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▪
Kompetenzbereich Sich mit pragmatischen Texten auseinandersetzen (BISA-AHR-D
20212)
▪
Liste der Bildungsstandards
"Sich mit pragmatischen Texten auseinandersetzen" mit Textmarken zur
Verlinkung
▪
Anforderungsbereiche
▪
Kompetenzorientierte
Notenpunktzuordnungen (BISTA-AHR 2012)
▪
Notenpunkte für die Analyse pragmatischer Texte
▪
NP Textvergleich
▪
Sachtexte analysieren
▪
Vergleichende Analyse kontinuierlicher Sachtexte »
Den ▪
KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife für das
Fach Deutsch (2012) (»BISTA-AHR-D 2012,
S.28ff.) sind zur Illustration der Aufgabenarten bei der ▪
Analyse pragmatischer Texte
vier verschiedene Aufgaben beigefügt.
Die Beurteilung und Benotung von
Schreibaufgaben zur ▪ Analyse pragmatischer Texte
erfolgt – bezogen auf
die Anforderungen, die für das schriftliche
Abitur im Fach Deutsch gestellt sind – auf der Grundlage einer
kriteriengeleiteten,
▪
prüfend-bewertenden
Beurteilung.
Dabei
haben die ▪
allgemeinen
Kriterien für die Beurteilung schriftlicher Leistungen im
Deutschabitur, besonders beim ▪
textbezogenen Schreiben, besonderes Gewicht und sind bei jeder ▪
Aufgabenart im schriftlichen
Abitur zu berücksichtigen. Sie beziehen sich dabei auf allgemeine ▪
Textqualitäten, wie sie auch in der ▪
Schreibdidaktik entwickelt worden sind.
Vergleichende Analyse pragmatischer Texte
Die
▪
mehrteiligen Aufgabenstellungen zur vergleichenden ▪
Analyse pragmatischer Texte
können, selbst wenn sie ansonsten gelenkte
offene Aufgaben sind mit oder ohne eine Vorgabe zur
Vorgehensweise gestellt sein.
-
Sie bestehen bei allen ▪
Aufgabenarten im schriftlichen
Abitur "aus wenigen Arbeitsanweisungen, um Kleinschrittigkeit zu
vermeiden." (»BISTA-AHR-D 2012,
S.26)
-
Zugleich müssen die Teilaufgaben "ein sinnvolles
zusammenhängendes Ganzes ergeben und in der Bearbeitung einen
komplexen Gesamtzusammenhang eröffnen." (»ebd.,
S.24)
-
Gewöhnlich werden dabei geeignete ▪
Operatoren verwendet.
Häufig wird dabei der Operator ▪ "Analysieren"
als ▪ übergeordneter Operator für die Gesamtaufgabe
verwendet. Er kommt aber auch als konkreter
Operator
für einen einzelnen Arbeitsauftrag vor. Dieser Operator wird gewöhnlich
für die Teilaufgabe verwendet, auf der der Schwerpunkt der
Gesamtaufgabe liegt.
Die
Aufforderung mit dem Operator "Vergleichen"
bringt gewöhnlich den Vergleichstext in der zweiten Teilaufgabe, oft
mit genaueren Anweisungen (▪
Relevanzinstruktionen),
ins Spiel, wie z. B. bei der nachfolgenden Aufgabe, die als
▪ illustrierende
Prüfungsaufgabe den ▪
KMK-Bildungsstandards (2012) beigefügt ist.
"Analysieren Sie die Rezension von Tobias Rüther (Textvorlage 1) zu
Franka Potentes Erzählband „Zehn“ (2010) in einem strukturierten
zusammenhängenden Text. Nutzen Sie zur Vertiefung Ihrer Analyse auch
die zweite Ihnen vorliegende Rezension (Textvorlage 2), indem Sie
diese vergleichend heranziehen. (»BISTA-AHR-D 2012,S.70)
Die Durchführung des Vergleichs
Wie
der Vergleich im Einzelnen durchzuführen ist, hängt natürlich davon
ab, um was für eine Textart bzw. ▪
Textsorte
es sich bei den Vergleichstexten handelt, worin die dominierende ▪
Textfunktion des Textes bzw. der Texte besteht, wie sie ihr
Thema entfalten (argumentative
– ,
deskriptive –,
explikative – oder
narrative Themenentfaltung) und in welchen ▪
Kommunikationsbezügen die Texte stehen.
