Die
Handlung der
Szene V,6 (6. Auftritt) im
5. Akt von
Lessings
Drama »Nathan der Weise« spielt
in
Sittahs Harem im Palast Saladins (Handlungsort).
In Sittahs Harem im Palast finden
Sittah,
die Schwester
Saladins, und
Recha
schnell zu einem offenherzigen und freundschaftlichen Verhältnis
zueinander. Sittah zollt der jungen Frau Anerkennung für deren
kluges und frommes Wesen, das sie auf häufiges Lesen von Büchern
zurückführt. Recha erklärt ihr dagegen, dass sie ihr Wissen nicht
"kalter Buchgelehrsamkeit", sondern ihrem Vater
Nathan
verdanke, der es immer verstanden habe, ihr den Sinn der von ihm
vermittelten Wertvorstellungen und Wissenstatbestände rational
einsichtig und nachvollziehbar zu machen. Jetzt aber, so müsse sie
sich endlich Luft verschaffen, habe sie große Angst, ihren Vater zu
verlieren. Inständig bittet sie Sittah zu verhindern, dass ihr ein
anderer Vater aufgezwungen werde. Als Sittah Näheres erfahren will,
teilt ihr Recha mit, dass sie von
Daja
auf dem Weg in den Palast damit konfrontiert worden sei, dass Nathan
überhaupt nicht ihr Vater und sie selbst eine Christin sei. In
ihrer Verzweiflung wirft sie sich Sittah zu Füßen, wird aber
sogleich von dieser gebeten, sich wieder zu erheben, da Saladin
Sittahs Harem betritt.
V,5
< IV,6 >
V,7
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
05.05.2021