Besonders ausgeprägt ist bei der
erlebten Rede
das Fluktuieren zwischen verschiedenen grammatischen Formen und
Ausdrucksqualitäten. (vgl.
Vogt
1990, S.166)
Art
und Umfang des Fluktuierens gibt der erlebten Rede eine jeweils unterschiedliche
Tönung und prägt in hohem Maße das erzählerische Profil
eines Autors.
So hat die erlebte Rede bei
Thomas Mann, Franz Kafka und
Robert Musil eine ganz unterschiedliche Funktion. (vgl.
Vogt
1990, S.166-174)
Im
Allgemeinen kann man das Fluktuieren zwischen zwei Polen gestaltet
sehen:
-
Erzähler tritt nahezu völlig hinter die Figur
zurück, verstummt und fungiert quasi nur noch als Medium der
Bewusstseinsäußerung einer Figur und verstärkt damit die
Identifikation des Lesers mit der Figur.
-
Erzähler spricht noch irgendwie mit und es herrscht
dadurch eine Spannung zwischen Erzähler und Figur; gut geeignet zur
Ironisierung von Verhalten, Gefühlen und Denkweisen einer Figur.
(vgl.
Vogt
1990, S.166-172)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
20.12.2023