Haug,
Balthasar
(1731 - 1792)
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Theologe und Philologe; 1766 Professor am
Stuttgarter Gymnasium; von Herzog Carl Eugen 1766 von seiner Pfarrei in
Magstadt nah Ludwigsburg berufen; zunächst literarische Privataufträge
für den Herzog; ab 1775 Professor für Mythologie, deutschen Briefstil
und Kunstaltertümer an der Hohen Karlsschule in Stuttgart; gründet
1769 die
Ludwigsburger Lesegesellschaft "Die Literaturfreunde";
gibt 1775 bis 1780 die Zeitschrift für Kunst und Wissenschaft
"Schwäbisches Magazin von gelehrten Sachen" heraus; |
lebt bis 1771 in Ludwigsburg, wo er n
seinem Hause Vorlesungen für Angehörige der vornehmen Stände,
bildungsbeflissenen Offiziere und Bürger hält; unterrichtet Friedrich
Schiller an der Militärakademie in Ästhetik und schwäbischer Literatur;
erkennt schon frühzeitig das literarische Talent Schillers; hält 1779
für die Kameralisten und Mediziner an der Hohen Karlsschule, darunter
Friedrich Schiller, eine Vorlesung über "Deutsche Sprache,
Schreibart und Geschmack"; 1776 veröffentlicht er im Oktoberheft des
Schwäbischen Magazins von gelehrten Sachen Schillers erstes Gedicht im
Druck ("Der Abend"); dabei notiert er in einer Beifügung, "es dünke ihm,
der Verfasser, den er mit Sch. bezeichnete, habe schon gute autores
gelesen und bekomme mit der Zeit os magna sonaturum, einen Mund der
Großes verkünden wird" (Güntter
1916/25, S. 215); im März des 1777 bringt das Magazin ein weiteres
Gedicht von Schiller heraus ("Der Eroberer") |
Honold, Philipp Christian
(1728 - 1787) |
Magister, Lehrer (Präzeptor) der 2. Klasse
an der Ludwigsburger Lateinschule; seit 1755 dort tätig |
ist wegen seiner übertriebenen Frömmigkeit
und seiner "schwarzen Pädagogik" mit übertriebenem Einsatz der
Prügelstrafe bei den Schülern der Schule ziemlich unbeliebt;
Friedrich von Hoven
(a) und
Immanuel Gottlieb Elwert
(b) charakterisieren ihn
in ihren Erinnerungen →
Rudolf Krauß (1905): Schillers Lehrer an der Lateinschule in
Ludwigsburg |
Hoven, Christian Daniel von
(1732 - 1823) |
württembergischer Offizier im gleichen
Regiment wie
Johann Caspar Schiller;
Kinder:
Friedrich Wilhelm David Daniel
und
Christoph August |
Familie von Hoven wohnt mit der Familie
Schiller in Ludwigsburg 1764 - 1775 im Haus des Hofbuchdruckers
Christoph Friedrich Cotta;
Familien sind miteinander befreundet |
Hoven,
Christoph August von
(1761 - 1780) |
Sohn von
Christian Daniel von H.,
der mit seiner Familie mit der Familie Schiller wohnt; Eleve an der
Karlsschule seit 17.06.71; stirbt mit 18 Jahren |
wie Friedrich
Schiller Karlsschüler; Friedrich Schiller ist in der Nacht seines Todes
gemeinsam mit dessen Mutter am Bett des Kranken; unter diesem Eindruck
a) Trostbrief an dessen Vater (15.6.1780) b) Brief an Schwester Christophine (19.6.1780), darin: Verehrung des eigenen Vaters; |
Hoven,
Christiana Heinerica (Henriette), Beata von
(1769 - 1827) |
Ehefrau von
Friedrich von Hoven,
geb. Bischof |
steht gemeinsam mit ihrem Mann Schillers
Frau
Charlotte bei der Geburt ihres ersten Sohnes
Karl Friedrich Ludwig bei (14.Sept.1793); |
Hoven, Friedrich
Wilhelm David Daniel von
(1759 - 1838) |
Hofarzt in Ludwigsburg, Arzt am
Militärwaisenhaus Carl Eugens bis 1803; Eleve an der
Karlsschule seit 17.06.71; Ehemann von
Henriette v. H.; später
Professor in Würzburg und Obermedizinalrat in Nürnberg |
lebenslange Freundschaft mit
Friedrich Schiller; gemeinsam
mit ihm auf Ludwigsburger Lateinschule, Karlsschule; wie Friedrich
Schiller Wechsel vom
Jura- zum Medizinstudium; Erneuerung der Freundschaft mit Schiller auf dessen
Reise nach Württemberg 1793/94; veröffentlicht in Schillers
Sammlung "Anthologie
auf das Jahr 1782" eigene Gedichte; steht gemeinsam mit seiner Frau
Schillers Frau Charlotte bei der Geburt ihres ersten Sohnes
Karl
Friedrich Ludwig bei (14.Sept.1793); Verfasser umfangreicher →Erinnerungen
an Schiller |
Humboldt, Alexander
Freiherr von
(1769 - 1859) |
jüngerer Bruder von
Wilhelm von Humboldt; |
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Humboldt, Wilhelm
Freiherr von
(1767 - 1835) |
Freund
Friedrich Schillers;
älterer Bruder von
Alexander von Humboldt;
verheiratet seit dem 29.6.1791 mit Karoline von Dacheröden (1766 - 1829);
1797 Paris, 1799 - 1801 Reise nach Südfrankreich und Spanien: 1801
Rückkehr mit Familie nach Tegel; 1802 Ernennung zum preußischen
Residenten am Heiligen Stuhl in Rom (bis 1808); 1808 Direktor für
