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Strukturbegriffe der Erzähltextanalyse
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Überblick
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Auswahl
(Zusammenstellungen wichtiger Strukturbegriffe)
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WIE WIRD ERZÄHLT? (Zeitgestaltung,
Distanz, Perspektiven ...)
●
WAS WIRD
ERZÄHLT? (Handlung,
erzählte Welt, Figur, Raum)
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Überblick
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Raumgestaltung in erzählenden Texten
Die
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Raumgestaltung und ihre
Funktion in dem •
Textauszug
"Lenz im Gebirge" aus • Georg Büchners
Erzählung •»Lenz« lässt sich mit folgenden Aspekten
zusammenfassen:
-
Handlungsraum,
insofern sich Lenz in ihm bewegt
-
Spiegelungsfunktion
des Raumes: Landschaft spiegelt die seelische Verfassung von Lenz
unmittelbar, d.h. gegenständlich nach außen wider, insofern handelt
es sich um einen
Perspektivraum
-
Kongruenz zwischen
personaler
Erzählperspektive und Landschaftsdarstellung. Wenn man die
Raumdeiktika betrachtet, dann verdeutlichen sie das
•
personale Erzählverhaltens (Petersen) bzw. die •
personale
Erzählsituation (Stanzel). Sie "markieren [...] die Position des
Erzählers neben (oder gar in) der Figur: Von Lenz aus gesehen, breitet
sich »die Täler hinunter« graues Gestein aus und das Wasser rieselt »die
Felsen hinunter«, die Tannenäste hingegen hängen »schwer herab« und der
Nebel dampft »herauf«, - Lenz befindet sich an jenem Punkt, da alle
Wahrnehmungen zusammenlaufen und an dem auch der Erzähler steht." (Petersen
1993, S. 70) Beim Erzähler, so fährt Petersen fort, träfen die
Wahrnehmungen von Lenz zusammen. Das wiederum bedeute, dass Erzähler (Narrrator)
aus der Perspektive der Figur erzähle. Verstärkt werde das die
Figurenoptik wählende personale Erzählen über den Perspektivismus
hinaus dadurch, "daß es sich wohl um Figurenstil handelt, also um
Worte der Person, wenn der Erzähler formuliert »aber Alles so dicht«
oder »so träg, so plump«. Doch auch wenn man diese Einwürfe als solche
des Narrators selbst interpretiert, bleibt es beim Perspektivismus der
Darstellung, der die Sehweise der Figur in den Mittelpunkt rückt. Das
ist ein personales Erzählverhalten." (ebd.)
-
Raum beinahe
ausschließlich als
•
Projektion
der psychischen Verfassung von Lenz
-
Grenzen zwischen
Innen- und Außenwelt nahezu aufgelöst (Tendenz zum
Symbolraum)
-
Größenverhältnisse
und Entfernungen nur aus der Sicht von Lenz dimensioniert
(»Es war ihm alles so klein [...] er hätte die Erde hinter den Ofen
setzen mögen«, »er dehnte sich aus«; - »er müsse alles mit ein
paar Schritten ausmessen können«)
-
Dimensionen,
Proportionen und räumliche Lage der Figur meist vertauscht
(»lichtblauen See" im »Gewölk«, »Erde [...] tauchte sich in
einen brausenden Strom«, »er wühlte sich in das All hinein« -
»bald auf- bald abwärts«, »auf dem Kopfe gehn«)
-
Landschaft als
Seelenlandschaft
(»alles in sich fassen«)
-
rein subjektive
Wahrnehmung, die mit dem Verlust räumlicher Orientierungen einhergeht
und bis "zur Hypotrophie des Ich, in seinem über die Welt
hinausstrebenden unmäßigen Wachstum" reicht (Bleissem/Reisner
1996, S.112)
Die
sprachlich-stilistische Gestaltung der Landschaft als Seelenlandschaft
-
Seelenleben von Lenz
und Naturphänomene werden mit Bildern beschrieben, die identische
Bildbereiche haben
-
substantivische und
verbale
Metaphern
und
Vergleiche
haben insgesamt eine
anthropomorphisierende
Funktion und verstärken damit die Dynamisierung
-
Betonung des
Aggressiven, Gewaltsamen und Bedrohlichen und Widersprüchlichen
(vgl.
Bleissem/Reisner
1996, S.111f.)
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Strukturbegriffe der Erzähltextanalyse
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WIE WIRD ERZÄHLT? (Zeitgestaltung,
Distanz, Perspektiven ...)
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WAS WIRD
ERZÄHLT? (Handlung,
erzählte Welt, Figur, Raum)
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Raumgestaltung in erzählenden Texten
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.04.2024
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