Wenn man die Strukturen von
Alltagsargumentation herausarbeiten und darstellen will,
wird man schnell an seine Grenzen stoßen. Denn das Denken, das der
Argumentation zugrunde liegt, vollzieht sich ja keineswegs in logischen
Schritten."Die Gedanken schweifen ab, man gibt sich Wunschvorstellungen hin, gerät ins
Träumen, irrelevante freie Assoziationen vollziehen sich und Sackgassen
werden beschritten. Aber wie immer es auch vor sich geht, der Schluss wird
manchmal gezogen und Gründe und Konklusionen stehen in Beziehung zueinander.
[...] Es sollte klar sein, dass die Logik nicht zu beschreiben versucht, wie
die Leute tatsächlich denken." (Salmon
1983, S.30)
Wenn es also allgemein zu betonen gilt, dass die Logik
"keine Beschreibung der tatsächlichen Denkprozesse liefern" kann (ebd.,
S.32), so muss natürlich gleichermaßen unterstrichen werden, dass alle
Darstellungsmethoden von (Alltags-)Argumentationen kein Abbild dieses
Denkens sein können.
Wenn man diese Überlegungen zugrunde legt, ist natürlich auch klar, dass
jeder Versuch Alltagsargumentationen vollkommen konsistent zu analysieren
und im Anschluss daran u. U.
visualisieren
zu wollen, schwierig ist. Und selbstredend hängt die Art der Darstellung
auch davon ab, welchem Zweck die Analyse der Alltagsargumentation dienen
soll.
Im folgenden werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, die bei der
Analyse von Alltagsargumentationen verwendet werden können:
Jede dieser drei Darstellungsmethoden hat ihre Stärken und
Schwächen und nicht selten wird man, um zu einer einigermaßen
zureichenden Analyse von Alltagsargumentationen zu gelangen auch
Elemente aller drei Darstellungsmethoden miteinander kombinieren.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
14.06.2020