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Aspekte der Erzähltextanalyse: Kurt Marti, Neapel sehen

Texterfassung mit Annotationen

Parallelkonspekt

 
FAChbereich Deutsch
Glossar LiteraturAutorinnen und Autoren Kurt Marti Text [ Aspekte der Erzähltextanalyse Texterfassung mit Annotationen (Parallelkonspekt) Inhaltsangabe Strukturskizze Erzähltechnische und sprachliche Mittel Figurenkonzeption: Statisch oder dynamisch? Interpretation ] Bausteine Links ins Internet ...  Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

Konspekt
Arbeitstechnik Konspektieren
Parallelkonspekt
Arbeitstechnik Annotieren

Den Text annotieren und in einem Parallelkonspekt erfassen

DieKurzgeschichte"Neapel sehen"  von Kurt Marti wird nachfolgend in einem ▪ Parallelkonspekt erfasst. Dabei fließen textanalytische und interpretatorische Ideen und Ansätze in die ▪ Annotationen, die im Text mit Markierungen und Hervorhebungen, außerhalb des Textes mit Randnotizen vorgenommen werden, in den ▪ Konspekt ein, der die Grundlage der hier vorgenommenen ▪ Sinnkonstruktion bzw. Deutung des Textes darstellt.

Dabei soll damit aber nicht unterstellt werden, dass des nur diese Lesart des Textes gibt, die plausibel gemacht werden kann.

Anapher

grammatischer Parallelismus (Stirnsatzkonstruktionen), Parataxen

stereotype Wortwiederholungen mit intensivierender Wirkung: "er hasste" (10x)

Direkte Rede (ohne Anführungszeichen ( Verzicht auf Markierung als Stilmittel),  

Objekte und Personen, gegen die sich der "Hass" des Mannes richtet:

Fabrik als Ganzes, seine Arbeit darin, die Maschine; an der er arbeitet; das Maschinentempo; die Arbeitshetze bei der Akkordarbeit; seine Frau, die ihn auf körperliche Schwäche aufmerksam macht; Arzt, der ihn auffordert, sich mehr zu schonen; Meister, der ihm eine andere Arbeit zuweist; verlogene Rücksicht

  • trägt selbst, um seinen bescheidenen Wohlstand zu sichern, zur Steigerung der Arbeitshetze (Akkordgeschwindigkeit) in der »taylorisierten Arbeitswelt bei

  • Selbstwertgefühl beruht auf Leistungsfähigkeit ("kein Greis sein") in einem insgesamt verhassten System der Fabrikarbeit und dem Erzielen eines bestimmten Einkommens ("Zahltag"), das ihm seinen bescheidenen Wohlstand sichert

  • ganzes Arbeitsleben ist dem Mann verhasst; ("vierzig Jahre Arbeit und Hass") »entfremdete Arbeit(Karl Marx 1818-1883)
    Baustein: Interpretationsansätze gewinnen

I. Die Zeit vor der durch die Erkrankung erzwungenen Entlassung

unvermittelter Beginn ("er" = kataphorischer Verweis "der Kranke") mit Rückwendung (Analepse): Bau der Bretterwand in der Vergangenheit ohne genaue Angabe, wann sie errichtet wurde; lediglich Vorvergangenheit (Plusquamperfekt)

explizite Figurencharakterisierung auf der Erzählerebene, der die ▪ Gefühlsinhalte des Mannes (Hass auf Objekte und Personen) pauschal wiedergibt, ohne die Gedanken der Figur im Einzelnen in Innensicht darzubieten

in die Beschreibung fließen Ereignisse ein, die in der weiteren und näheren Vergangenheit stattgefunden haben (z. B. Aussagen, seiner Frau, die ihn an sein nächtliches Zucken erinnert, sein Gang zum Arzt, sein Gespräch mit dem Meister und seine Reaktion darauf

Versatzstücke einzelner Äußerungen in direkter Rede  (ohne Anführungszeichen ( Verzicht auf Markierung als Stilmittel) ohne jede raumzeitliche Situierung, aber keine Darbietung eines Dialogs 

explizite Figurencharakterisierung auf der Erzählerebene, der die ▪ Gefühlsinhalte des Mannes ("glaubte nicht") pauschal wiedergibt, ohne die Gedanken der Figur im Einzelnen in Innensicht darzubieten

Bretterwand, die einstmals Privatleben vom entfremdeten Arbeitsleben in der Fabrik trennt, wird zur "verdammten Wand", die den Blick "auf anderes" verunmöglicht

Erschrecken der Frau als Zeichen der Beunruhigung über den Sinneswandel und/oder als Vorahnung?

sukzessiv, in Wochenintervallen wachsende Bereitschaft des Mannes, sein Leben anzunehmen, wie es verlaufen ist

Umwertungen: "zärtlicher" Blick auf die Fabrikgebäude, interessiertes Beobachten des Treibens um die Gebäude herum

II. Die Zeit nach der durch die Erkrankung erzwungenen Entlassung

nach einer Zeit, in der schon in seiner Fabrik aufs "Abstellgleis" gestellt wurde, wird der Mann ernsthaft krank und bettlägrig ("dann" als unbestimmte Zeitangabe)

in den nächsten etwas mehr als sechs Wochen bis zu seinem Tod macht er eine Entwicklung durch, die ihn mit seinem Leben versöhnt

allmählicher Wiederabbau der Bretterwand, die über lange Zeit den Blick auf die verhasste Fabrik verstellt hat, sukzessive, auch im Rückblick, das eigene (Arbeits-)Leben Neubewertung

am Ende: Annahme des eigenen gelebten Lebens in einer Art positiver Lebensbilanz (Lächeln"), ehe der Mann nach etwas mehr als sechs Wochen Krankheit stirbt

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 11.10.2020

 
 

 
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