Unterricht und Kultus im Preußischen Innenministerium; dort am 12.5.1809
Einreichung eines Antrags zur Errichtung der Universität Berlin (bis
heute: Humboldt-Universität); 1810 Staatsminister und Gesandter in Wien;
1813 Preußischer Unterhändler auf dem Prager und ab 1814 gemeinsam mit
Hardenberg auf dem Wiener Kongress; 1815 Teilnahme an den
Friedensverhandlungen in Paris; 1817 Preußischer Gesandter in London;
1818 preußischer Beobachter beim Aachener Kongress und Vertreter
Preußens bei der Territorialkommission in Frankfurt am Main; 1819
Minister für Ständische Angelegenheit; Herbst 1819 Entlassung aus
Ministeramt und Staatsrat; danach Hinwendung zu sprachphilosophischen
Interessen; Frühjahr 1829 Tod seiner Frau Karoline; ab Herbst 1829
Vorsitzender der Kommission für die Einrichtung des staatlichen Museums;
ab 1830 wieder Mitglied im Staatsrat; in den letzten Lebensjahren an
Parkinsonscher Krankheit (Schüttellähmung und fortschreitender
Erblindung) erkrankt; Tod mit 67 Jahren an einer Lungenentzündung |
mit
Friedrich Schiller
bekannt geworden über seine mit den Schwester
Karoline und
Charlotte von Lengefeld
befreundete Braut Karoline von Dacheröden;
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26. bis 29.Dez.1789 Besuch bei
Friedrich Schiller in Jena;
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31. Dez. 1789 - (3. Jan. 1790?)
gemeinsam mit den Schwestern Lengefeld, Karoline von Dacheröden und
Friedrich Schiller zum Jahreswechsel in Weimar zusammen
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13. Mai 1791: erhält von
Karoline von Dacheröden einen Brief, indem sie mitteilt, in Erfurt
verbreite sich das Gerücht von Schillers Tod
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4. Juni 1792: Zusammentreffen
der Eheleute von Humboldt mit dem Ehepaar Schiller, Dalberg und
Karoline von Beulwitz in Erfurt
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1. April 1793: Besuch bei
Schiller für einige Tage, der ihm vorschlägt den kommenden Winter in
Jena zu verbringen
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23. Febr. 1794: Wilhelm von
Humboldt zieht nach Jena, um in der Nähe von Schiller zu sein
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Mai 1794: nach ihrer
Rückkehr von der schwäbischen Reise ziehen die Schillers in ihre neue
Wohnung Unterm Markt 1 ein, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu
Wilhelm von Humboldts Wohnung liegt; Ehepaar Schiller ist in der
Folgezeit häufig bei den Humboldts zum Essen eingeladen; fast tägliche
Begegnungen der beiden Männer
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7. Juni 1793: Schiller,
Wilhelm von Humboldt, Fichte und Woltmann kommen zu einer ersten
Besprechung wegen der von Schiller geplanten "Horen" zusammen
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22. Juli 1794: Ehepaar Schiller
gemeinsam mit Johann Wolfgang von Goethe als Gäste eines Abendessens
bei den Humboldts
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26. - 28. Aug.1794: gemeinsam
mit Schiller Zusammentreffen mit Körner in Weißenfels
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14. bis 27. Sept.1794 reist mit
Schiller gemeinsam nach Weimar hin und zurück, wo Schiller Gast im
Hause von Goethe ist
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2. - 6. Nov..1794: während
Goethes und J. H. Meyers Aufenthalt in Jena Zusammensein mit den
Eheleuten Schiller und Humboldt
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17. - 19.12.1794: während
Goethes und J. H. Meyers Aufenthalt in Jena Zusammensein mit den
Eheleuten Schiller und Humboldt
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11. - 23.1.1795: während
Goethes und J. H. Meyers Aufenthalt in Jena Umgang mit den beiden
Brüdern Humboldt
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1.7. - 1.11.1795:
intensiver Briefwechsel mit Schiller während Wilhelm von Humboldts
Aufenthalt in Tegel und Berlin, wo seine Mutter schwer erkrankt ist
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ab 1. November viele Abende
bei Schiller
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25. 4. 1797: Abreise aus
Jena nach Paris
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Ende Juli/Anfang August
1801: Auf Rückreise von Paris Besuch von Familie Humboldt in Weimar
bei Schillers
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weiterer Briefwechsel mit
Schiller nach Amtantritt in Rom
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