In den
allermeisten Fällen werden wohl Texte miteinander verglichen, die
ihr ▪
Thema vorwiegend ▪
argumentativ entfalten.
Erwartet wird in einem solchen Fall ein zusammenhängender, in sich
plausibel strukturierter Text, der die beiden Texte auf der
Grundlage aussagekräftiger Textbelege miteinander vergleicht.
Dabei
informiert er über
Bewertungshandlungen, wie sie die KMK-Bildungsstandards
bezeichnen, "entsprechen in ihrer Struktur Argumentationen"
(»ebd.)
Dabei wird betont, dass es sich um Äußerungen handelt, die mit einer
Wertung verbunden sind. Wenngleich die Gleichsetzung mit
Argumentationsstrukturen etwas weit geht, wird mit der Kategorie der
Blick auf das große Feld stilistischer Möglichkeiten zur Bewertung
gerichtet, der im Kontext der ansonsten mehr oder weniger an der
logischen Argumentationsanalyse orientierten Vorgehensweise lange
eine zu untergeordnete Rolle gespielt hat. Zugleich wird die
Textanalyse von überzogenen Ansprüchen befreit. So lassen sich in Texten
mit
argumentativer Themenentfaltung, die zu
den ▪
Alltagsargumentationen
zählen (vgl.
Bayer
1999, S.93f.), logische
Argumentationsstrukturen in der Regel weder lückenlos, manchmal
nicht einmal überwiegend, rekonstruieren. (vgl.
Kolmer / Rob-Santer 2002, S.148)
Hier kann der weiter gefasste Begriff der ▪
Bewertungshandlungen,
der über aussagenlogische Kategorien hinausgeht, auf Qualitäten
eines Textes verweisen, die im Bereich der ▪
Textstilistik anzusiedeln sind. Wird in diesem Zusammenhang mit
dem schreibdidaktischen Konzept von Bewertungsprozeduren (▪
Textprozedur) gearbeitet, müssen gerade auch diese stilistischen
Varianten bei der Auswahl von textmustergeeigneten
Prozedurausdrücken berücksichtigt werden.
Handelt es sich bei der Analyse eines
Textes z. B, um die
Rezension eines anderen Textes, wie dies bei der
▪ illustrierenden
Prüfungsaufgabe der Fall ist, dann geht es dabei z.
B. um Beobachtungen des Rezensenten bzw. der Rezensentin am Text,
die mit einer Wertung versehen ist. (vgl. »ebd.) Dabei
wird weiter betont, dass solche Wertungen oft nicht explizit gemacht
werden, sondern implizit in die Äußerungen einfließen bzw. ihnen
zugrunde liegen. So kann oft nur über das gemeinsame
▪
Stilwissen die "'quasi
nebenbei' (Püschel
1983, 109) vom Textproduzenten ausgedrückte Einstellung zu
den von ihm vorgetragenen Sachverhalten ermittelt werden, mit
denen der Textproduzent kommunikativ seine Ziele
erreichen will. (vgl. Heinemann/Viehweger
1991, S.255)
In die Analyse der
Argumentationsstruktur und der
Bewertungshandlungen sollen demnach auch sprachliche Beobachtungen z. B.
zum Satzbau und den ▪
Satzbaustilen oder
zu den
rhetorischen Mitteln und deren Klassifizierung (z. B.
Metaphern)
einfließen. Allerdings kommt es dabei immer darauf an, dass diese in
einen Funktionszusammenhang gestellt werden und vor allem "
funktional auf das Ziel der Untersuchung bezogen werden. Die
Schülerinnen
und Schüler sollen nachweisen, wie Form und Inhalt konkret
zusammenhängen." (»BISTA-AHR-D 2012,
S.74)
Wenngleich die
Analyse der sprachlich-stilistischen und rhetorischen Mittel
also besonders wichtig ist, sollen solche Mittel also
keineswegs lückenlos erfasst, abgearbeitet und bei der
schriftlichen Darstellung, als ginge es ums Erbsenzählen,
aufgezählt werden. Nur was besonders auffällig ist oder etwas besonders
kennzeichnet, soll erkannt, erläutert und im
Funktionszusammenhang
von Form, Inhalt und Aussage beschrieben werden.
