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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Der epigrammatische
Text, den der Autor in seiner ▪
Vorschau über den
Sonettzyklus zu diesem Gedicht verfasst, lautet:
25. Die Schöne Zahnlückige
Was willst_du/ schöner Mund/ der Zähne Mangel klagen/
Von schönem Purpur voll/ von scharfen Klippen frei?
Wer will auf deiner See sich nicht zu schiffen wagen?
Hans Assmann von Abschatz
25. Die Schöne Zahnlückige.
Dein Mund ist mehr gefüllt mit
Lücken als mit Zähnen:
Das Gatter fehlet dir von Weißen Helfenbein/
So das Korallene Tor der Lippen schränket ein.
Doch aber hast du nicht den Mangel zu betrennen.
Hier darf kein süßes Wort nach seiner Freiheit gähnen/
Des Atems Bisam-Luft darf nicht gefangen sein.
In einer Purpur-See ohne Klippe/ Bank und Stein/
Kann ihm der Zunge Schiff stets neue Wege bahnen.
Die Perlen-Mutter ist darum nicht zu verschmähen/
Daß man ihr zartes Kind aus ihrer Schoß entriß.
Wer kann davor/ was durch Gewalt und Zeit geschehen?
Du unbewehrter Mund/ ich liebe dich gewiß.
Entsehnte Schlangen wird man minder zornig sehen.
Stehle ich dir einen Kuß/ so fürchte ich keinen Biß.
(Hans Assmann von Abschatz: Alexandri Adimari übersetzte
Schertz-Sonnette oder Kling-Gedichte über die auch bey ihren
Mängeln vollkommene und Lieb-würdige Schönheit des Frauenzimmers
in: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und
Gedichte. Leipzig, 1704., online verfügbar: In: Deutsches
Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/294>,
abgerufen am 21.03.2022)
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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023