Was man unter
Partikeln
zu verstehen hat, wird von Grammatik zu Grammatik mitunter sehr
verschieden definiert.
1) Für
Heringer (1989) sind Partikeln eine (Unter-)Wortartgruppe der
unveränderlichen
Wortarten. Sein Partikelnbegriff definiert Partikeln also im engeren
Sinne. Dieser umfasst damit wohl die von
Engel (1996) aufgezählten Wortarten:
-
Modalpartikeln (sicherlich, zweifellos)
-
Rangierpartikeln (eigentlich, erstens,
erstaunlicherweise)
-
Gradpartikeln (sogar)
-
Kopulapartikeln (angst (sein), quitt (sein))
-
Abtönungspartikeln (doch, eben, wohl)
Die Partikeln i. e. S. bilden keine
Satzglieder und sind daher auch nicht
mit Fragewörtern erfragbar. Die Abgrenzung von anderen Wortarten wie den
Konjunktionen
ist nicht immer ganz eindeutig. (vgl.
Heringer
1989, S.160)
2) Für
Engel (1996) und
Hinze (1968) steht die Bezeichnung Partikeln für die gesamte Gruppe der
unveränderlichen Wortarten.
3)
Die
DUDEN - Grammatik der deutschen Gegenwartssprache aus dem Jahre 1973 zählt
lediglich Adverbien, Konjunktionen, Präpositionen zu den Partikeln.
Für die Organisation von Gesprächen haben Partikeln eine
außerordentlich hohe Bedeutung, die ganz im Gegensatz zu ihrer ehemals
behaupteten Nutzlosigkeit und semantischen Leere bzw. Vagheit steht. Unter
gesprächsanalytischem Aspekt lassen sich daher von der Funktion her
betrachtet zwei Großgruppen unterscheiden: ▪
redeleitende Partikeln
und ▪ Modal- oder
Abtönungspartikeln.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023