Von
stillen Bergeshöhen,
Seeufers friedlichem Haus,
Nahm ich mit Schwingenwehen
Meinen Flug zu der Weltstadt Gebraus.
Habe
mit Felsen und Quellen
Jahrelang Zwiesprach getauscht,
Föhrensausen und Wasserfällen
Wie Bruder und Kind gelauscht.
Meine
einsamen Pfade ging ich,
Im Herzen umspannend die Welt,
Die Krone der Kraft empfing ich
Vom schimmernden Sternenzelt ...
Nun geh
ich im dichten Gewühle
Durch die menschenwimmelnde Stadt,
Doch im Getümmel fühle
Nimmer den Mut ich matt.
Was einst
den Jüngling wie Klammer
Zusammengepreßt und erdrückt,
Greife ich heut als Hammer,
Wird nun zum Wurfspeer gezückt.
Ich werfe
das Ungeheuer, –
Mein spähender Blick erkennt's –
Und singe durch Rauch und Feuer
In seinen Rachen den Lenz.
(Quelle:
Karl Henckell: Gesammelte Werke. Band 1: Buch des Lebens, München 1921,
S. 178-180,
http://www.zeno.org/nid/20005035449)