Nicht
immer ist die Vergleichsaufgabe allerdings die einzige Aufgabe, die
bei einer Schreibaufgabe gestellt wird. So gibt es immer wieder
Mischformen der Aufgabenarten, bei denen aber angeben sein muss,
worauf der jeweilige Schwerpunkt liegt.
(»BISTA-AHR-D 2012,
S.24)
Die Strukturierung des Vergleichs
Um den
Textvergleich durchzuführen, können die Schülerinnen und Schüler
unterschiedliche ▪
Bearbeitungsstrategien wählen, die damit auch die Organisation
ihres ▪
Schreibprozess strukturieren.
Im Allgemeinen empfiehlt sich wohl
am ehesten eine
textstrukturierende
Bearbeitungsstrategie (systematisch, den Text gliedernd),
die dabei schon den Fokus auf Vergleichspunkte richten kann, die
entweder vorgegeben oder bei der Erschließung der Texte selbständig
ermittelt werden müssen.
Als ▪
Schreibstrategien kommen beim Textvergleich wohl am ehesten ▪
planendes Schreiben oder ▪
Schritt für-Schritt-Schreiben
in Betracht, um ggf. auftretenden ▪
Schreibschwierigkeiten und Schreibblockaden
entgegenzuwirken. Die Wahl der für die Schülerinnen und Schüler
geeigneten ▪
Schreibstrategie, oft verbinden sie auch
mehrere Strategien als "Vorgehenspläne beim Schreiben" (Mrotzek/Böttcher
2011, S. 30) miteinander, hängt dabei von vielen Faktoren ab.
Darunter ist die individuelle Schreiberfahrung sicher einer der
wichtigsten.
Wie
man die vergleichende Analyse im Einzelnen durchführt, bleibt dem
jeweiligen Schreiber bzw. der jeweiligen Schreiberin selbst
überlassen. Wichtig ist nur, dass der Schwerpunkt, wenn dies so
gefordert ist, eindeutig auf dem Textvergleich liegt.
Grundsätzlich gesehen können die Schülerinnen und Schüler bei ihrer
Strukturierung des Textvergleichs zwischen zwei verschiedenen
Varianten wählen.
Sie
können
-
beide Texte nacheinander erschließen und analysieren und im
Anschluss daran miteinander vergleichen (Blockprinzip)
-
die
vergleichende Betrachtung direkt mit der Analyse des Textes
verbinden, auf dem der Schwerpunkt der gesamten Aufgabe liegt
(Reißverschlussprinzip). Allerdings müssen dabei schon vorher
entsprechende Vergleichskriterien vorgegeben sein oder geeignete
Kriterien im Rahmen der Bewältigung der Schreibaufgabe selbst
entwickelt werden.
Beispiel einer illustrierenden Prüfungsaufgaben in den
KMK-Bildungsstandards (2012) zum Textvergleich
Die ▪
KMK-Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife für das
Fach Deutsch (2012) (»BISTA-AHR-D 2012,
S.28ff.) enthalten zwei
Beispiele für Prüfungsaufgaben (Leistungsaufgaben).
die die Aufgabenart der ▪
Analyse pragmatischer
Texte verdeutlichen sollen. Eine davon ist als
vergleichende Analyse zweier Sachtexte ausgewiesen.
Ihrem ▪
Aufgabenformat nach handelt es sich dabei um
eine ▪
offene Aufgabe, ▪
produktorientiert und mit ▪
Relevanzinstruktionen
gelenkt, die Hinweise und Vorgaben zum methodischen Vorgehen
und inhaltliche und hypothesengeleitete Vorgaben macht.
Die Aufgabe bezieht sich auf Kompetenzen aus den
▪ Kompetenzbereichen
"Sich
mit Texten und Medien auseinandersetzen" (Teilbereich
▪"Sich mit pragmatischen Texten
auseinandersetzen"), ▪"Schreiben"
und ▪ "Lesen".
