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Die
von einer finiten Verbform ausgedrückte
grammatische Zeitform (Tempus)
stellt etwas völlig anderes dar als die Uhr- bzw.
Kalenderzeit.
Sie ist in gewissem Sinne relativ. Denn
als eine Art Bezugszeit ist sie immer
bezogen auf die jeweilige Sprech- bzw. Textzeit.
Wer also die grammatische Zeitform der
Verben,
das Tempus, begreifen will, muss sich über den Zeitbegriff Gedanken
machen, der dieser grammatischen Bezugszeit zugrunde liegt.
Man kann sich den Ablauf dieser Zeit in zwei Stufen
vorstellen:
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Zeitabschnitte, die schon beendet sind
-
Zeitabschnitte, die noch andauern.
Mit der finiten Verbform
kann ein Sprecher genau ausdrücken, auf welche dieser beiden Stufen er sich bezieht.
Beispiele: er hat gefragt - er hatte gefragt - er wird gefragt
haben
Beispiele: er fragt - er fragte - er wird fragen
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