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Methodenrepertoire zur
szenischen Erarbeitung von Dramentexten
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Expositionsanalyse
als produktive Textarbeit
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Exposition im Drama der
geschlossenen Form
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Allgemeine Expositionsanalyse
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Arbeitsschritte
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Überblick
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Aspektorientierte Expositionsanalyse
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Feedbackformular zur schriftlichen Expositionsanalyse
Der
• erste Aufzug von •
Johann Wolfgang von Goethes Drama
• »Egmont« steht ganz im Dienst der
•
Exposition, wie dies bei
einem
•
Drama der
geschlossenen Form üblich ist, wobei die wechselnden Orte der Handlung
(Ortsfülle)
und die relative Autonomie der "Zwischenakte" dem Formtyp des
• Dramas der offenen Form
entspricht.
Dies und andere Merkmale machen den »Egmont« zu einem Drama,
das beides miteinander vermischt.
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Die Informationsvergabe über die Hauptcharaktere des
Dramas erfolgt im 1. Akt aus drei verschiedenen
Perspektiven:
Jeder dieser Perspektiven ist in der Akteinteilung des
Dramas eine Großszene bzw. ein Zwischenakt gewidmet, der jeweils mit einem
Ortswechsel eingeleitet wird. Diese "Ortsfülle",
die die Funktion hat, "den Helden mit möglichst vielen Aspekten seines
Gegenspielers Welt zu konfrontieren" (Klotz
1969, S. 120) sowie die Autonomie dieser "Zwischenakte", die
"weitgehend isoliert voneinander als herausgerissene Stücke des Großen
Ganzen" dastehen (Klotz
1969, S.150), sind Kennzeichen des
Dramas der offenen Form.
In einem klassischen
Eröffnungsdreischritt führt
die Volksszene zu Beginn des Dramas
in die Handlung ein.
-
Sie setzt mit dem Armbrustschießen den
dramatischen Auftakt (point
of attack).
-
Sie liefert dabei durch das, was die
Bürger sagen, fast ganz nebenbei expositorische Informationen über die
Vorgeschichte und die Hauptcharaktere des Dramas.
-
Sie verweist mit ihren knappen Andeutungen über einen bevorstehenden Konflikt zwischen
den Niederländern und Egmont auf der einen Seite und den herrschenden
Spaniern und ihrer Regentin auf der anderen Seite das
erregende Moment für die
nachfolgende dramatische Handlung, das allerdings erst im
zweiten
Akt in den Dialogen von
Egmont mit seinem
Sekretär
Richard und
Wilhelm von Oranien Gestalt
annimmt.
Die Trinksprüche ("Gesundheiten"),
die die versammelten Bürger zunächst auf die verschiedenen Repräsentanten
der politischen Macht in den Niederlanden, zuletzt auf ihre eigene
bürgerliche »Eigentümergesellschaft« und ihre Werte ausbringen, geben ein
beredtes Zeugnis ab über die politische und gesellschaftliche Lage, in der
die Figuren agieren. In ihrer Gesamtheit bringen sie ein zumindest
nonkonformistisches Verhalten gegenüber dem spanisch-habsburgischen
Regiment zum Ausdruck, zeugen aber auch von einem hohen Grad an
Selbstbewusstsein. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings auch die
Auffassung, dass sich hinter der "weinseligen" Stimmung von Anfang
nicht mehr als
Leerformeln bloßer
Verbalrethorik verbergen, die mit der Gegenwart wie auch der nächsten
Zukunft des dramatischen Geschehens kaum in Einklang zu bringen sind. Skepsis jedenfalls scheint angebracht.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
07.03.2024