Dabei
ist bei der Aufgabenstellungen allgemein zu beachten, dass auch
andere relevante Analyseaspekte eigenständig zu ermitteln und zu
berücksichtigen sind, wenn sie nicht ausdrücklich in der
Aufgabenstellung vorgegeben sind. (vgl. »BISTA-AHR-D 2012,
S.25).
Die
Aufgabe wird wie folgt präsentiert:
Illustrierende Prüfungsaufgabe 1 mit dem Titel "Franka Potentes
Zehn" Vergleichende Analyse zweier Sachtexte: Rezension von Tobias
Rüther zu Franka Potentes Erzählband "Zehn“ aus der FAZ
(Schwerpunkt)" (FAZ 13.8.2010) und einer Rezension von
Friederike Krempin in einem Blog" (10.2.2012)
(Vergleichstext) (»BISTA-AHR-D 2012,
S.68). »Franka
Potentes (geb. 1974 ) Erzählband Zehn enthält
zehn Kurzgeschichten aus dem japanischen Alltagsleben. (https://www.perlentaucher.de/buch/franka-potente/zehn.html)
Die Aufgabe lautet:
"Analysieren Sie die Rezension von Tobias Rüther
(Textvorlage 1) zu Franka Potentes Erzählband »Zehn« (2010)
in einem strukturierten zusammenhängenden Text. Nutzen Sie
zur Vertiefung Ihrer Analyse auch die zweite Ihnen
vorliegende Rezension (Textvorlage 2), indem Sie diese
vergleichend heranziehen. Berücksichtigen Sie dabei die
beiden folgenden Teilaufgaben:
[01] Untersuchen Sie die Argumentation, indem Sie die Inhalte
sowie die sprachliche Gestaltung analysieren und auf den
möglichen Adressatenkreis und die angestrebte Wirkung
beziehen.
[02] Literaturkritiker haben allgemeine Erwartungen an Literatur,
die sie manchmal direkt ausdrücken, manchmal nur indirekt
in ihre Bewertungen einfließen lassen. Analysieren Sie,
welche Erwartungen an Literatur den vorliegenden Urteilen
über Potentes Werk zugrunde liegen und wie diese sprachlich
– explizit oder implizit – zum Ausdruck gebracht werden.
Der
Standardbezug der Aufgabe
Die
obige Prüfungsaufgabe illustriert und konkretisiert laut der
»BISTA-AHR-D 2012
(S.69) schwerpunktmäßig die folgenden Standards.
Die in Klammern stehenden Abkürzungen
stehen für ▪ Links zur
Auflistung der Standards in den »BISTA-AHR-D 2012.
Links innerhalb der nachfolgenden Zusammenstellung verweisen auf
entsprechenden Content von teachSam zur Erklärung von Begriffen etc.
-
im
▪ Kompetenzbereich
▪"Sich mit pragmatischen Texten
auseinandersetzen":
"Die Schülerinnen und Schüler können
-
den inhaltlichen Zusammenhang voraussetzungsreicher Texte
sichern und diese Texte terminologisch präzise und sachgerecht zusammenfassen
(Pra-1)
-
ein umfassendes,
Textfunktionen, Situationen und Adressaten beachtendes
Textverständnis formulieren (Pra-2)
-
die in
pragmatischen Texten enthaltenen sprachlichen Handlungen
ermitteln (Pra-3)
-
die Funktionen eines pragmatischen Textes bestimmen und
dessen mögliche Wirkungsabsichten beurteilen (Pra-4)
-
die sprachlich-stilistische Gestaltung eines pragmatischen
Textes fachgerecht beschreiben und deren Wirkungsweise erläutern
(Pra-5)
-
Elemente der Textgestaltung einschließlich nichtsprachlicher
Bestandteile in ihrer Funktion analysieren (Pra-6)
-
sich mittels pragmatischer Texte mit den eigenen Welt- und
Wertvorstellungen [...] auseinandersetzen (Pra-9)
-
themengleiche Texte methodisch fachgerecht vergleichen" (Pra-8)
-
im
▪ Kompetenzbereich
▪"Schreiben":
"Die Schülerinnen und Schüler können
-
Texte orthografisch und grammatisch korrekt sowie
fachsprachlich präzise, prägnant und stilistisch angemessen verfassen
(Sc-1)
-
anspruchsvolle Aufgabenstellungen in konkrete Schreibziele
und Schreibpläne überführen und komplexe Texte unter Beachtung von Textkonventionen eigenständig [...] strukturieren
[...] (Sc-2)
-
Textbelege und andere Quellen korrekt
zitieren bzw.
