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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Der epigrammatische
Text, den der Autor in seiner ▪
Vorschau über den
Sonettzyklus zu diesem Gedicht verfasst, lautet:
46. Die schönen grauen Haare.
Ein früh-begrautes Haar kommt nunmehr an den Reihen/
Wenn nur im Grunde Witz und Kraft der Liebe blüht/
Laß immerhin den Berg der Scheitel überschneien.
Hans Assmann von Abschatz
46. Die schönen grauen Haare.
Du klagest dich/ warum? weil dir so
früh/ Melinde/
Durch deiner Haare Gold manch Silber-Faden sticht:
Weil sich der kalte Schnee um deine Scheitel flicht/
Da noch des Sommers Brand erhitzet deine Gründe:
Ich nicht: indem ich noch die alte Glut empfinde/
Ob schon der kühle reif aus deinen Schläfen bricht/
Mein heißes Atem-Ziehen und Seufzen kühlt sich nicht/
Weist dein Gebirge gleich das Zeichen kalter Winde.
Weiß Haar zeigt weißen Sinn/ und krönt ein kluges Haupt.
Damit der Augen Sonn ein Himmel sei erlaubt/
Sieht man ein graues Haar gleich Wolken ob ihr prangen.
Darum sag ich öftermals: Ihr angenehmen Wangen/
(Verwundert übers Haar/ das keinem Schnee gibt nach/)
Hier deckt den Rosen-Stock ein weißes Lilien-Dach.
(Hans Assmann von Abschatz: Alexandri Adimari übersetzte
Schertz-Sonnette oder Kling-Gedichte über die auch bey ihren
Mängeln vollkommene und Lieb-würdige Schönheit des Frauenzimmers
in: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und
Gedichte. Leipzig, 1704., online verfügbar: In: Deutsches
Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/294>,
abgerufen am 21.03.2022)
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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023