eine konsequente Weiterführung des Kleist’schen Gedankens: "Reden ist
lautes Denken" auf die theatralischen Wirkungsmöglichkeiten, die auch ein
Redner nutzen kann. Friedrich Naumann nennt diesen notwendigen
vorbereitenden Prozess: "... ganz in die entsprechende Sache eintauchen
..." « (Holger Münzer,
www.rhetorik-netz.de, 5.9.02)
Als Einwand muss jedoch gelten, dass das mimisch-gestische
Verhalten eines Redners sich auch unter dem Eindruck der Kommunikation mit
seinem Publikum sehr verändern kann, der Gestus einer Rede sich also auch
im Verlauf einer Rede ändern oder von einem anderen Gestus überlagert
werden kann.
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Nonverbale Kommunikation
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Visuelle Kommunikation
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Körperhaltungen
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Gesten
Überblick
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Redegesten
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Mimik
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Überblick
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Ausdruck persönlicher Eigenschaften
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Ausdruck von Gefühlen und interpersonalen Einstellungen
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Interaktionssignal
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Blickkontakt
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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