paraphrasieren (Sc-4)
-
eigenes Wissen über literarische, sprachliche und andere
Sachverhalte geordnet und differenziert darstellen (Sc-7)
-
Aufbau, inhaltlichen Zusammenhang und
sprachlich-stilistische Merkmale eines Textes selbstständig
fachgerecht beschreiben (Sc-8)
-
Inhalte und Argumentationen komplexer Texte zusammenfassen,
exzerpieren und referieren (Sc-9)
-
zu einem gegebenen komplexen Sachverhalt eine Untersuchungsfrage
formulieren, die Auswahl der Untersuchungsaspekte begründen und den Untersuchungsgang skizzieren
(Sc-10)
-
Schlussfolgerungen aus ihren Analysen, Vergleichen oder
Diskussionen von Sachverhalten und Texten ziehen und ihre Ergebnisse in
kohärenter Weise darstellen
(Sc-11)
-
zu fachlich strittigen Sachverhalten und Texten
differenzierte Argumentationen entwerfen, diese strukturiert entfalten und die
Prämissen ihrer Argumentationen reflektieren
(Sc-14)
-
bei der Auseinandersetzung mit Texten deren historische,
kulturelle, philosophische, politische oder weltanschauliche Bezüge [...] verdeutlichen"
(Sc-13)
-
im
▪ Kompetenzbereich
▪ "Lesen".:
"Die Schülerinnen und Schüler können
-
den komplexen Zusammenhang zwischen Teilaspekten und dem
Textganzen erschließen (Les-1)
-
aus anspruchsvollen Aufgabenstellungen angemessene Leseziele
ableiten und diese für die Textrezeption nutzen (Les-2)
-
Verstehensbarrieren identifizieren und sie zum Anlass eines
textnahen Lesens nehmen (Les-5)
-
Rückschlüsse aus der medialen Präsentation und
Verbreitungsform eines Textes ziehen (Les-7)
-
Geltungsansprüche von Texten reflektieren und das
Ergebnis in das Textverstehen einbeziehen (Les-8)
-
ihr Fach- und
Weltwissen flexibel einsetzen, um das Textverständnis zu
vertiefen und die Relevanz des Gelesenen einzuschätzen" (Les-10)
Bewertungskriterien für den Textvergleich
Zunächst einmal gilt, was die KMK-Bildungsstandards
für
die ▪
prüfend-bewertende Beurteilung der Gesamtleistung, die
grundsätzlich eine ▪ "Gesamtwürdigung
der erbrachten Leistung" (vgl. »BISTA-AHR-D
2012, S.23) darstellen muss, festgelegt haben.
-
Wer die Note "gut"
erreichen will, muss ungefähr vier Fünftel der erwarteten
Gesamtleistung, und dabei Leistungen in allen drei Anforderungsbreichen
erbringen.
-
"Ausreichend"
ist die Leistung erst, wenn außer im Anforderungsbereich I auch
Leistungen in einem anderen Anforderungsbereich erbracht worden sind,
und zwar annähernd die Hälfte der erwarteten Gesamtleistung.
Im Übrigen gelten die allgemeinen Kriterien, mit
denen im Deutschabitur im Rahmen der "Gesamtwürdigung" (»BISTA-AHR-D 2012,
S.26f) alle schriftlichen Aufgabenarten bewertet bzw. benotet werden
sollen.

Für
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Die Leistungen, die in den fachspezifischen
(domänenspezifischen) Kompetenzbereichen und im ▪
prozessbezogenen Kompetenzbereich
Schreiben erbracht werden sollen, werden in den den
jeweiligen Prüfungsaufgaben beigegebenen Handreichungen zur
Korrektur, ähnlich
wie
bei den ▪
illustrierenden Aufgaben in den ▪
KMK-Bildungsstandards (2012)
(»BISTA-AHR-D 2012,
S.28ff.), im Hinblick auf die ▪
Aufgaben differenziert beschrieben, mit einem umfassenden
▪
Erwartungshorizont der auf die Aufgaben bezogenen Leistungen
und ▪
Bewertungskriterien für die Notenstufen 'gut' (11 Punkte)
und 'ausreichend' (05 Punkte) versehen.
