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Der nachfolgende Text von »Richard
Steele (1672-1729) ist als Google-Book eingebettet: Darin finden
sich auf S.19f. die Ausführungen Steeles zur Einführung des "»Tatler",
einer literarischen »Zeitschrift
in England (»moralische
Wochenschrift, moral weeklies, periodical essays), die als Vorläufer der
Wochenzeitschrift gilt. Der "Tatler" erschien unter der Regie von »Joseph
Addison (1672-1719) und Richard Steele vom 12. Januar 1709 bis zum 2.
Januar 1711. Seit 1901 existiert eine moderne Version des "Tatler" als »Publikumszeitschrift.
In solchen Periodika mit literarischem Anspruch schrieben die Autoren für
eine durchaus anspruchsvolle Leserschaft über aktuelle Themen, die gebildete
Bürger und Adelige zum Tee lesen und sich daran erbauen und bilden sollten.
(vgl. Thorn
2012, S.30)
Die Gattung dieser Zeitschriftenessays im England des 18. Jahrhunderts war,
so Thorn
(2012, S.30), von vier Elementen geprägt:
Indem Autoren wie Richard Steele, Joseph Addison, Samuel Johnson
u. a. fiktive Personen als Charaktere mit bestimmten Charaktereigenschaften in
ihren Essays sprechen lassen, welche den Leser in erzieherischer Absicht
belehren und z. T. auch provozieren sollen, konnten ihre Texte grundsätzlich
auch weniger gebildete, aber an den Themen interessierte Leser erreichen. (ebd.,
S.31) Wenn der "Tatler" (von engl. to tattle = klatschen, schwätzen,
verpetzen) über aktuelle Ereignisse und Skandale klatschte, Addisons "Spectator"
(engl. Zuschauer) im realen Leben Gauner und Politiker beobachtete und
Johnsons "Rambler" (engl. Wanderer, Spaziergänger) durch London spazierte und
dabei allerlei geistige Ergüsse von sich gab (vgl.
Gigante (2008,
S.IV, zit. n.:
Thorn (2012, S.31), war dies offenbar ganz nach dem Geschmack des wachsenden
Publikums, das die allseits beliebten, sprechenden Namen als das Programm der
verschiedenen fiktiven Sprecher nehmen konnten, mit dem sie "den
gesellschaftlichen und kulturellen Neuerungen im öffentlichen Raum nachspüren,
sich aber auch in eine scheinbare Privatsphäre begeben, so jedes erdenkliche
Thema aufgreifen und entschieden Position beziehen" konnten (Thorn
(2012, S.31).
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
29.09.2013
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