Friedrich Schiller: Maria Stuart
Exposition in I,1

 
 
  In Schillers Drama »Maria Stuart« liefert die Exposition in I,1 wichtige Informationen über Vorgeschichte, Gegenwart und Zukunft der dramatischen Handlung. ( Exposition)

Weitere Merkmale der Exposition in I,1

  • ausgeprägte informativ-referentielle und phatische Funktion der expositorischen Informationsvergabe
  • handlungsinterne Exposition
  • dialogische Vermittlung der Vorgeschichte im echten Dialog (symmetrische Kommunikation) zwischen Kennedy und Paulet
    • allerdings Plausibilität der Einbettung der Vorgeschichte in dramatische Situation nicht ganz gelungen, da ein derartiges Gespräch zwischen den beiden Dialogpartnern zu diesem Zeitpunkt der Handlung unwahrscheinlich ist
    • dennoch: gelungene Exposition mit eindeutigem, nur mäßig kaschiertem Publikumsbezug
  • dominanter Zeitbezug futurisch, wenngleich auch deutliche präteritale Akzente vorhanden (Zieldrama!)
  • deutlich isolierbarer point of attack mit klarer phatischer (Aufmerksamkeit weckender) Funktion
  • neben verbaler Informationsvergabe nonverbal:
    • Bühnenbild, szenisches Arrangement: Haft, Gefängnis
    • Handeln der Figuren: Wegnehmen von Aufzeichnungen, gewaltsamer Einbruch in den Schrank
  • Exposition der Vorgeschichte aus der Domestikenperspektive
  • auktoriale Rezeptionslenkung: durch point of attack (Brutaler Eingriff in die Privatsphäre Marias), Hinlenkung auf deren Schicksal

 

 
   
     

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