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Figurengestaltung in dramatischen Texten
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Kontrast-
und Korrespondenzbeziehungen der Figuren
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Figurenkonstellation
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Konfiguration
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Figurenkonzeption
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Figurencharakterisierung
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Literarische Charakteristik
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Al-Hafi-Szenen im Dramentext von Lessing
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Al-Hafi im Rahmen der
Szenenanalysen
Der
Derwisch Al-Hafi gehört neben dem ▪
Patriarchen,
dem ▪
Klosterbruder
und ▪
Daja
zu den ▪
Nebenfiguren in ▪
Lessings Drama
▪ Nathan der Weise,
der in ▪ drei Szenen
in den ersten beiden Akten auftritt. Für die Komposition des Dramas spielen die
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Kontrast-
und Korrespondenzbeziehungen zu anderen Figuren eine wichtige Rolle, in denen die Figur
Al-Hafis mit anderen Figuren des Dramas steht, z. B. mit dem
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Klosterbruder
:
"Derwisch und Klosterbruder, Parse und Christ, tauchen [dann]
als wiederholte Spiegelung eines Problems auf; der Derwisch, der so
plötzlich Schatzmeister, und der Klosterbruder, der des Patriarchen
Zuträger geworden, manifestieren das Gefährliche einer Weltflucht,
die sich gegen alle ursprünglichen Intentionen mit den Mächten der
Welt eingelassen hat. Immerhin: der eine widerruft seine Entscheidung
ebenso rasch und hektisch, wie er sie getroffen; der andere, ein
kreuzfahrender Schweijk in der Kutte, verkehrt seinen mönchischen
Gehorsam durch zielbewusste Einfalt und Folgerichtigkeit ins
Absurde." ( Demetz, Lessings 'Nathan der Weise', zit. n.
Bohnen (Hg.) 1984, S.176)
Al-Hafi fällt dazu u. a. noch die Aufgabe im Rahmen des Dramas
zu, den Widerspruch von struktureller Ungerechtigkeit der
Herrschaft und subjektiv gutem Willen des Herrschers" (
Wolfgang
Kröger 1998, S.103) aufzudecken.
Al-Hafi ist ein muslimischer Bettelmönch (Derwisch), der in der Vorgeschichte des Dramas (story)
von ▪ Saladin zu seinem Schatzmeister gemacht wurde mit der Begründung
"Ein Bettler wisse nur, wie Bettlern / Zumute sei." (I,3).
Trotz seiner bis dahin selbstlosen Weltflüchtigkeit als Bettelmönch fühlt er
sich dadurch von Saladin geschmeichelt gefühlt und hofft, im Dienst und
Auftrag Saladins Armut und Not erfolgreich bekämpfen zu können (I,3).
Dass es Saladin aber nur darum geht, seine leere Staatskassen zu füllen und
er Al-Hafi dafür benutzen will, wo immer es geht, Geld zu borgen, wird ihm
erst allmählich klar: "Ich, der ich nie für mich gebettelt habe, / Soll nun
für andre borgen. Borgen ist / Viel besser nicht als betteln: so wie leihen,
/ Auf Wucher leihen, nicht viel besser ist, / Als stehlen« (II,9).
Vor allem sieht er ein, dass seine Hoffnungen angesichts Größe der sozialen Probleme, der
leeren Kassen Saladins und der machtwillkürlich erpressten Mittel
(Tribute), mit denen Saladin zu Geld kommt, aussichtslos sind (I,3),
was ihn - gegenüber Nathan zu einer deutlichen Kritik an Machtausübung, Verschwendung und Anmaßung
Saladins bringt.
Al-Hafi spiel
gerne Schach (I,3,
II,9), eine Leidenschaft, die ihn mit seinem jüdischen Freund
▪
Nathan
verbindet. Ausgerechnet von diesem soll er im Auftrag des
Sultans Geld leihen, doch Nathan lehnt ab.(I,3).
In dem Zwiespalt seiner Gefühle, die ihn im Zusammenhanf mit
seinem Amt als Schatzmeister des Sultans plagen, entscheidet er
sich sein Amt niederzulegen und am indischen Ganges sein Leben
als Bettelmönch wieder aufzunehmen (I,3,
II,9).
Vorher teilt er
Saladin aber noch gegen den Willen von dessen Schwester ▪
Sittah
mit, dass die Schwester Saladins mit den von ihm erhaltenen
Zuwendungen schon längere Zeit allein die Kosten der Hofhaltung
im Palast bestritten habe (II,2).
Ehe er zum Ganges aufbricht, warnt er Nathan aber noch einmal
davor, dem Sultan Kredit zu gewähren, und fordert Nathan auf,
ihn an den Ganges zu begleiten, was für diesen jedoch nicht in
Frage kommt (II,9).
Geprägt von einer "vernunftbestimmten Situations- und
Individualethik, die eines utopischen Ideals und einer transzendenten
Heilsgewissheit entbehren kann" (Barner
u.a. 1987, S.332), macht sich Al-Hafi schließlich davon und folge
dabei seiner Maxime: "Warum man ihn recht bittet, / Und
er für gut erkennt, das muss der Derwisch." (I,3)
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Figurengestaltung in dramatischen Texten
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Kontrast-
und Korrespondenzbeziehungen der Figuren
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Figurenkonstellation
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Konfiguration
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Figurenkonzeption
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Figurencharakterisierung
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Literarische Charakteristik
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Al-Hafi-Szenen im Dramentext von Lessing
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Al-Hafi im Rahmen der
Szenenanalysen
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
04.05.2021