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Die ▪
Inhaltsangabe zu ▪
Wolfgang Borcherts
Kurzgeschichte »Mein
bleicher Bruder« könnte wie folgt gestaltet sein.
Musterbeispiel einer Inhaltsangabe zu Borcherts Kurzgeschichte
"Mein bleicher Bruder"
In der Kurzgeschichte "Mein bleicher Bruder" von Wolfgang Borchert,
erschienen 1949 in "Das Gesamtwerk, Hamburg: Rowohlt 1949,
S.204-207, geht es um die vom Krieg bewirkte Entmenschlichung von
Soldaten, die im System von Befehl und Gehorsam als Marionetten jeden
Sinn für Humanität verloren haben. Erzählt wird, wie ein wegen eines
harmlosen körperlichen Makels immer wieder von einem untergebenen
Unteroffizier gehänselter Leutnant den von ihm mitverantworteten Tod des
Widersachers im Kugelhagel des Feindes als Genugtuung für seine schon
lange Jahre ertragenen Demütigungen wegen seines körperlichen Makels
erlebt.
In einem Kriegswinter an der Front gibt der den Gefechtstand
kommandierende Leutnant dem Unteroffizier Heller den Befehl, in einer
von heftigen Schusswechseln mit dem Feind geprägten Nacht als Melder
Kontakt mit dem Befehlsstand des Bataillons aufzunehmen. Heller hatte
zuvor den Leutnant wegen seiner abgemagerten Statur vor den anderen
Soldaten, die in dem Bunker ausharren, aufgezogen und sich über ihn, den
er auch sonst wegen eines körperlichen Makels gerne und unter dem
Beifall der anderen als "Mein bleicher Bruder Hängendes Lid" lächerlich
gemacht hat, wieder einmal lustig gemacht. Statt sich selbst zum
Bataillon zu begeben, was eigentlich erwartet wurde, schickt der
offenkundig gekränkte Leutnant Heller los, der den ihm aufgetragenen
Befehl ohne jede Widerrede ausführt.
Am nächsten Morgen, es ist Sonntag und die Waffen schweigen, findet der
Leutnant den toten Unteroffizier unweit des Bunkers im Schnee. Ohne
Anflug von Mitgefühl mit dem blutüberströmten und vom Todeskampf
gezeichneten Tote, brechen sich in einem Selbstgespräch die Gefühle des
Leutnants Bahn. Er zeigt eine erregte Genugtuung über den Tod des
Unteroffiziers, den er nun selbst verhöhnt. Heller hat in seinen Augen
das bekommen, was er wegen seiner rücksichtslosen, immer wiederkehrenden
Herabsetzung mit der Anrede "Mein bleicher Bruder Hängendes Lid", aber
auch wegen seiner immer provokanten guten Laune und seinem Prahlen mit
Frauengeschichten schon längst verdient hat. Dabei kommt aber auch zur
Sprache, dass der Leutnant schon seit seiner Kindheit wegen des einen
herunterhängenden Augenlids gehänselt wurde und tiefe, nie überwundene
innere Verletzungen dabei davongetragenen hat.
Als er in den Bunker zurückkehrt, gibt er den anderen Soldaten den
Auftrag, den gefallenen Heller zu bergen. Er zerdrückt eine Laus, die er
an sich selbst gefunden hat, mit den Daumennägeln, wodurch er sich
selbst einen kleinen Blutspritzer auf die eigene Stirn setzt.
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