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Didaktische und methodische Aspekte

Didaktik des Argumentierens im Wandel der Zeiten

Argumentieren

 
FAChbereich Deutsch
Glossar RhetorikGeschichteBegriff und TheorieRhetorische Mittel Argumentieren [ Didaktische und methodische Aspekte Überblick Didaktik des Argumentierens im Wandel der Zeiten◄ ▪ Kompetenzbereiche beim Argumentieren ] Überblick
Vernunftorientierte Argumentation Definitionen und LexikoneinträgeMündliches und schriftliches Argumentieren Partnerorientierung Geltungsansprüche Argumentationsmodelle Typen von Argumentationen Argumentationsstrategien Analyse von Alltagsargumentationen Probleme beim Argumentieren Textordnungsmuster Häufig gestellte Fragen Bausteine DiskutierenRede Kommunikationspsychologie Zuhören Feedback ▪ Kommunikationspsychologische Modelle Operatoren im Fach Deutsch
 

Mündliches und schriftliches Argumentieren
▪ Überblick
Oralität und Literalität
Kompetenzerwerb beim Argumentieren
Argumentative Grundkompetenzen und besondere Kompetenzen beim schriftlichen Argumentieren
Textordnungsmuster zur Strukturierung beim schriftlichen Argumentieren

Die Zeiten sind dahin, da man sich bei der unterrichtlichen Beschäftigung mit dem Argumentieren ganz im Sinne des klassischen Rhetorikunterrichts darum bemühte, das Repertoire der Beredsamkeit, neben, gleichberechtigt und oder in das System der Philosophie integriert, mit dem Anspruch zu lehren, dass Welt ohne sie wohl kaum zu verstehen und zu kommunizieren sei.

Die wissenschaftliche Disziplin der Rhetorik, die in allen Nationalkulturen seit den 1930er Jahren in einem stetigen Niedergang begriffen war, erhielt in Deutschland im Anschluss an die amerikanische Forschung auf diesem Gebiet seit Beginn der 1960er Jahre neue Impulse.

So habe, wie Gert Ueding betont, seit dieser Zeit der wachsende Anspruch einer mündigen Gesellschaft auf Information und die Durchsichtigkeit aller Entscheidungsprozesse einen zunehmenden Bedarf an Rhetorik in sämtlichen Bereichen der Wissenschaft erzeugt. Dabei seien vor allem ▪ fünf Tendenzen zu verzeichnen.

Im Bereich der Literaturwissenschaft sind dabei vor allem die nachfolgenden Tendenzen wichtig geworden und haben zum Teil auch ihren Niederschlag in der Literaturdidaktik gefunden.

  • Dabei spielte die historische »Topik von »Ernst Robert Curtius (1866-1956) eine herausragende Rolle. In seinem Werk "Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter" (1948) gelang ihm der Nachweis, dass es eine Kontinuität zwischen antiker, volkssprachlicher mittelalterlicher und neuzeitlicher Literatur gibt. Gezeigt wird dies an den sogenannten Topoi, die bestimmte Gedankenmuster darstellen, welche, auch wenn sie von einzelnen Autoren umgeprägt wurden, über die Jahrhunderte hinweg tradiert worden sind. Die sogenannte »Topik entwickelt sich aus diesem an den Autoren nachgewiesenen literarhistorischen Phänomen und wird damit auch zu einem wichtigen philologischen Mittel der Interpretation. (vgl. Ueding 2000)

  • In der rhetorischen Textinterpretation von »Heinrich Lausberg (1912-1992) (u. a. Handbuch der literarischen Rhetorik, 1960) findet sich eine weitere literaturwissenschaftliche Adaption der Rhetorik. Sie geht davon aus, dass die europäische Literatur in der lateinischen Literatur eine gemeinsame Basis hat und sie daher mit gleichen Maßstäben allgemein interpretiert werden kann. Fokussiert vor allem auf die ▪ elocutio, d. h. die sprachliche Gestaltung eines Textes, geht er von einer unmittelbaren Wirkung rhetorischer Formen aus, die man im Einzelnen nicht kennen muss, um diese Wirkung zu erfahren. Als Literaturwissenschaftler dient die Kenntnis und die Fähigkeit zur Anwendung rhetorischer Gestaltungsmöglichkeiten als Mittel, Texte auch mit ihrem Epochenbezug zu interpretieren.

  • Einen großen Einfluss auf die Literaturwissenschaft hat auch die Figurenlehre von »Jean Dubois (1920-2015) (u. a. Allgemeine Rhetorik, 1974) und »Heinrich F. Plett (geb. 1939) (u. a. Textwissenschaft und Textanalyse 1975).

Für den Deutschunterricht allgemein bzw. die Sprachdidaktik sind Tendenzen wichtig geworden, die sich im Anschluss an die Entwicklung einer Rhetorik der Massenmedien und der Werbung mit psychologischem Schwerpunkt ergeben haben. (z. B. "New Rhetoric" in den USA).

Ebenso wichtig geworden ist aber auch die "Wiederherstellung der traditionell fächerübergreifenden Konzeption der Rhetorik in ihrem umfassenden Verständnis als Bildungssystem wie auch gleichzeitig als Theorie wirkungsbezogener menschlicher Kommunikation, die in der Angewandten Rhetorik ihre Praxis findet ("Tübinger Rhetorik")" (Ueding) Sie zielt darauf, kommunikative Probleme mit dem "rhetorischen Besteck" zu analysieren und zu interpretieren und bei der ▪ Analyse pragmatischer Texte und der ▪ Textinterpretation zu verwenden. Auf dem Hintergrund der rhetorischen Analyse sollen sprachliche Äußerungen in ihrer Abhängigkeit von ihren Entstehungsbedingungen und ihren Wirkungsabsichten verstanden und bewertet werden.

Zudem spielen auch Elemente eine Rolle, die dem breiten Feld der Populär-Rhetorik entstammen, mit denen meist im Kontext von Ratgebern, in Verkaufstrainings oder Manager-Trainings u. ä., aber auch zur Optimierung der Alltagskommunikation "meist auf niedrigem wissenschaftlichem Niveau rhetorische Sozialtechnologie betreiben." (Ueding) Geht es heute um Rhetorik, beschränkt sie "sich zum größten Teil und in Einseitigkeit auf die pragmatische Gebrauchsrhetorik des (Sich-)Verkaufens und gelegentlich auf die Eristik im Jobkampf." (Kolmer/Rob-Santer 2002, S.35) Verkauft wird, was "rednerische Vervollkommnung" und eine "selbstsichere, freie, produktive Persönlichkeit" verspricht und das mit ein paar einfachen Regeln und angeblich an einem einzigen "Rhetorik-Wochenende". (vgl. ebd.

Mündliches und schriftliches Argumentieren
▪ Überblick
Oralität und Literalität
Kompetenzerwerb beim Argumentieren
Argumentative Grundkompetenzen und besondere Kompetenzen beim schriftlichen Argumentieren
Textordnungsmuster zur Strukturierung beim schriftlichen Argumentieren

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 19.06.2023

  
 

 
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