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Barock (1600-1720)
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Lyrik des Barock
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Lieder
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Liederbücher
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Venus-gärtlein (1656)
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Textauswahl
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Bausteine
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Studentenleben in der frühen Neuzeit
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Überblick
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Das
Leben in der Burse
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Das Aufnahmeritual: die
Deposition
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Pennalismus
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Trinkgelage in Pluderhosen - Studentisches "Feiern" als öffentliches
Ärgernis
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Studentensprache
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Textauswahl
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Bausteine
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▪ Studentenleben in
der Barockzeit
Das Lied stammt aller
Wahrscheinlichkeit von »Gottfried
Finckelthaus (1614-1648), der es als erster gesungen haben soll und in
dessen Liederbuch ("Deutshe
(!) Gesänge" 1640 o. ä.) es mit einer kleinen Abweichung bei der
Schlussstrophe aufgenommen ist. Im ▪
Venusgärtlein werden aber keine Angaben zu den Verfassern der
präsentierten Lieder gemacht.
Das "Sauff=Lied"
zählt wohl am ehesten zu den ▪
Studentenliedern, die häufig bei
geselligen Zusammenkünften, aber auch bei den
▪ exzessiven Zechgelagen der (männlichen) Studenten
gesungen wurden und oft mit derben und zweideutigen Zoten aufwarteten. Die
Anzahl solcher Trinklieder ist außerordentlich groß und sie gehören in
besonderer Weise zum ▪
Studentenleben in der frühen Neuzeit.
Die Runda, wie solche
Lieder auch kurz genannt wurden, wurde gesungen, "während ein Trinkgefäß,
gewöhnlich von mächtigem Unfange, die Runde machte, wobei darauf geachtet
wurde, dass kein Tropfen verschüttet
wurde.“ (Bauer 1926,
S.161)
Entgegen der
Fließtextdarstellung im ▪
Venus-Gärtlein wird das Lied hier in Versform
dargestellt, um die "Runda-Inszenierung“ deutlicher hervortreten zu lassen.
IHr Brueder singt
vnd stimmet mit mir an
[Sauff=Lied]
IHr Brüder singt und
stimmet mit mir an,
Rundadinellila:
Ein jeder schrewe was er kan:
Rundad.
Gut ist der Wirth, gut ist das Bier
Rundad.
Ein Schelm ist, der nicht schreyt mit mir:
Rundad.
Das Glaß sol nimmer stelle stehn:
Rundad.
Auff
Gsundheit sol es umbher gehn,
Rundad.
Wer nicht die Liebste hertzt vund
küst,
Rundad.
Unwürdig bey seiner Liebsten ist.
Rundad.
Drumb nehmt ihr
Brüder acht der Schantz1,
Rundad.
Kein feiges Hertz kriegt den Krantz2.
Rundad.
Singt, springt, klingt, trinckt, hertzt, schertzt vnd schreyt:
Rundad.
Und wenn jhr dieses hab gethan,
Rundad.
So stimmt das Runda mit
mir an,
Rundad, Runda, Runda, Runda, Rundadinellula, Runda, Runda,
Rundadinellula.
(Quelle: Venus-Gärtlein.
Ein Liederbuch des XVII: Jahrhunderts. Nach dem Drucke von 1656,
herausgegeben von Max Freiherrn von
Waldberg, Halle a. S.: Max Niemeyer 1890, S. 38) - pd -
gemeinfrei)
Worterklärungen:
1
Schantz: grober Rock, grobe Jacke
2 Krantz: Lorbeer-,
Siegerkranz
In der Fassung des Liedes in
Finckelthaus Sammlung "Deutsche Gesänge“(1640 o. ä.) lautet die letzte
Strophe abweichend von der im Venusgärtlein:
"Es ist versoffen alles Leyd.
Rundadin.“
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