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Wörtlich zitieren

Anführungszeichen und mehr ...

 
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Eigentlich gilt: Ein Zitat gehört vom Anfang bis zu seinem Ende zwischen Anführungszeichen

Grundsätzlich gilt für das Setzen von Anführungszeichen beim wörtlichen Zitieren die Regel: Anfang und Ende eines Zitates gehören in Anführungszeichen.

Es geht aber auch anders

In bestimmten Fällen kann man auch davon abweichen.

So kann auf das Setzen von Anführungszeichen verzichtet werden, wenn die wörtliche Rede z. B. auf eine der folgenden Weisen markiert wird:

  • durch vorangestellte Sprecherangaben (z.B. in Dramen, Interviews, Drehbüchern etc.)

Beispiele:

  • Schweizer. Ein zuckersüßes Brüderchen! In der Tat! - Franz heißt die Kanaille? (aus: Friedrich Schiller, Die Räuber)

  • SPIEGEL: Müssten die Lehrer nicht regelmäßige Leistungstests befürworten?
    Brose: Lehrer sind von Natur aus sehr ängstlich. So ein Lehrerdasein ist ja eine grottenkomische Geschichte. Man geht zur Schule, dann geht man zur Uni, also wieder eine Art Schule. Es ist immer ein Schutzraum. Lehrer müssen sich kaum beweisen, viele bekommen niemals Einblick in die Härte der Berufswelt außerhalb der Schule?
    SPIEGEL: In Ihrem Buch beschreiben Sie einige Lehrertypen: den Komiker, den Kumpel oder den Aussitzer. Warum haben Sie angeblich so viele merkwürdige Kollegen?
    Brose: Problematische Kollegen finden sie in allen Berufen. Aber bei den Lehrern läuft etwas grundlegend falsch. Die Auswahl der Bewerber für den Job stimmt einfach nicht. Wir sind ungenau und legen auf die falschen Dinge Wert, wenn es darum geht, Nachwuchs für den Beruf zu gewinnen. Die Studienabschlussnote allein sagt noch nicht aus. [...] (aus: Spiegel-Interview mit der Lehrerin Karin Brose, 47/2008)

  • durch besondere ▪ typographische Gestaltung einer direkten Rede bzw. eines längeren Zitats (ungefähr ab 3 Zeilen) (z. B. Einrückung und kleinere Schriftgröße; auch: andere Schriftart u. ä.)
    Dies gilt auch im Zusammenhang mit der Anführung von Werktiteln, die häufig auch durch eine andere Erscheinungsform der Schrift, meistens durch einen veränderten Schriftschnitt, z. B.  kursiv oder Kapitälchen, durch eine geänderte Laufweite (z.B.  gesperrt) oder auch durch eine unterschiedliche Dickte (=Breite, "Dicke" des Buchstabens) hervorgehoben werden. (Schriftdesign)

    Bei Werktiteln ist dazu zu beachten:

    • Wenn zu einem Titel oder Werk ein Artikel gehört, kann der Artikel mit in Anführungszeichen gesetzt werden, wenn der vollständige Titel dadurch unverändert bleibt.

    • Wenn sich der Artikel durch die Deklination verändert, steht er außerhalb der Anführungszeichen.

    • Wenn der Artikel außerhalb der Anführungszeichen steht, wird das nächstfolgende Wort großgeschrieben.

Beispiele:

  • Jakob Ossner, der in seiner "Sprachdidaktik Deutsch" sich u. a. mit dem schriftlichen Schreiben auseinandersetzt, vergleicht das Schreiben mit dem Jonglieren:

Schreiben ist eine komplexe Problemlösung, der Schreiber einem Jongleur vergleichbar, der mit mehreren Bällen jongliert. Man lernt es dadurch, dass man nicht von Anfang an versucht, gleich mehrere Bälle in die Luft zu werfen, sondern nach und nach die Anzahl - hier die Anzahl  der zu beachtenden  Kriterien - steigert, ohne das Ganze aus den Augen zu verlieren. In der Geschichte der Aufsatzdidaktik ist genau dieses aber geschehen. Es befinden sich Phasen, die die Textgestaltung, sozusagen einen Ball, mit dem man jongliert, in den Vordergrund schieben,  andere, in der der Leser verabsolutiert wird, und Formen des Schreibens, die das Subjekt zentrieren (personales Schreiben). [...] Für ein schulisches Förderkonzept kann nur der gesamte Schreibprozess und die Formenvielfalt des Schreibens Ziel sein. Erst von diesem Ziel lassen sich mögliche Schritte bestimmen. (J. Ossner, Sprachdidaktik Deutsch. Eine Einführung für Studierende, 2., überarb. Aufl., Paderborn: Schöningh 2008, S.132)

  • Das Drama Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn d Sade von Peter Weiss wurde am 29. April 1964 unter der Regie von Konrad Swinarskis am Schillertheater in Berlin uraufgeführt.

  • In seinem pädagogischen Grundwerk Emil oder Über die Erziehung stellte Jean-Jaques Rousseau das Kind, den Zögling Emil, in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Viele Gedanken, die der französische Philosoph der Aufklärung in seinem Emil niedergeschrieben hat, sind auch heute noch aktuell.

  • Die Uraufführung von Friedrich Schillers Erstlingsdrama "Die Räuber" am Mannheimer Nationaltheater ließ den Autor wie einen Kometen am deutschen Theaterhimmel aufsteigen. Und Goethe? Er hasste die "Räuber", hielt das Drama für verkorkst, auch wenn man den "Räubern" und ihrem Dichter sonst Lobeshymnen widmete.

  • Im "Aufhaltsamen Aufstieg des Arturo Ui" nimmt sich Bertolt Brecht dem Thema eines zur Macht strebenden Diktators an und setzt sich damit mit dem Nationalsozialismus in Deutschland auseinander.
    (Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, 1941, posthum uraufgeführt am 19.11.1958 in Stuttgart unter der Regie von Peter Palitzsch)

In der belletristischen Literatur wird auch auf das Anführungszeichen oft bewusst verzichtet

In der Literatur findet man dagegen zahlreiche Texte, die auf die Kennzeichnung der direkten wörtlichen Rede verzichten. Dieser bewusst vorgenommene Verzicht auf Markierung steht dann im Dienst einer bestimmten Intention des Verfassers und einer von ihm absichtlich vorgenommenen Steuerung der Textwirkung auf den Leser.

Damit verschwinden z.B. die klaren Trennungen zwischen Gesagtem und Gedachtem, werden die Übergänge zwischen verschiedenen Darbietungsformen des Erzählens fließend gestaltet. Stets ist dieser Verzicht ein Element der sprachlich-stilistischen Gestaltung eines literarischen Textes und muss als solches in die Interpretation miteinbezogen werden.

Beispiele:

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 10.01.2024

                
 

 
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