(Am 14. April 1834 liest
Konsul Johann Buddenbrook anlässlich der Eintragung der Geburt seiner
Tochter Clara in den Blättern der Familienmappe auch die Eintragungen
seines Vaters
Johann
Buddenbrook sen.,
die dieser anlässlich seiner ersten Heirat mit Josephine und seiner
zweiten Heirat mit
Madame Antoinette
Buddenbrook. Dabei macht er sich verschiedene Gedanken.)
Der Konsul schlug die Blätter auf, die stärker und
rauher waren als das Papier, das er selbst hineingeheftet, und die schon
zu vergilben begannen ... Ja, Johann Buddenbrook musste diese erste
Gattin, die Tochter eines Bremer Kaufmanns in rührender Weise geliebt
haben, und das eine Jahr, das er an ihrer Seite hatte verleben dürfen,
schien sein schönstes gewesen zu sein. »L'anée la plus heureuse de ma
vie«, stand dort, mit einer krausen Wellenlinie unterstrichen, auf die
Gefahr hin, dass Madame Antoinette es las ...
[...] später hatte er sich mit Antoinette Duchamps, dem Kinde einer
reichen und hochangesehenen Hamburger Familie vermählt und respektvoll
und aufmerksam hatten die beiden nebeneinander gelebt...
(aus: Thomas Mann, Buddenbrooks, Ungekürzte Ausgabe, veröffentlicht im Fischer Taschenbuch Verlag,
Frankfurt/M. 1989, 46. Aufl.: Mai 1999, S.54f.)