Ah, Stadt
der Zukunft, wenn die Sturmglocken brüllen,
wenn's Fallbeil wieder blitzt überm Volksgewühl -
stürz dich hinein, empörtes Herz!
Die
stumpfen Fanfaren aus soviel Jahren
voll stummer Qual und verbissener Wut
rufen von Keller zu Keller: Blut! Blut!
An den
Türmen die alten Uhren heben
beide Zeiger steil in den bebenden
funkensprühenden Himmel.
Schritte,
marsch, marsch, knirschen durch die Nacht hin;
auf den Dächern über den Straßenschachten
kämpfen große Feuer mit spukhaften Schatten.
Alle,
Alle, die mir mit gesenkten Köpfen
Glauben nur aus der Verzweiflung noch schöpfen,
wachen auf aus ihrer Versunkenheit.
Ah, was
wird dann dem grausigen Schweigen
dieser rußgeschwärzten Höfe entsteigen
in die freie Luft der Zukunft?
Durch die
geröteten Wolken fühlt man den Hass schweifen;
Fäuste, die nach dem Blitz greifen,
strecken sich hoch bis an die Sterne.
Das ist
die Stunde, wo der Wahn der Geächteten,
der Geschändeten, der Genarrten, Geknechteten
sich stolz emporrichtet in die Welt.
Das ist
die Stunde, da hört man die Sturmglocken brüllen:
Tür auf! Von Kolbenstößen kracht's -
Töten - getötet werden - was macht's.
Das ist
die Stunde! -
(Quelle:
Wende (Hg.) (1999/2010), S.98)