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Literatur und Stil
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Überblick
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Rhetorik und Stilistik in der Antike
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Stilprinzipien
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Ausdruckswerte
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Rhetorische Stilmittel: Figuren und Tropen
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Stilanalyse im Rahmen der
schulischen Textinterpretation
Zu den
Stilmitteln, die einen Text prägen, gehören auch die Stilmittel
des Wortschatzes. Streng genommen zählen sie nicht mehr zur
Textstilistik, da sie sich auf die Gestaltungsmittel von
Texten bzw. die stilistischen Ressourcen beziehen, die "das
Sprachsystem oder eine andere Zeichenordnung als wählbar
bereitstellen." (Hoffmann
2017, S.224)
Wörter, denen
eine stilistische Bedeutung zugeschrieben wird, sind
lexikalische Stilelemente, die darauf beruhen, dass unser
Wortschatz stilistisch sehr differenziert ist. Sie können als
lexikalische Wortschatzeinheiten einer bestimmten
lexikografisch bestimmten ▪ Stilschicht
oder in den unter pragmatischem Aspekt weiter gefassten ▪
Stilebenen
zugeordnet werden. Zudem können sie eine bestimmte ▪
Stilfärbung aufweisen.
Schon antike ▪
Drei-Stillehre bemüht sich mit der Unterscheidung von drei
Stilebenen um ▪
Angemessenheit der Stilhöhe eines sprachlichen Ausdrucks im
rhetorischen Sprachgebrauch. Dabei steht sie allerdings ganz im
Zeichen der ▪ rhetorischen Tradition der Antike.
Sie beruht auf einer regelhaften Verknüpfung der drei Stilebenen
(niederer,
mittlerer
und
gehobener Stil) mit Typen von Sprechhandlungszwecken und
Themen ("Gegenständen") und im Laufe der Zeit verbindet sie die
Stilebenen immer stärker mit dem sozialem Status und
literarischen Gattungen (vgl.
Sandig 22006,
S.291). Als Beispiel dafür kann die Unterscheidung der ▪
Romanformen in der
Literaturepoche Barock (1620-1720) zwischen dem ▪
Höfisch-historischen
Roman (hoher Roman) und dem ▪
Satirischen Roman
(niederer Roman) herangezogen werden.
In diesem
Arbeitsbereich spielen die antiken Stilebenen aber nur ganz am
Rande eine Rolle.
Ganz allgemein
ist allerdings zu sagen, dass die Grenzen zwischen Stilschichten
ebenso wenig immer streng gezogen werden können (vgl. Sowinski
1978, S.239), wie die Zuordnung von einzelnen Wörtern bzw.
Einzellexemen zu bestimmten Stilebenen immer eindeutig gelingen
kann (vgl.
Sandig 22006,
S.291).