In
Peter
Bichsels
Kurzgeschichte
»Die Tochter« werden die Eltern
indirekt
charakterisiert.
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Sie leben auf dem Lande mit schlechten Bahnverbindungen zur Stadt.
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Sie folgen einem stereotypen Tagesablauf, der ehemals von der
Arbeitszeit des Mannes, jetzt von der der Tochter rhythmisiert wird. (Zeitunglesen
nach der Arbeit, Abendessen früher um 18.30, jetzt um 19.30 Uhr).
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Ihre soziale Lage erscheint ihnen im Vergleich zum sozial höher
stehenden Angestellten in ihren sprachlichen und sonstigen
Umgangsformen als geringer (Bürofräulein). Deren sozialer Habitus
bleibt ihnen fremd.
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Sie entwerfen ein Wunschbild von ihrer Tochter, die ihrer Ansicht
nach den sozialen Aufstieg geschafft hat.
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Sie sind nicht (mehr) gewohnt, ihre eigenen Bedürfnisse und Ängste
vor der künftigen Ablösung gegenüber ihrer Tochter zu artikulieren.
Ihre Fragen sind der Tochter lästig. Sie kann sie nicht beantworten
("Sie wusste darauf nichts zu sagen.")
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.09.2023
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