Wenn man die Ausführungen eines anderen
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zitiert, muss dies nicht grundsätzlich in Form eines
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wörtlichen Zitates
geschehen. Dies ist auch überhaupt nicht immer angebracht. Ebenso gut kann man häufig
sinngemäß Zitieren.
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb das sinngemäße Zitieren
verwendet wird:
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Längere Gedankengänge können so, ohne den Sinn der Äußerungen zu entstellen,
gerafft werden.
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Überlange Originalzitate werden vermieden.
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In die Redewiedergabe
kommt dadurch stilistisch Abwechslung hinein.
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...
Es empfiehlt sich, Passagen, die sinngemäß zitiert werden, mit
geeigneten Formulierungen zu versehen, um Missverständnissen vorzubeugen. Andernfalls
könnte leicht der Eindruck entstehen, man wolle sich mit fremden Federn schmücken.
Geschieht dies und wird es entdeckt, wird man für das
Plagiatieren
schnell an den Pranger gestellt.
Unter einem Plagiat versteht man
die unrechtmäßige Nachahmung bzw. Veröffentlichung eines künstlerischen oder
wissenschaftlichen Werkes, das von einem anderen geschaffen worden ist.
Damit bedeutet Plagiat so viel wie Diebstahl geistigen Eigentums. Aber auch
ein ganzes künstlerisches oder wissenschaftliches Werk, das auf diese Weise
entstanden ist, wird als Plagiat bezeichnet.
Seitdem Texte und Bilder mit dem Computer verarbeitet werden
können,
haben sich Plagiate exponential vervielfacht. Paste and Copy, Strg+C und
Strg+V und schon ist ein in die Windows-Zwischenablage kopierter Text aus
dem Internet oder einem sonstigen elektronischen Datenträger in das gerade
geöffnete Dokument der Textverarbeitung hineingezaubert.
Um so etwas zu vermeiden, kann man z. B. wie folgt vorgehen:
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Man kann den
Sprechakt
bzw. die
Sprechhandlung
des Zitierens selbst bezeichnen, durch Äußerungen wie : "Ich gebe damit die
Äußerungen von ... wieder...", oder "Zusammengefasst sagt ...".
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Ansonsten stehen einem natürlich alle anderen Möglichkeiten der
Redewiedergabe,
insbesondere die
indirekte Rede,
zur Verfügung, um sinngemäßes Zitieren kenntlich zu machen.
Die
Quellenangabe
am Ende der sinngemäßen Übernahme wird folgendermaßen gestaltet: (vgl.
Huber, 1998, S.220). Diese Form des Zitierens kann auch in das
Paraphrasieren eines
Textes eingebunden werden.
Bei der
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Paraphrase muss man sich jedoch
vergegenwärtigen, dass bei dieser Form der
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Textwiedergabe auch eigene Hinzufügungen, im
Sinne von Erläuterungen und Erweiterungen hinzukommen, die den Text interpretieren. Denn
Ziel der Paraphrase ist nicht unbedingt, eine bestimmte Aussage zu belegen,
sondern den (vermeintlichen) Sinn einer Aussage zu verdeutlichen.