Für den Textvergleich wird die Bewertung der Gesamtleistung laut
der »BISTA-AHR-D 2012
(S.80) nach folgenden Kriterien vorgenommen.
"Eine Leistung wird im Sinne der Lösungserwartung mit
»gut« (11
Punkte) bewertet, wenn
-
eine differenzierte und kompetente Erfüllung der dargestellten
Erwartungen vorliegt, ohne dass Vollständigkeit im Detail
erwartet wird
-
ein zutreffendes Verständnis beider Textvorlagen gesichert
ist
-
der Schwerpunkt der Analyse auf der Rezension von Rüther
(Textvorlage 1) liegt
-
eine kriterienorientierte Gegenüberstellung zentraler
Ansätze und Aussagen beider Texte gelingt
-
die Argumentation und sprachliche Gestaltung der Texte in
einen schlüssigen Zusammenhang mit Publikationsweise und Adressatenbezug gebracht werden
-
zumindest
exemplarisch implizite Erwartungen an Literatur, die den
Kritikerurteilen zugrunde liegen, richtig benannt werden
-
der zu verfassende Text durchgängig aufgabenbezogen und
kohärent gestaltet wird
-
komplexe Gedankengänge prägnant und anschaulich entfaltet
und ggf. eigenständige Positionen entwickelt werden
-
die entwickelten Gedanken sachlich, syntaktisch schlüssig
und variabel sowie begrifflich präzise und differenziert formuliert sind
-
die erforderlichen Darstellungsschritte folgerichtig und
konsequent angeordnet werden, wobei unterschiedliche Gliederungsformen denkbar sind
-
fachspezifische
Verfahren und Begriffe überlegt angewandt werden
-
eine deutliche sprachlich-analytische Distanz zum Stil der
Textvorlage besteht
-
Belege und Quellen weitestgehend korrekt zitiert bzw.
paraphrasiert und geschickt in den eigenen Text integriert werden
-
die sichere Beherrschung standardsprachlicher Normen
nachgewiesen wird
-
die Leserführung durch optische Markierung der Struktur
(z.B. Absätze) und eine angemessene äußere Form unterstützt wird
Eine Leistung wird im Sinne der Lösungserwartung mit
»ausreichend« (05 Punkte) bewertet, wenn
-
ein grundsätzliches Verständnis der Texte nachgewiesen wird
-
ein in Ansätzen durchgeführter, nicht immer systematischer
Vergleich vorgenommen wird
-
der Versuch erkennbar ist, Unterschiede in den Bewertungen auf
unterschiedliche Erwartungen an Literatur zurückzuführen
-
der verfasste Text im Wesentlichen kohärent ist
-
die Gedankenführung trotz gelegentlicher Sprunghaftigkeit
weitgehend nachvollziehbar bleibt
-
die entwickelten Gedanken trotz eines eher stereotypen
Satzbaus, begrifflicher Unschärfen und umständlicher, nicht immer treffsicherer Ausdrucksweise sachlich und
verständlich formuliert sind
-
notwendige Darstellungsschritte für den Leser erkennbar sind
-
ansatzweise fachspezifische Verfahren und Begriffe angewandt
werden
-
trotz gelegentlich fehlender Distanz zum Stil der Textvorlage
wörtliche Übernahmen als Zitate gekennzeichnet werden
-
die standardsprachlichen Anforderungen grundsätzlich erfüllt
werden
-
die äußere Form den Lesevorgang nicht erschwert
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Kompetenzbereich Sich mit pragmatischen Texten auseinandersetzen (BISA-AHR-D
20212)
▪
Liste der Bildungsstandards
"Sich mit pragmatischen Texten auseinandersetzen" mit Textmarken zur
Verlinkung
▪
Anforderungsbereiche
▪
Kompetenzorientierte
Notenpunktzuordnungen (BISTA-AHR 2012)
▪
Notenpunkte für die Analyse pragmatischer Texte
▪
NP Textvergleich
▪
Sachtexte analysieren
▪
Vergleichende Analyse kontinuierlicher Sachtexte
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2022
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