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Feedback
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Quickie: Was Feedback-Geber und
Feedbacknehmer beachten sollten - Die zehn wichtigsten Regeln
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Feedback geben»
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Was ein Feedback-Geber
beachten sollte
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Feedback nehmen»
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Was ein Feedback-Nehmer
beachten sollte
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Praxis der
Lernberatung (Scaffolding)
Das szenische Lesen
zählt zu den ▪ Methoden des Literaturunterrichts
(Spinner
2010, S.197). Die ▪ Übergänge zum
darstellenden Spiel und zum szenischen Interpretieren sind dabei
allerdings fließend und das "einfachere" szenische Lesen, das hier als
Methode genannt wird, geht natürlich auch in solche umfassenderen Konzepte
ein, zu denen man auch das ▪ leseanimierende
und gleichzeitig Informations- und Lernzwecken dienenden ▪
Lernfeature
zur Buchpräsentation zählen kann.
Beim szenischen Lesen beteiligen sich mehrere Schüler
an einem gemeinsamen Leseprozess und setzen dabei in sparsamer Weise
szenische Elemente ein.
Wie bei allen Methoden des
Literaturunterrichts, die auf eine publikumswirksame Inszenierung des Textes
hinauslaufen, sind auch beim szenischen Lesen ▪
Feedbackprozesse, die
überwiegend als
Peer-Feedback gestaltet werden sollten, von besonderer Bedeutung. Dabei
gelingt das Heranführen an ein ▪
förderliches Feedback
natürlich nicht allein durch die Bereitstellung und Nutzung vorbereiter
Feedback-Vorlagen, die aber auch dabei unterstützen können.
Feedback-Kompetenzen müssen in einem längeren Zeitraum über alle
Unterrichtsfächer hinweg erworben und immer trainiert werden.
Das theaterpädagogische Konzept der szenischen Lesung
Wie umfassend das szenische
Lesen hingegen angelegt werden kann, wenn es unter theaterpädagogischen
Vorzeichen gestaltet wird, hat die Dramaturgin und Theaterpädagogin
Sara Hilliger (2014)
dargestellt.
Dabei dreht es sich beim
theaterpädagogischen Konzept der Szenischen Lesung durchaus auch um die
Förderung der Lust am Lesen und der Lesefähigkeit im Allgemeinen. Allerdings
geht dieses Konzept über den Rahmen der Ziele des szenischen Lesen als
Methode im Literaturunterricht klar hinaus, weil es ähnlich wie in dem von
Ingo
Scheller
(1999,
22008 etc.) in den siebziger und achtziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts entwickelten Konzept der ▪
szenischen
Interpretation vor allem umfangreiche personale und intrapersonalen
Wirkungsabsichten verfolgt.
So sieht auch
Hilliger (2014, S.5)
den eigentlichen "Mehrwert des theaterpädagogischen Wegs" in "seinem
Potenzial zur Stärkung von Selbstkompetenz, von sozialen Kompetenzen wie
Konflikt- und Kompromissfähigkeit und gegenseitigem Respekt sowie dem
Entdecken eigener spielerischer Begabungen und Ausdrucksmöglichkeiten".
Zugleich betont sie aber, dass es eben auch ästhetische Erfahrungen
ermögliche und zu einer Vertiefung der Wahrnehmung beitrage, durch die "der
Mensch sich seiner selbst als Wahrnehmender gewahr" werde. Die
Schnittstellen zu den Zielen, die beim ▪
literarischen Lernen insgesamt verfolgt werden, sind dabei mehr als
offenkundig.
In einer Szenischen Lesung,
wie es die Theaterpädagogik vorsieht, wird nach
Hilliger (2014, S.5)
"ein literarischer Text vorgelesen und an geeigneter Stelle in eine
szenische Darstellung überführt, welche wiederum vom gelesenen Text abgelöst
wird." Auf diese Weise könnten szenische Lesungen für eine
Sprachfördergruppe, für einen kooperativen Lernprozess oder auch für die
Erarbeitung eines Aufführungskonzeptes entstehen. Es werden schon in
der Grundschule dabei mit Blick auf das Vorlesen mit grundlegenden
Atem-, Stimm- und Artikulationsübungen verschiedene stimmliche
Gestaltungstechniken geübt und auf ihnen aufbauend gezeigt, wie ausgehend
von der stimmlichen Gestaltung eine Figur mir weiteren Elementen z B. Mimik,
Gestik und Körperhaltung entwickelt werden kann.
Szenisches Lesen im Literaturunterricht
Szenisches Lesen im
Literaturunterricht kann natürlich auch mit theaterpädagogischen
Ambitionen und Zielsetzungen verfolgt werden, zählt aber, je komplexer es
angelegt wird, eher zu den ▪ Verfahren des
darstellenden Spiels und des szenischen Interpretierens.
Am ehesten lässt es sich
als szenische Improvisation verstehen, zu der eben auch "sparsam
szenische Elemente eingebaut werden", was
(Spinner
2010, S.197, Hervorh. d. Verf.) mit zur Unterscheidung heranzieht.
So gehören einfache
szenische Inszenierungen wie die Verteilung von Vorlesenden im Raum dazu,
wie auch etwas elaboriertere Formen, wenn es bei Dramentexten darum
geht, beim Lesen in verteilten Rollen rollengemäß (ggf. auch mit Einnahme entsprechender ▪
Körperhaltungen,
▪
Mimik
und ▪
Gesten)
und in
sinnakzentuierender Weise vorzutragen, was eine bestimmte Figur sagt.( vgl.
ebd.,
S.200f.)
Auch ein Gedichtvortrag
kann mit einfachen Mitteln szenisch inszeniert werden, wenn sich Strophen,
Verse oder Sätze auf verschiedene Sprecher verteilen lassen oder manche
Stellen in chorischem Sprechen vorgetragen werden sollen. Bei all diesen
Entscheidungen können die Schülerinnen und Schüler zumindest mitsprechen.
Denkbar ist aber auch, dass ein Text von der Lehrkraft schon auf einem
Arbeitsblatt schon so eingerichtet wird, dass er mit verteilten Rollen
vorgelesen werden kann und dabei z. B. bei erzählenden Textvorlagen auch
mehr als eine Erzählerstimme vorgesehen ist.
Auf diese Weise lassen sich
auch Textinszenierungen in höheren Klassen organisieren. So kann man z. B.
in einer in der ▪
Ich-Erzählsituation
gestalteten Erzählung, in der ein
sich erinnerndes und ein
erinnertes Ich als Erzählstimmen unterscheiden lassen, ein darauf
ausgerichtetes szenisches Lesen inszenieren, wie dies z. B. in ▪
Bernhard Schlinks, Der
Vorleser oder Max Frischs Homo Faber der Fall ist.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.07.2024
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